eBay verteidigt Antibetrugsplan gegen gefälschte Weinetiketten

20.11.2013 - arthur.wirtzfeld

USA (San José) - Das weltweit größte Internetkaufhaus eBay verteidigt seine Aktivitäten zur Bekämpfung von betrügerischen Angeboten auf der Online-Plattform - insbesondere auch hinsichtlich des jüngsten Vorfalls von Verkaufsangeboten mit gefälschten Weinetiketten. Gerade wurde Armand Aramian von einem Gericht in Bordeaux zu vier Monaten Haft verurteilt. Aramian hatte gefälschte Weinetiketten von Mouton Rothschild angeblich in China herstellen lassen und dann auf eBay angeboten.

 

Der Fall sensibilisiert die globale Weinszene erneut, obwohl schon seit Jahren gefälschte Etiketten von begehrten Weinen im Netz angeboten werden. eBay weiß, dass ein Potential auf dem eigenen Verkaufsportal vorhanden ist und dass Betrüger dies auch verwenden. Eine Testsuche auf eBay Amerika und Großbritannien nach Weinetiketten ergab Tausende Ergebnisse - in Deutschland immerhin knapp 400 Angebote. "Es ist nicht nur unangenehm sondern ein echtes Problem, wenn auf eBay gefälschte Etiketten angeboten werden", erklärt Andrea Lindner, eine von Mouton Rothschild beauftrage Rechtsanwältin für diesen Vorfall.

Ein Sprecher von eBay wird in der Presse zitiert: "Wir hatten schon immer eine harte Haltung gegenüber betrügerischen Angeboten. Unsere umfangreichen Maßnahmen zur Bekämpfung von Betrug sind im Verified Rights Owner Program (VeRO) verzeichnet. Diese Maßnahmen ermöglichen uns ein schnelles und unmittelbares Handeln gegen Verletzungen des Urheberrechtes. Wir untersuchen jeden Hinweis und prüfen die Verkaufsinserate entsprechend. Außerdem arbeitet unser Schutzteam eng mit den ermittelnden Behörden zusammen."

Der Fälschungsversuch von Aramian ist aber nur ein Teil der Betrügereinen mit Wein. Experten in Sachen Betrug und dessen Verfolgung wie Michael Egan (früher als Weinfachmann in Diensten von Sotheby´s) schätzen, dass ein Fünftel der weltweit angebotenen Weine gefälscht ist. Michael Egan war auch als Gutachter am Prozess des ebenfalls der Weinfälschung verdächtigen und umstrittenen Weinkenners Hardy Rodenstock gegen US-Milliardär Bill Koch im Frühjahr dieses Jahres beteiligt. "Weinfälscher richten sich immer an bestimmte Zielgruppen und das oftmals in sich schnell entwickelnden Märkten, wo die Nachfrage hoch, das Wissen aber noch unterentwickelt ist", sagt Michael Egan.

Das könnte Sie auch interessieren

Zurück zur Übersicht