Vertikale: Eben Sadies Toprot- und -weissweine 

Mit seinem singenden Akzent und strahlenden Weinen erweist sich Eben Sadie als hervorragender Botschafter seines Heimatlandes Südafrika. 1998 erwarb er die Farm Rotsvas im Paardeberg, der Grundstein für das Weingut The Sadie Family Wines. 2000 füllte er den ersten Wein ab, genannt Columella, einige Jahre später folgte Palladius. Heute produziert er zehn verschiedene Weine aus elf Rebsorten, erforscht nebenbei aber auch die Anpassung weiterer Sorten an die örtlichen Herausforderungen. Im Weinberg überwiegen alte Reben, biologisch bewirtschaftet, die im Gobelet-Schnitt, in geringer Dichte und ohne Bewässerung angebaut werden, mit maximalen Erträgen von gerade mal 25 Hektolitern pro Hektar. Für Südafrika auf den ersten Blick ein klassischer Ansatz, wären da nicht Sadies unerschrockene Neugier und sein Wissensdurst. Gekonnt verbindet er wissenschaftliche Erkenntnisse und praktische Beobachtungen. Jeden seiner Weine vinifiziert er zehn Jahre lang auf die gleiche Weise – und drückt dann unerschrocken auf den Reset-Knopf: Von der Vinifizierung bis hin zur Assemblage wird einmal alles auf den Kopf gestellt und den neuen Herausforderungen angepasst. «Es braucht lange, um das bereits Existierende zu verstehen. Das grösste Problem dabei ist das Ego. Es ist leicht, seine Handschrift zum Nachteil des Terroirs oder des wahren Ausdrucks des Ortes zu hinterlassen. Wenn es eine Sache zu lernen gibt, dann ist es, langsam vorzugehen und sich in den Dienst der Natur zu stellen.» Um das gesamte Potenzial des Swartlands auszuschöpfen, arbeitet Sadie nicht nur mit seinen eigenen Weinbergen, sondern auch mit denen anderer Winzer, die er wie seine eigenen bewirtschaftet. Im Laufe der Zeit konnte sich so der Stil eines jeden Weins deutlich weiterentwickeln, ohne dabei seinen einzigartigen Charakter zu verlieren.