Die besten Schweizer Weine: Grosse Gala für 39 Top-Crus

Die Sieger des 15. Grand Prix du Vin Suisse

Text: Thomas Vaterlaus, Alexandre Truffer, Foto: GettyImages / Tom Merton

Der qualitative Aufschwung im Schweizer Weinbau geht weiter. Die hohen Bewertungen am Grand Prix du Vin Suisse 2021 sind der beste Beweis dafür. Die 39 Weine, die wir auf den folgenden Seiten vorstellen, haben in den total 13 Kategorien des wichtigsten Wettbewerbs für Schweizer Weine einen Podestplatz (Top 3) erreicht. Mit total 2819 eingereichten Weinen liegt die Beteiligung an der diesjährigen Ausgabe des Grand Prix im langjährigen Durchschnitt. Der grösste Weinbaukanton der Schweiz, das Wallis, stellt in nicht weniger als 8 der 13 Kategorien die Siegerin oder den Sieger. Und erstmals in der Geschichte des Grand Prix kann der Kanton Bern gleich zwei Kategoriensiege feiern. Eine Premiere ist auch, dass zwei Weingüter «ex aequo» den prestigeträchtigen Spezialpreis «Weingut des Jahres» erringen. Es sind dies der Johanniterkeller von Martin Hubacher und Michaela Gabriel in Twann BE sowie die Domaine Kursner in Féchy VD.

Weingut des Jahres

Johanniterkeller Twann BE
«Das Beste zum Schluss»

Seit exakt einem Vierteljahrhundert feilen Martin Hubacher und seine Frau Michaela Gabriel an ihren Crus am Bielersee, die in kargen, kalkreichen und leicht sandigen Lehmböden reifen. Und schreiben hier eine perfekt anmutende Winzerstory, in der es keinen Stillstand, keine spektakulären Wendungen, dafür stete Weiterentwicklung gibt. Chasselas und Burgundersorten stehen im Fokus, ergänzt mit Spezialitäten wie Sauvignon Blanc und Saint-Laurent. Weil sie mit Herzblut bei der Sache sind, haben sie sich auch immer wieder mit neuen Entwicklungen befasst. So keltern sie seit 2016 auch naturbelassene Weine, etwa den Oräntsch, eine maischenvergorene und minimal oder gar nicht geschwefelte Spezialität aus der Neuzüchtung Nobling (Chasselas x Silvaner). Oder den MIRUM, einen intrazellulär vergorenen und in Barriques gereiften Chardonnay. Wichtig für die Qualitätsentwicklung war die Güterzusammenlegung von 2009. Seitdem bewirtschaften sie anstelle von ehemals 35 nur mehr fünf Parzellen, die alle ein eigenständiges Terroir repräsentieren und mit den passenden Sorten bestockt sind. Obwohl Martin Hubacher mit 56 Jahren im «idealen Winzeralter» ist, sucht er zusammen mit seiner Frau bereits eine Nachfolgeregelung. «Die Übergabe eines Weingutes ist doch komplexer als ein Autoverkauf. Wir streben einen sanften Übergang an, der auf dem erarbeiteten Knowhow fundiert», sagt Michaela Gabriel. Vielleicht hat die Aussicht, dass sie in ihrem Leben noch etwas Neues anpacken können, eine beflügelnde Wirkung. In den letzten Jahren häufen sich jedenfalls die Ehrungen. Die Kür zum «Weingut des Jahres» im Rahmen des Grand Prix du Vin Suisse markiert diesbezüglich einen neuen Höhepunkt. Das nährt die Hoffnung, dass die Erfolgsstory dieser Domäne weitergeht.

Seit 700 Jahren

Der Name des Gutes, Johanniterkeller, lässt sich historisch ableiten. Im 13. Jahrhundert gehörte das Haus bei der Twanner Kirche dem Johanniterorden. 1528 wurde das Gut vom Kanton übernommen, der es Mitte des 19. Jahrhunderts an die Familie Hubacher verkaufte. 1994 übernahm der jetzige Patron, Martin Hubacher, den Betrieb. Die Domäne bewirtschaftet sechs Hektar Reben, die sich auf fünf Parzellen zwischen Schafis und Wingreis verteilen. In den bis zu 50 Prozent geneigten Hängen am Jurasüdfuss ist die vorherrschende Kalkbraunerde der entscheidende Faktor, um Weine von grosser Eleganz und hoher Mineralität in die Flaschen zu bringen.

