VINUM Digital-Tasting

Vite Colte

Text: Harald Scholl, Foto: z.V.g.

Genossenschaften sind im Piemont nicht sehr verbreitet, umso bemerkenswerter ist es daher, was Terre da Vino leistet. Vor allem unter der Premiummarke «Vite Colte» entstehen typische Weine aus der Nebbiolo Traube, die den Vergleich mit den Spitzen des Anbaugebietes nicht scheuen müssen. 300 Hektar stehen den Vinologen der Genossenschaft für die Vite Colte Weine zur Verfügung, die Mischung aus Erfahrung und Bauchgefühl in Verbindung mit moderner Wissenschaft lässt langlebige und typische Barolo und Nebbiolo entstehen die bei aller Klassik auch dem Ungeübten Barolo-Trinker Freude bereiten. Dabei spielt die Meereshöhe keine unwesentliche Rolle. Je höher die Weinberge, desto kühler, tiefgründiger und langlebiger werden die Weine. Wie geschaffen um den Einstieg in die Welt des klassischen Lagen-Barolo zu wagen sind die Weine der «Essenze»-Reihe.

Barolo del Commune di Barolo «Essenze» 2016

16,5 / 20 PUNKTE

Aus den am tiefsten liegenden Lagen Barolos. 24 Monate im kleinen Holzfass ausgebaut. Dunkles Rubinrot im Glas. Zeigt schon in der Jugend Zugänglichkeit und Trinkspass. Gute Frische, animierend, markante Blaubeerfrucht, feine balsamische Noten. Reifes, sehr weiches Tannin, viel Schmelz und Eleganz. Aus sehr gutem Jahrgang, setzt ganz auf Harmonie. Wird dieses Jahrzehnt locker überstehen.

 

Barolo del Commune di Serralunga «Essenze» 2015

17 / 20 PUNKTE

Der Wein kommt jetzt in den Handel: 20 Tage auf den Schalen mazeriert, alkoholische Gärung im Stahltank. 24 Monate im kleinen Holz ausgebaut, weitere 12 Monate auf der Flasche gereift. Enormer Aufwand für dieses Kraftpaket. In der Nase intensiv, Rosen, Veilchen, dazu Tabak. Im Mund straff, sehr trocken, enorme Kraft. Reife Blaubeeren, wieder Tabak, ein Hauch Teer, langer, balsamischer Abgang. Der Kraftprotz in der Reihe.

 

 

Barolo del Commune di Monforte «Essenze» 2015

17,5 / 20 PUNKTE

Die am höchsten Lagen: Zwischen 370 und 480 über Meeresspiegel. Entsprechend kühl zeigt sich auch der Wein. Mehr als 20 Tage auf den Schalen mazeriert, anschließender Ausbau im Barrique und Flasche über 3 Jahre. Granatrote Farbe, sehr intensiv. Duftet nach Veilchen, nach Tabak und etwas Vanille. Noch sehr jung, ungestüm im ersten Moment. Am Gaumen viel Druck, massives, geschliffenes Tannin. Braucht viel Luft um sich zu öffnen, der verschlossenste der drei Barolos. Wird auch nach 2030 noch Freude bereiten.