Badisches VDP-Weingut anscheinend vor dem Aus
Markgraf von Baden wird verkauft

Text: Alice Gundlach | Veröffentlicht: 15.05.2025
Die Familie des Markgrafen von Baden bietet das Schloss Staufenberg in Durbach in der Ortenau zum Verkauf an – und plant damit anscheinend auch die Schliessung des dort ansässigen VDP-Weinguts. Wie die Mittelbadische Presse berichtet, wird das Anwesen derzeit von einem Makler für 15 Millionen Euro angeboten.
Zum Verkauf stehen demnach das Schloss samt Nebengebäuden, Gastronomiebereich, Weingut, Weinberge sowie die Markenrechte am Namen «Weingut Markgraf von Baden – Schloss Staufenberg».
Rebfläche schrumpfte bereits 2024 beträchtlich
Bereits im November 2024 hatte das Haus Baden angekündigt, 60 der rund 110 Hektar Rebfläche am Bodensee zu roden und die Produktion der dortigen VDP-Weine mit dem Jahrgang 2024 einzustellen. Damals betonte Bernhard Markgraf von Baden gegenüber der Branchenzeitschrift Weinwirtschaft, dass diese Massnahmen lediglich den Standort Schloss Salem betreffen würden. Die Weinproduktion auf Schloss Staufenberg mit 23 Hektar sollte laut damaligen Angaben unangetastet bleiben.
Seit letztem Jahr kein Social Media mehr
Laut dem Verband Deutscher Prädikatsweingüter (VDP) ist das Weingut nach wie vor Mitglied. Dennoch stellte das Weingut bereits im September 2024 sämtliche Aktivitäten auf seinen Social-Media-Kanälen ein.
Supermarkt-Linie läuft weiter
Die Verkaufsabsicht lässt darauf schliessen, dass sich das Haus Baden künftig verstärkt auf den Vertrieb von Weinen im Supermarkt konzentrieren will – ein Segment, das zuletzt rund 94 Prozent des Gesamtumsatzes ausmachte.
Kooperation mit Rotkäppchen-Mumm
Bereits 2017 wurde gemeinsam mit den Rotkäppchen-Mumm Sektkellereien das «Markgräflich Badische Weinhaus» gegründet, das unter anderem die «Bodensee»-Weinlinie sowie die Marke «1112» produziert. Diese Weine stammen überwiegend aus Zukauf und erreichen ein jährliches Verkaufsvolumen von etwa 3,5 Millionen Flaschen.