www.johanniterkeller.ch 

Weingut des Jahres

Domaine Kursner Féchy VD
«Das Juwel von La Côte»

Die Cave de La Côte wurde bereits 2019 mit der Auszeichnung Schweizer Weingut des Jahres gekrönt. Die Kellerei hat auch ein sehr dynamisches Unternehmen in Féchy, dem bedeutendsten Produktionsstandort der Region, erworben. Die Domaine Kursner wurde 1932 von Henri gegründet und 1962 von seinem Sohn Willy übernommen. Dreissig Jahre später setzen Pierre-Yves und Jean-Luc die Familientradition fort. Unter dem Motto «zwei Brüder, gemeinsam stark» macht das Duo von sich reden. Sie waren schon auf der Pariser Landwirtschaftsmesse präsent, und auch in Auckland, als das Schweizer Boot Alinghi den America’ s Cup gewann. Sie haben sich ausserdem einen Namen mit ihrem Schaumweintrio Melchior, Kaspar und Balthazar gemacht. Die Rotweine «Provokation Absolu» und «Valentino» sind mittlerweile ein Aushängeschild. Auf dem Chasselas liegt das Hauptaugenmerk des zwölf Hektar grossen Weinguts. Der Beweis dafür ist die Goldmedaille, die der Premier Cru Au Brez 2019 beim nationalen Wettbewerb gewonnen hat. Dazu kommt der zweite Platz, den der Gamay Emotion desselben Jahrgangs in seiner Kategorie belegte. Mit diesen Preisen plus zweimal Silber für ihren Viognier 2020 und ihren Pinot Noir Flambeur 2019 liegt die Domaine nun gleichauf mit dem Johanniterkeller um den Titel Schweizer Weingut des Jahres 2021. Diese Auszeichnung krönt nicht nur die Arbeit von Pierre-Yves Kursner, der das Weingut nun allein führt, sondern auch die Vision der grossen Waadtländer Genossenschaft und das Talent ihres Önologen. In der Tat ist der Schatten von Rodrigo Banto, der bereits die höchsten Titel des Grand Prix du Vin Suisse und des Mondial du Chasselas gewonnen hat, der auf dem Titel liegt und immer häufiger in den Kanton Waadt vergeben wird.

Klassifiziertes Féchy

70 der fast 180 Hektar Rebfläche im berühmtesten Anbaugebiet des AOCLa Côte sind seit 1971 im Bundesinventar der Landschaften und Naturdenkmäler von nationaler Bedeutung eingeschrieben. Um dieses aussergewöhnliche Terroir hervorzuheben, tragen rund zwanzig Erzeuger der Region das Logo «Féchy Vignoble Classé» auf einigen ihrer Flaschen. Diese nur dem Chasselas vorbehaltene Bezeichnung weist darauf hin, dass die Trauben von den schönsten Lagen der Region stammen, die von den Mönchen des Grossen Sankt Bernhard angelegt wurden, welche die Region bis zur Ankunft der Berner verwalteten.

www.kursner.ch

Schaumweine

Germanier, Cave du Tunnel Conthey VS
«Aller guten Dinge sind drei»

Die Leistung ist aus drei Gründen bemerkenswert. La Cave du Tunnel gewann diese Kategorie das dritte Jahr in Folge. Der Jahrgang 2014, der bereits im Jahr 2020 an der Spitze stand, siegte auch dieses Mal. Der 2015er, der ebenfalls zu den Finalisten gehörte, belegte den zweiten Platz in einer stark wachsenden Kategorie. Das ist einzigartig in der Geschichte des Grand Prix du Vin Suisse! Letztes Jahr haben wir Ihnen erklärt: «Als er Ende der 1980er Jahre seinen ‹Brut du Valais› einführte, liess sich Jacques Germanier von den Traditionen der Champagne inspirieren. Dieser Blanc de Blancs enthält nur eine Rebsorte: Chardonnay. Bevor er auf den Markt kommt, reift dieser Schaumwein fünf Jahre auf der Hefe, um an Komplexität und Eleganz zu gewinnen. Dieser komplexe Prozess, der Zeit und Ruhe erfordert, findet in Galerien statt, die Jacques Germanier in den Fels graben liess, um konstante Temperatur- und Feuchtigkeitsbedingungen zu gewährleisten. Die Philosophie des 2017 verstorbenen Gründers wurde von seiner Tochter Sophie und Bruno Geiger, der seit fast vierzig Jahren für die Weinbereitung in der Cave du Tunnel verantwortlich ist, weitergeführt.»

