Kunst und Terroir

Péby Faugères

Mit Vincent Cruège

Sinn für altes Handwerk und zeitgemässe Ästhetik zeichnen die Projekte des Schweizer Unternehmers Silvio Denz aus, auch den von Mario Botta entworfenen neuen Keller von Château Péby Faugères.

Sinn für altes Handwerk und zeitgemässe Ästhetik zeichnen die Projekte des Schweizer Unternehmers Silvio Denz aus, auch den von Mario Botta entworfenen neuen Keller von Château Péby Faugères.

Um die Zukunft von Bordeaux mache ich mir kaum Sorgen. Bordeaux wurde von Visionären geschaffen, und Visionäre entwickeln Bordeaux weiter. Gerade weil die Region weintechnisch immer auf dem jüngsten Stand blieb, konnte sie es sich leisten, auch Ästheten und Poeten zu Wort kommen zu lassen, die dafür sorgten, dass ein grosser Wein aus Bordeaux nicht nur qualitativ und geschmacklich ausgezeichnet gerät, sondern auch wie kaum ein anderer Wein Emotionen vermittelt. Château Péby Faugères illustriert das alles aufs Schönste. Seinen Namen verdankt das Gut Pierre-Bernard Guisez, von seiner Gattin zärtlich Péby genannt, nach den englisch ausgesprochenen Initialen seines Vornamens. Die aus Paris stammende und im Kinobusiness tätige Familie Guisez kam in den 1980er Jahren durch Erbschaft zu Château Faugères in Saint-Émilion und begeisterte sich rasch für seine qualitativ hochstehenden Weine. Den Guisez fiel auf, dass einige Parzellen Merlot ganz besondere Weine ergaben, liessen diese getrennt verarbeiten und schufen dafür eine Marke: Péby Faugères.

Einem tatkräftigen Unternehmer mit Weitblick ist es zu verdanken, dass Péby heute eine völlig unabhängige Einheit bildet: Silvio Denz, Kunstsammler und Weinfreund mit grosser Affinität für Saint-Émilion, unter anderem Besitzer des legendären historischen Kristallglas- und Designunternehmens Lalique, Schöpfer der «Vignobles Denz – Art et Terroir», zu denen neben Faugères und Péby auch Lafaurie-Peyraguey in Sauternes gehört.

Péby kultiviert knapp acht Hektar Reben. In der von Mario Botta aus regionalen Grundmaterialien erbauten, funktionellen, aber auch beeindruckend ästhetischen Kellerei werden nur rund 12 000 Flaschen Spitzenwein und etwa 8000 Flaschen des Zweitweins Le Merle de Péby Faugères erzeugt. Seit 2020 ist Péby für biologischen Anbau zertifiziert. Wir vinifizieren einen Teil der Ernte in der Barrique und einen Teil in kleinen Tanks aus Beton oder Edelstahl und setzen auch im Ausbau alles daran, den besonderen Ausdruck der Trauben zu bewahren, um ihn so rein wie möglich auf die Flasche zu bringen.