Herbstliche Weine aus Europa

6 Top-Weingüter im Fokus

Draussen wird es kühler, die Abende werden kürzer und die Zeit für herbstliche Gerichte steht vor der Tür. Ob Wurzelgemüse, Kohl, Kürbis, Maroni, Pilze, Trüffel oder Wildfleisch. In den Schweizer Küchen wird wieder herzhaft gekocht und Suppen, Eintöpfe, Geschmortes oder ein edler Braten kommen auf dem Tisch. Die Zeit der leichten Sommerweine ist vorbei und die edlen Speisen werden optimal von gehaltvollen und würzigen Rotweinen begleitet. Das Siebe Dupf-Sommelier-Team hat speziell für Vinum-Leser eine kleine Auswahl an charaktervollen Rotweinen zusammengestellt die das Geniesserherz höher schlagen lassen. So gut schmeckt der Herbst! Weitere Detail-Infos zu den Weinen finden Sie auf www.siebe-dupf.ch

Domaine de Triennes, Provence

Ende der 80er Jahre kauften die burgundischen Spitzenwinzer Jacques Seysses, Besitzer der Domaine Dujac und Aubert de Villaine, Teilhaber der Domaine de la Romanée Conti, eine Domaine südöstlich von Aix. Aufgrund von Bodenproben wurde auf die lokalen Rebsorten Mourvèdre und Carignan verzichtet und durch Merlot, Cabernet und Syrah ersetzt. Besessen von der Idee, auf den kalkhaltigen Lehmböden – den Grand Cru Lagen in St. Emilion und Burgund ähnlich – grosse Weine zu produzieren, haben sie eine hervorragende Domaine aufgebaut. Heute entstehen hier exzellente Weine mit südlichem Charme.

St. Auguste 2016

22.20 Franken

TS: Syrah, Merlot, Cabernet Sauvignon

Der St. Auguste wird während 12 Monaten in gebrauchten Barriques, in welchen im Vorjahr die Spitzenweine der Kult-Domaine Dujac gereift sind, ausgebaut. Entstanden ist ein vielschichtiger und fein balancierter Wein mit Aromen von schwarzen Johannisbeeren, Kirschen und edlen Kräutern der Provence.


Domaine du Gros Noré, Bandol

Im Jahre 2005 schrieb die Revue du Vin de France: «Ce Bandol n’est pas loin d’égaler les trois grâces: Pibarnon, Pradeaux et Vannières». Es folgten zahlreiche Auszeichnungen wie die WineSpectator Top 100 oder die Kürung zum besten «Vin de garde» von Bandol. Alain Pascal, ehemaliger Boxer und passionierter Jäger hat seine Winzererfahrungen beim Château Romassan und bei Pibarnon gesammelt, bevor er im Jahre 1997 «Gros Noré» gründete. Innert weniger Jahren hat er es mit seinen Weinen an die Spitze der Appellation geschafft. Er keltert charaktervolle und regionstypische Weine mit grossem Lagerpotential.

Bandol 2014

35.60 Franken

TS : Mourvèdre, wenig Grenache und Cinsault

Die Fachpresse ist sich einig: Dieser ungeschönte und unfiltrierte Bandol von Winzer Alain Pascal gehört beständig zu den grössten Weinen Südfrankreichs. Ein äusserst konzentrierter, fruchtiger, würziger und tiefgründiger Südfranzose mit einem grossartigen Lagerpotential.


Schola Sarmenti, Apulien

Das Weingut Schola Sarmenti wurde 1999 von Lorenzo Marra und Alessandro Calabrese in Nardò, an der Westküste der Halbinsel Salento, gegründet. Mit dem Ziel die alte Weinkultur Apuliens zu erhalten, pachteten sie verlassene Weinberg, welche noch im traditionellen Alberello- System bepflanzt waren. Diese Art Buscherziehung verlangt zeitintensive Pflege wofür der Winzer mit konzentrierten und qualitativ hochwertigen Trauben belohnt wird. Es entstehen eigenständige Weine, die trotz der südlichen Lage nicht fett und alkoholisch, sondern komplex und strukturiert wirken.