www.germanier.com 

1. Platz
Germanier - Cave du Tunnel, Conthey VS

Brut Millésimé Jacques Germanier 2014, AOC Valais

Sehr edle Noten von Brioche und Toastbrot, dazu ein Anflug von Nüssen. Ebenso Wiesenkräuter. Im Gaumen dicht gewoben, mit perfekt dosierter, sehr feiner Mousse. Geradlinig und kernig, mit einem mineralischen Touch. Belebend und erfrischend im Abgang. 2021 bis 2025.

www.germanier.com

2. Platz
Germanier - Cave du Tunnel, Conthey VS

Brut Millésimé Jacques Germanier 2015, AOC Valais

Dichtes, klares Gelb. Zeigt sich in der Nase überaus vielschichtig. Edle, vom Hefeausbau geprägte Noten von Gebäck, dazu ein Anflug von Agrumen und Kernobst, auch florale Noten. Im Gaumen dicht gewoben, mit schöner Reife, getragen von einer cremig wirkenden, saftigen Säure. 2021 bis 2024.

www.germanier.com 

3. Platz
Cave de la Côte, Tolochenaz VD 

B de la Côte, AOC La Côte

Innovative Cuvée aus Chasselas, Garanoir und Pinot Noir. In der Nase vielschichtig und ausdrucksstark, mit vielfältigen Fruchtaromen wie Melonen und anderen exotischen Früchten. Dazu herbale Noten und ein Anflug von Brioche. Im Gaumen elegant, mit edler Fruchtsüsse, frisch im Abgang. 2021 bis 2023.

www.cavedelacote.ch 

 

Chasselas

Jean-François Neyroud-Fonjallaz Chardonne VD
«Der Sonnenkönig»

Vielleicht sollte Jean-François NeyroudFonjallaz seinen Kult-Chasselas in «Chardon d’Or» umbenennen, so erfolgreich ist dieser auf der Hefe ausgebaute Klassiker bei Blindverkostungen. Der Chardon d’Argent 2020, der regelmässig bei regionalen und internationalen Wettbewerben ausgezeichnet wird, gewann dieses Jahr eine Kategorie, in der die Waadtländer (fünf Finalisten) und die Weine des Lavaux (drei Finalisten) den Wettbewerb weitgehend dominierten. In Chardonne, wo die drei Sonnen des Lavaux die Reben und das Herz wärmen, produziert die Familie Neyroud-Fonjallaz nicht weniger als fünf Chasselas-Weine. Ein Calamin, ein Dézaley, der Saint-Saphorin Le Magistrat und der Chardonne Les Berneyses sind allesamt Klassiker, die zusammen mit dem Chardon d’Argent ein Sextett bilden, das bei den Liebhabern der grossen Rebsorte des Genfersees sehr begehrt ist. Auch wenn dieser rassige und elegante Weisswein in den guten Adressen der Region weit verbreitet ist, bleibt der beste Ort, um ihn zu verkosten, zweifellos die Terrasse des Weinguts. Von hier aus geniesst man einen aussergewöhnlichen Panoramablick auf das Lavaux, den Genfersee und die französischen Alpen.

www.neyroud.ch 

1. Platz
Jean-François Neyroud-Fonjallaz, Chardonne VD

Chardonne Le Chardon d’Argent 2020, AOC Lavaux

Ausdrucksstarker, ja expressiver Chasselas mit brotigen Noten vom Hefeausbau, dazu schön ausgereifte Früchte, aber auch Aromen von Heu, Wiesenblumen und Lindenblüten. Im Gaumen weich und samtig, mit einnehmender Fruchtfülle. Angepasste, milde Säure, edler Zartbitter-Touch im Abgang. 2021 bis 2025.

www.neyroud.ch 

2. Platz
Domaine La Combaz, Ollon VD

Chasselas 2020, AOC Chablais

Sehr vielschichtiger Chasselas, zuerst geprägt von floralen Noten und Bergkräutern, dazu kräuterwürzige Noten, auch ein Touch von Rosenblättern. Gleichzeitig offenbart der Wein aber auch mineralisch-steinige Aspekte. Im Gaumen dicht gewoben, mit viel Substanz und guter Säure. Endet frisch. 2021 bis 2025.

