LOISIUM: Wenn Rebenflüsterer auf Weinphilosophen treffen

17.11.2009 - aw-yoopress-em arthur.wirtzfeld

ÖSTERREICH (Langenlois) - Im Rahmen einer Kulinarik-Austausch-Woche, initiiert vom Romantik Hotel Messerschmitt (Bamberg) in Kooperation mit dem berühmten wine & spa resort LOISIUM Hotel  (Langenlois) trafen sich Winzer renommierter Weingüter aus dem Kamptal, Wachau und dem Frankenland zu einem gegenseitigen Meinungsaustausch. In dieser für die Winzer sehr interessanten und herausfordernden Woche wurde auch zum ersten Mal ein "Round Table Gespräch" zwischen den Frankenwinzern und ihren österreichischen Kollegen veranstaltet.

 

Drei Spitzenwinzer aus Deutschland, Horst Sauer, Winzer des Jahres 2007, sowie der Vizepräsident des Fränkischen Winzerverbandes, Oskar Georg Noppenberger von Divino Nordheim und Weingutsleiter Karl-Heinz Rebitzer vom Fürstlich Castell´schen Domänenamt diskutierten gemeinsam mit bekannten Kamptaler und Wachauer Winzern Johann Donabaum Jun., Rudolf Rabl Jun., Karl Jurtschitsch, Thomas Leithner, Josef Aichinger, Karl Steininger und Weinpfarrer Denk.

Philosophiert wurde über Gemeinsames und Trennendes rund um die Weine in Österreich und Deutschland und offen nachgedacht wurde über die zukünftigen möglichen Entwicklungen in beiden Weinregionen. Das Frankenland ist ja jenes Weinbaugebiet Deutschlands, das vor allem wegen seiner ausgezeichneten Silvaner- und Rieslingweine bekannt ist. Umgekehrt ist das Kamptal ein Weinanbaugebiet, in dem viel erreicht und genauso viel entwickelt wird, mit Weinen, die zu den besten Weißweinen Österreichs zählen und international sehr beachtet werden.

Es wurde daher nicht nur über Ausbautechniken, Wein & Architektur, sondern vor allem auch über den Unterschied und den Zusammenhang von Silvaner, der früher Österreicher hieß, und Grünem Veltliner intensiv diskutiert. Konsens wurde auch darüber erzielt, dass die Weine oft viel zu jung getrunken werden und die Kunden dann überrascht sind, was ein "alter" Wein kann, weil es daher, nicht wie in Frankreich, wenig Trinkerfahrung mit älteren Weinen gibt.

Das Resümee aller Winzer war, dass der Gedankenaustausch über Weinvisionen zweier führender und sehr ambitionierter Weinregionen außergewöhnliches Potential bietet. Das Wissen rund um Weinproduktion und Arbeit im Weingarten sind die eine Seite des Wissensaustauschs, die Entwicklung der Visionen und der gedanklichen Zugänge jedes einzelnen Winzers und seiner Weinphilosophie ist jedoch die andere Seite und ein zusätzlicher Aspekt, über den man sich selten austauscht.

So gesehen, war es ein ganz besonderer runder Tisch europäischer Winzer, der hier stattfand und sicherlich in Zukunft auch seine Berechtigung hätte. Das LOISIUM hat auf jeden Fall im Rahmen der auch für die nächsten Jahre regelmäßig geplanten Gastbesuche europäischer Weinbaugebiete und deren Weine vor, hier maßgeblich Initiativen zu setzen.

Neben den Gesprächen nahmen sich die Winzer aber auch Zeit, um ihre Weine den jeweiligen Kollegen zu präsentieren. Dabei konnten die drei fränkischen Winzerbetriebe mit Winzersekten, Weinspezialitäten und großen Weinen der Premium-Klasse nicht nur ihre Kollegen aus Österreich, sondern auch die angereisten 35 Journalisten und Sommeliers absolut überzeugen und begeistern. Die Präsentation der Weine und die Ausführungen der drei Winzer über Philosophie und Qualitätsstreben in Franken wurden immer wieder von Beifall auf offener Szene und höchst anerkennenden Worten begleitet.

"Beeindruckend und Sehenswert ist das Hotel Loisium und vor allem die Weinwelten, gebaut vom Amerikaner Holl. Nicht weniger Beeindruckend die Gastfreundschaft und der herzliche Empfang", resümiert Karl-Heinz Rebitzer, Weingutsleiter des Fürstlich Castell´schen Domänenamt, den Besuch bei den österreichischen Winzerkollegen und stellt weiter fest: "Wir haben ausgezeichnete Grüne Veltliner verkostet und uns mit unseren Silvanern bestens behauptet in einem Land, wo guter Deutscher Wein unbekannt ist. Wir müssen mit unseren Weinen und unserer Region viel selbstbewusster werden - denn wir haben einen `Schatz´!"

Höhepunkt war die Schlussbetrachtung des "Nestor`s" der österreichischen Weinszene, Kommerzialrat und Geschäftsführer des Wiener Kongress-Zentrums Hofburg, Gerd A. Hoffmann, der mit bewegter Stimme von einer einmaligen, geradezu "perfekten Performance" fränkischer Winzer schwärmte.

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