Nerìo Riserva 2014

19.10 Franken

TS: Negroamaro & Malvasia Nera

Der WineSpectator schreibt: «Balanced and creamy, this medium-bodied red features light, fine-grained tannins and a pleasing range of mulled cherry, woodsy spice and rich, loamy earth notes» und wählt den Nerìo im 2015 unter die 100 besten Weine des Jahres. Ein betörender Rotwein von über 50 jährigen Reben.


Poggio Cagnano, Maremma-Toscana

Die kleine Boutique-Winery Poggio Cagnano liegt in Manciano in den höchsten Lagen der Maremma auf ca. 450 Meter über Meer. Pietro und sein Sohn Alessandro Gobbetti erwarben im Jahre 2005 eine 12 Hektar kleine Parzelle mit perfekter Südausrichtung. Durch die verhältnismässig grosse Höhe der Reblagen und der Nähe zum Meer profitieren die Trauben von heissen Tagen und kühlen Nächten, welche den Weinen ihre unverwechselbare Frische und Eleganz verleihen. Seit 2013 werden auf Cagnano knapp 10 000 Flaschen pro Jahr nach biologischen Richtlinien produziert. Rare und elegante Maremma-Weine mit viel Charme.

Arenario 2015

37.70 Franken

TS: 100 % Cabernet Sauvignon

In der kleinen Boutique-Winery Poggio Cagnano keltert der junge Winzer Alessandro Gobbetti Weine von erhabener Schönheit. Vom Arenario werden nur gerade 1500 Flaschen pro Jahr produziert. Ein perfekt balancierter «Supertuscan» der den typisch kraftvollen Maremma-Stil mit einer erfrischenden Eleganz vereint.


Christie Wines, Douro

Im Jahre 1730 wurde die Portweinfirma Burmester, Nash & Co. gegründet. Nach mehreren Besitzerwechseln bekam sie den Namen Butler, Nephew and Co., unter welchem sie heute noch Portweine herstellt. Der heutige Eigentümer Stephen Christie setzt den Fokus vermehrt auf die Produktion von roten Douroweinen. Auf seiner Quinta Dona Mafalda werden Premiumweine nach alter Tradition gekeltert. So werden die Trauben in offenen Behältern mit den Füssen gequetscht, spontan vergoren und nach moderatem Holzausbau einer langen Flaschenlagerung unterzogen. Es entstehen betörende Douroweine mit viel Frucht und süssen Gewürzaromen.

Dona Mafalda 2016

18.– Franken

TS: Touriga Nacional, Touriga Franca, Tinta Roriz, Sousão

Stephen Christie beweist mit dem Dona Mafalda, dass er nicht nur hervorragende Portweine produziert. Sein Rezept: Uralte Reben, kleinste Erträge, moderater Holzausbau und eine lange Flaschenlagerung. Ein klassischer Dourowein mit einem Aromen-Potpourri von dunklen Früchten, süssen Gewürzen und samtigen Gerbstoffen.


Weingut Ernst, Burgenland

«Weine die ihre Herkunft eindeutig erkennen lassen. Keine holzüberfahrenen, aufgeputschten Tannin-Monster erschaffen, sondern burgenländische Weine voller Eleganz, Tiefgründigkeit und Finesse.» – So das Motto des Burgenländischen Jungwinzer Bernhard Ernst. Im Zuge seiner Weinausbildung durfte Bernhard seine Sporen bei berühmten Châteaus im Bordeaux sowie bei österreichischen Grössen wie John Nittnaus oder Roland Velich abverdienen. Dies macht sich in seiner absoluten Qualitäts-Besessenheit bemerkbar. Auf knapp 10 Hektar Rebfläche in Toplagen rund um Deutschkreutz entstehen heute atemberaubende Originale von einem der talentiertesten Winzer seiner Generation.

Blaufränkisch Goldberg 2015

29.70 Franken

TS: 100 % Blaufränkisch

Bernhard Ernst ist ohne Zweifel einer der Shooting- Stars unter den jungen Winzer im Burgenland. Sein Blaufränkisch von der Top-Lage Goldberg wurde vom Gault Millau mit 18.5/20 Punkten bewertet und begeistert mit viel Kraft, saftigem Gaumenfluss, animierender Säurestruktur und seidigen Tanninen.