www.domainelacombaz.ch 

3. Platz
Domaine de la Chenalettaz, Le Treytorrens en Dézaley VD

Es Embleyres Dézaley Grand Cru 2020 AOC Dézaley

Noten von frischen Wiesenkräutern, auch ein Anflug von Grüntee und Agrumen, dazu etwas Akazienhonig und diskrete Mandeltöne. Im Gaumen dicht gebaut und gehaltvoll, mit viel Substanz. Langanhaltend mit einem mineralischen Touch. 2021 bis 2027.

www.vins-chevalley.ch 

 

Müller-Thurgau

Spiezer Alpine Weinkultur Spiez BE
«Mit der Finesse der nahen Berge»

Es ist die Berner Alpenwein-Metropole schlechthin. Auf 13 Hektar produziert die lokale Genossenschaft, die sich heute stolz «Spiezer Alpine Weinkultur» nennt, beachtliche 80 000 Flaschen Wein pro Jahr. Und die Qualität der Weine überzeugt durchwegs. Hinter dem Aufschwung steht die 52-jährige Betriebsleiterin Ursula Irion, die 2003 an den Thunersee kam. Nebst dem Paradepferd, dem Pinot Noir, keltert sie seit einiger Zeit auch aus resistenten Sorten wie Sauvignac oder Cabernet Jura vorzügliche Weine. Ein Spiezer Klassiker schlechthin ist aber auch der Riesling-Sylvaner. Auch wenn er es den Winzern nicht einfach macht. Denn am Alpennordkamm sind Niederschläge und Wetterkapriolen keine Seltenheit. Da braucht es viel Aufmerksamkeit, um den dünnhäutigen R x S im Herbst gesund und ausgereift in den Keller zu bringen. Die Trauben aus verschiedenen Spiezer Lagen werden im Stahltank kühl und ohne biologischen Säureabbau vergoren und bis Februar auf der Feinhefe ausgebaut. So kommt ein frischer, geradliniger «Müller» in die Flasche, der nebst dem typischen Muskat-Touch auch mit feiner Mineralität überzeugt.

www.alpineweinkultur.ch 

1. Platz
Spiezer Alpine Weinkultur, Spiez BE

Spiezer Riesling-Sylvaner 2020, AOC Thunersee

Im Stahltank kühl vergoren und auf der Feinhefe ausgebaut, zeigt dieser Cru edle kräuterwürzige Aromen mit einem Touch von Muskat, dazu ein Anflug von Agrumen. Im Gaumen elegant und dicht gebaut, mit reintöniger Frucht. Frisch im Abgang, mit einem Hauch von belebender Kohlensäure. 2021 bis 2023.

www.alpineweinkultur.ch 

2. Platz
GVS Schachenmann AG,
Schaffhausen SH

Siblingen Riesling-Sylvaner 2020, AOC Schaffhausen 

Ein ausdrucksstarker Riesling-Sylvaner mit Aromen von Wiesenkräutern, reifem Obst und Zitrusfrüchten. Dazu kräuterwürzige Noten mit einem Anflug von Irisch Moos und Akazienhonig. Im Gaumen überraschend zupackend und fruchtbetont. Die saftige Säure sorgt für die nötige Frische im Abgang. 2021 bis 2023.

www.gvs-weine.ch 

3. Platz
Aagne Familie Gysel, Hallau SH

Riesling-Silvaner 2020 AOC Schaffhausen 

Dieser Riesling-Silvaner ist ein altbekannter Gast auf dem Podium des GPDVS. Kein Wunder, denn er begeistert mit seiner reintönigen, fein gewobenen Frucht. Aromen von gelben Früchten, weissen Blüten, dazu wohldosierte Exotik. Im Gaumen erfrischend, mit zartem Schmelz. 2021 bis 2023.

www.aagne.ch 

 

Sortenreine Weissweine

Maison Gilliard Sitten VS
«Die Stärke der Tradition»

