Da Capo! Amarone!

Amarone zählt zu den jüngsten Spitzenweinen des Landes und hat seine Wurzeln in den 1930er Jahren. Der Name «Amarone» führt seine Herkunft auf den Weinberg namens Vaio Armaron zurück und enthält das italienische Wort «amaro », was «bitter» heisst. Der Amarone kommt aus der klassischen Weinregion des Valpolicella Classico. Die Täler, wie Sant’Ambrogio, Fumane, San Pietro in Cariano, San Floriano, Pedemonte, Marano und Negrar, profitieren von den frischen Fallwinden aus den Lessiner Bergen und den Dolomiten sowie der warmen Luft vom Gardasee, die ein einzigartiges Mikroklima schaffen. Die Hauptrebsorten für die Herstellung von Amarone bilden Corvina und Corvinone, ergänzt durch Rondinella sowie bis zu zehn Prozent Dindarella, Rossignola und Oseleta. Der Herstellungsprozess ist besonders: Die Trauben werden über 100 bis 120 Tage auf Drahtgestellen oder in luftigen Lagerhallen, den «fruttai», getrocknet. Während dieses «appassimento»-Verfahrens verlieren die Früchte bis zu 40 Prozent ihrer Feuchtigkeit. Die Beeren schrumpfen wie Rosinen und zeichnen sich durch reife Säure, hohen Zuckergehalt und reichlich Polyphenole aus, was eine behutsame Pressung und Gärung im Januar erfordert. Nur gesunde Trauben werden verwendet, was eine sorgfältige selektive Ernte zwischen September und Oktober nötig macht. Der Winzer muss die Luftzirkulation und Temperatur genau kontrollieren. Die Alkoholgehalte können beeindruckende 17 Volumenprozent erreichen. Die Vorschriften schreiben eine Mindestreifezeit von 24 Monaten vor, die meisten Winzer nehmen sich aber deutlich mehr Zeit, damit sich komplexe Aromen entwickeln können. Die langsame Reifung ist der Schlüssel zu Finesse, Frische und Langlebigkeit. Ob Ochsenschwanz, Wildschwein oder Sauerbraten: Der Amarone harmoniert wunderbar mit der Winterküche.