LESERANGEBOT - Sechs grossartige Winzer-Persönlichkeiten mit ihrem Chianti-Classico-Stil

Chianti Classico Annata

Fotos: z.V.g.

Chianti Classico – ­Italiens ­Wein-Klassiker im Vergleich

Guter Chianti Classico besitzt ein facettenreiches Bouquet, gleitet samtig über unseren Gaumen, besitzt einen frischen Kern, und jeder Schluck löst in uns ein Wohlbefinden aus. So weit ist man sich einig, doch DEN einzigen Chianti gibt es nicht, zu unterschiedlich sind die Terroirs, die Mikroklimata, die Handschriften der Produzentinnen und Produzenten.

Bei der Sortenwahl muss man sich beispielsweise zwischen einem reinen Sangiovese oder aber einer Assem­blage von weiteren Sorten wie dem lokalen Canaiolo oder aber den internationalen Sorten Cabernet Sauvignon und Merlot entscheiden. Bei jedem Chianti darf der Sangiovese-Anteil 80 Prozent nicht unterschreiten. Ausbau in der Barrique oder im grossen Holzfass ist eine weitere Frage, die jeder Produzent für sich beantworten muss.

Unsere sechs Winzer sind grossartige Weinpersönlichkeiten, die ihren Stil nicht nur in den Flaggschiffen I Sodi di San Niccolò, Flaccianello, Sammarco, Percarlo oder Anfiteatro pflegen, sondern bereits beim Chianti jedes Detail nach ihrer Vorstellung perfektioniert haben.

Erfreuen Sie sich an dieser Vielfalt. Sie bietet eine spannende Gelegenheit, sechs Chiantis grosser Weinpersönlichkeiten miteinander vergleichen zu können. Jeder Lieferung liegt eine Beschreibung der sechs Weine bei.


Die Weine im Überblick

Castellare, Castellina in Chianti

100% Sangiovese

Rassiges, lebhaftes Bouquet, elegant und fein, mit Noten von Quittengelee und Himbeeren sowie einem leichten Akzent von Vanille. Klar definiert. Elegant am Gaumen, feiner Gerbstoff, gut austariert. Wein von ausgeprägtem Stil und grosser Klasse. Der Chianti-Wein von Castellare zählt zu den ganz seltenen, die ohne «moderne» Traubensorten auskommen, aber dennoch von den gesamten Weinkritikern zu den Tops gezählt werden.

Fontodi, Panzano

100% Sangiovese

Giovanni Manetti zielt darauf ab, einen unglaublich dichten Wein aus 100% Sangiovese herzustellen: Extrem niedrige Erträge (nicht über 4 dl/m²) und der Ausbau in Barriques dienen dazu. Das Resultat übertrifft alle Erwartungen. Die Typizität des Sangiovese kommt hervorragend zum Tragen, im Bouquet sind reife Noten von Waldbeeren und eine Andeutung von Rauch gut wahrnehmbar. Am Gaumen zeigen sich Opulenz und gezügelte Kraft.

San Giusto di Rentennano, Gaiole in Chianti

95% Sangiovese, 5% Canaiolo

Grosse Feinheit und kristallklarer Ausdruck, filigran, Noten von Waldbeeren, feinem Rauch und schwarzem Pfeffer. Elegant und weich am Gaumen, sehr harmonisch. Wenn man von traditionellem Chianti Classico spricht, könnte das missverstanden werden – traditionell arbeiten die Geschwister Martini di Cigala insofern, als sie strikt biologischen Anbau betreiben, eben so wie früher, aber hochprofessionell, nach modernsten Erkenntnissen der Agronomie.

Montevertine, Pian del Ciampolo, Radda in Chianti

95% Sangiovese, 5% Canaiolo

Er ist von allen der, der dem klassischen, traditionellen Chianti am nächsten kommt. Fremde Traubensorten kennt man auf Montevertine nicht, stattdessen das klare Bekenntnis, aus dem, was die Toskana ihr Eigen nennt – und nur aus dem (!) –, das Bestmögliche zu machen, nämlich jeden Jahrgang so zu nehmen, wie er ist, und das Terroir als wichtige Basis der Weine in den Mittelpunkt zu stellen. Aus Protest, weil das moderne Chianti-Gesetz auch internationale Traubensorten zulässt, verzichtet Martino Manetti, Besitzer von Montevertine, auf die Appellation Chianti Classico und nennt seinen Wein einfach nach dem Flecken Erde, wo er wächst: Pian del Ciampolo – ein Wein von grösster Eleganz und Feinheit.

Vecchie Terre di Montefili, Panzano

100% Sangiovese

Roccaldo Accuti, der Gründer der Azienda, war ebenfalls ein Erneuerer der ersten Stunde, der auch gleich zu Beginn begriffen hat, dass langfristig angelegter Rebbau nur ein natürlicher Rebbau sein kann. Die heutigen Besitzer setzen die Tradition fort, haben gar den Rebbau noch perfektioniert, unter der Leitung der jungen Önologin Serena Gusmeri. Die Reben sind extrem dicht gepflanzt, und jeder Stock bringt nur eine kleine Menge Trauben zur Reife. Erinnert an frische Trauben, Beeren und reifes Steinobst mit Andeutungen von Mandeln und Zimt. Eleganz und gute Präsenz am Gaumen, frischer und harmonischer Abgang.

Castello dei Rampolla, Panzano

90% Sangiovese, 10% Merlot und Cabernet Sauvignon

Alceo di Napoli war der Erste, der im Gebiet des Chianti Classico die Sorte Cabernet Sauvignon angepflanzt hat – und es war ein offenes Geheimnis, dass der Chianti Classico von Rampolla nicht nur immer einer der besten war und ist, sondern dass er eben 10 bis 20% Cabernet Sauvignon enthielt. Noch heute ist das so, nur dass sich zum Cabernet noch etwas Merlot hinzugesellt. Gesamthaft aber nie mehr als 20%.