In einer hart umkämpften Kategorie, in der drei Zürcher Weine gegen drei Walliser Spezialitäten antraten, ging der Sieg an einen Petite Arvine von einem der ältesten Weingüter des Wallis. Das 1885 von Edmond Gilliard gegründete Unternehmen entwickelte rasch Marken, die für den Walliser Weinbau emblematisch sind. Der 1960 kreierte La Porte de Novembre und der Fendant Les Murettes, der in diesem Jahr sein hundertjähriges Bestehen feiert, gesellten sich damit zum legendären Dôle des Monts, der 1886 aus der Taufe gehoben wurde. Die von Grégory Dubuis geleitete Maison Gilliard stützt sich auf das Fachwissen des Önologen Samuel Panchard, um aus 22 Rebsorten, die auf 64  Hektar zwischen Leuk und Chamoson angebaut werden, rund fünfzig, in fünf Linien unterteilte Weine zu erzeugen. Les Perlines mit einem Schwerpunkt auf aromatische Intensität und Typizität der Rebsorte umfasst sechs Weine, einen Dôle Blanche und sechs für das Wallis charakteristische Spezialitäten.
Am Ende setzten sich die Limetten- und Zitrusaromen des Petite Arvine 2020 gegen die beiden Johannisberg aus dem Wallis und das Zürcher Trio aus einem Chardonnay, einem Räuschling und einem Completer durch.

www.gilliard.ch 

1. Platz
Maison Gilliard, Sion VS

Petite Arvine Les Perlines 2020, AOC Valais 

Ein perfekt gelungener Petite Arvine der modernen, sprich geradlinig beschwingten Art. Frische Aromen von Grapefruit und anderen Agrumen, auch gelbe Früchte, besonders Mirabellen, dazu Birnen. Zeigt im Gaumen viel Rasse. Dicht gewoben, mit einer saftig tragenden Säure. Salzige Note im Abgang. Viel Frische im Abgang. 2021 bis 2026.

www.gilliard.ch 

2. Platz
Schwarzenbach - Lüthi - Rütihof, Meilen ZH

Räuschling R3 2020 AOC Zürichsee

3 Winzer, 3 Böden, 1 Rebsorte, 1 Wein – dies ist das Konzept des R3. In der Nase animierend, mit weissen Blüten und Liebstöckel, dazu eine edle Traubenwürze und eine Spur Wachs. Der Wein zeigt im Gaumen viel Charakter. Im besten Sinne kantig, getragen von einer lebendigen Säure. 2021 bis 2030

www.r3-wein.ch 

3. Platz
Bachmann Weingut am Zürichsee AG, Stäfa ZH

Chardonnay Berglinie 2019 AOC Zürich 

Vielschichtiger Wein mit Aromen von Zitrusfrüchten, aber auch Wiesenkräutern und ein edler Anflug von Kernobst. Sehr zurückhaltende Würznoten.  m Gaumen reichhaltig, mit leichter Extraktsüsse im Auftakt. Saftige Säure. Ein Hauch von edlen Bittermandeln und salzige Noten im Abgang. 2021 bis 2026.

www.weingut-bachmann.ch 

 

Weisse Assemblagen

Artisans Vignerons Ollon Ollon VD
«In der Einheit liegt die Stärke»

Die Artisans Vignerons d’Ollon, die zu den Celliers du Chablais gehören, bilden eine fast hundertjährige Genossenschaft. Zu Beginn der 1920er Jahre beschlossen etwa fünfzig Erzeuger in dieser Gemeinde des Chablais, eine Genossenschaft zu gründen. Im Jahr 1925 verlieh der Maler Frédéric Rouge der jungen Genossenschaft das Recht, eines seiner Gemälde als Illustration für das Etikett des Vorzeigeweins des Hauses zu verwenden. Dies war die Geburtsstunde von «Le Caviste», einer Marke, die noch heute als massgebend gilt. Aber auch andere weisse (und rote) Rebsorten haben sich auf den sehr unterschiedlichen Terroirs des Anbaugebiets von Ollon durchgesetzt. Der Pinot Gris Les Solistes 2013 belegte den zweiten Platz in der Kategorie Andere sortenreine Weissweine. Im Jahr 2021 setzten sich die Artisans Vignerons d’Ollon mit ihrem Blanc Fumé, einem Verschnitt aus verschiedenen Rebsorten, in dem Chardonnay, Pinot Gris und Sauvignon Blanc dominieren, im Bereich der weissen Assemblagen durch. Diese perfekt komponierte, machtvolle Cuvée, die im Barriquefass ausgebaut wurde, ist der Gewinner in einer der am härtesten umkämpften Kategorie, in der sich fünf Kantone um den Titel bemühten.

