Kälteeinbruch am Wochenende
Eiswein-Lese 2025 startet sehr früh

Die Eiswein-Lese ist Ende vergangener Woche in Deutschland besonders früh gestartet. Ein Kälteeinbruch machte es möglich. Bei sternenklarer Nacht und Temperaturen von bis zu -9 Grad Celsius lasen zahlreiche Winzer in der Nacht zum Freitag unter anderem in Rheinhessen, Franken, Sachsen, der Pfalz, an der Hessischen Bergstrasse, in Württemberg und an der Mosel gefrorenes Lesegut. Das teilte das Deutsche Weininstitut (DWI) mit.
Souvignier Gris wird beliebter für Eiswein
In den vergangenen Jahren hatte die Eiswein-Lese meist erst im Januar des Folgejahres stattgefunden, das es vorher nicht kalt genug wurde. Neben überwiegend Riesling und Silvaner wird mittlerweile auch öfter Souvignier Gris für Eiswein geerntet. Dabei handelt es sich um eine pilzwiderstandsfähige Neuzüchtung, die sich durch eine besonders dicke, robuste Schale auszeichnet. Das wiederum erhöht die Chancen, dass die Trauben bis zur Eiswein-Lese gesund bleiben.
«Die hervorragende Qualität und beeindruckenden Mostgewichte lassen auf einen exzellenten Eiswein des Jahrgangs 2025 schliessen»
Deutsches Weininstitut
Sehr hohe Mostgewichte bis 197 Grad Oechsle
Etwa die Genossenschaft der Bergsträsser Winzer eG an der Hessischen Bergstrasse nutzte die frühen und idealen Frostbedingungen, um in der Lage Heppenheimer Eckweg die Sorte Souvignier Gris mit einem Mostgewicht von 180 Grad Oechsle zu lesen. Über kerngesunde gefrorene Souvignier Gris-Trauben freute sich auch das Weingut Bischofsmühle in Nieder-Olm in Rheinhessen. Dank des frühen Wintereinbruchs konnte auch das Weinhaus Heymanns in der Lage Edenkobener Kirchberg in der Pfalz Eisweintrauben lesen.
Bei eisigen Temperaturen von -8 Grad Celsius wurden fest gefrorene Beeren der Sorte Spätburgunder mit einem Mostgewicht von 131 Grad Oechsle geerntet. Das Weingut Blees Ferber an der Mosel vermeldet bei -9,4 Grad Celsius eingeholte Riesling-Trauben mit 160 Grad Oechsle. Frostige -8,5 bis -9 Grad Celsius verhalfen dem Weingut Schloss Hallburg in Franken bei Volkach zu einer Silvaner-Eisweinlese in der Monopollage Hallburger Schlossberg mit einem beachtlichen Mostgewicht von 197 Grad Oechsle.
«Die hervorragende Qualität und beeindruckenden Mostgewichte lassen auf einen exzellenten Eiswein des Jahrgangs 2025 schliessen», erklärte das DWI.
Eiswein-Produktion gelingt nicht jedes Jahr
Die Herstellung von Eiswein ist immer mit einem Risiko verbunden. Das Lesegut für den wertvollen Wein muss bei mindestens -7 Grad Celsius oder kälter eingebracht und sofort gepresst werden. Deshalb wird Eiswein auch in aller Regel nachts gelesen. Ausserdem müssen die Trauben sehr gesund sein – die Weinkontrolle überprüft den Zustand –, und sie müssen ein Mostgewicht von mindestens 120 Grad Oechsle erreichen.