www.celliersduchablais.ch 

1. Platz
Artisans Vignerons Ollon, Ollon VD

Blanc Fumé 2020, AOC Chablais

Edle Assemblage aus Chardonnay, Pinot Gris und Sauvignon Blanc, ein Jahr in der Barrique gereift. In der Nase ausdrucksstark, mit Aromen von weissen Blüten, dazu exotische Frucht und vornehme Würze. Zeigt im Gaumen einen Hauch von Extraktsüsse und viel saftigen Schmelz. Langanhaltend. 2021 bis 2026.

www.celliersduchablais.ch 

2. Platz
Weingut Lindetröpfli, Uhwiesen ZH

Sélection Blanc 2020 AOC Zürich

Aus Riesling-Silvaner, Räuschling und weiss abgepresstem Pinot Noir gekeltert. Helle Farbe. In der Nase ein Anflug von traubenwürzigen Noten, etwas Muskat, aber auch Nektarinen und Kernobst. Im Gaumen dicht gewoben. Zeigt eine schöne Balance. Getragen von einer kecken Säure. Frisch. 2021 bis 2024

www.lindetroepfli.ch 

3. Platz
Fratelli Corti SA, Balerna TI

Stria Bianca 2020, DOC Ticino

In der Barrique vinifizierte Assemblage aus Chardonnay, Doral und Kerner. In der Nase verhalten, aber edel. Mit floralen Noten, auch Agrumen und gelbe Früchte. Sehr edle, gut eingebundene Würznoten. Auch mineralisch kreidige Noten. Viel Finesse im Gaumen, getragen von einer saftigen Säure. 2021 bis 2026.

www.fratellicorti.ch 

 

Rosés und Blancs de Noirs

Johanniterkeller Twann BE
«Dynamisches Original vom Bielersee»

Ursprünglich war der Œil de Perdrix (zu Deutsch: Rebhuhnauge) ein zwiebelschalenfarbener und damit dem Auge des Rebhuhns gleichender Rosé aus Pinot Noir, der am Neuenburgersee und dem benachbarten Bielersee gekeltert worden ist. Heute gilt der Name als Synonym für Rosé-Weine aus der ganzen Westschweiz. Doch mit dem Œil de Perdrix von Martin Hubacher und seiner Frau Michaela Gabriel hat nun quasi ein Original diese Kategorie gewonnen. Mit seiner gehaltvollen, ja fast schon expressiven, aber eben doch auch ausgewogenen, trinkigen Art steht dieser hochkarätige Rosé für die Philosophie dieses Gutes. Seit fast einem Vierteljahrhundert betreut das Winzerpaar nun schon ihre fünf hinsichtlich des Terroirs eigenständigen Parzellen zwischen Schafis und Wingreis und bringt stets sehr präzise Weine in die Flaschen. Nebst dem Pinot Noir setzen sie dabei auch starke Akzente mit Sorten wie Chardonnay oder Saint-Laurent. Martin Hubacher und Michaela Gabriel hüten eine stolze Tradition. Schliesslich wird hier schon seit dem 13. Jahrhundert Wein produziert, anfänglich war das Gut eine Aussenstelle des Johanniterordens.

www.johanniterkeller.ch 

1. Platz
Johanniterkeller, Twann BE

Œil de Perdrix 2020, AOC Lac de Bienne 

Sehr gehaltvoller, ja fast schon expressiver Œil de Perdrix. In der Nase verführerische rote Beeren, auch Blütenaromen und Kräuter sowie ein Anflug von exotischer Frucht. Im Gaumen gehaltvoll und fest gebaut, mit weicher Fruchtfülle. Der Wein wird getragen von einer cremig-saftigen Säure. Gute Länge. 2021 bis 2024.

www.johanniterkeller.ch 

2. Platz
Rimuss & Strada Wein AG, Hallau SH

Graf von Spiegelberg Federweiss 2020, AOC Schaffhausen

In der Nase einnehmende Aromen von frischen roten Beeren, auch Steinfrüchte, besonders Pfirsich. Im Gaumen zeigt sich dieser Pinot als Charmeur. Leicht süsslich wirkende Frucht im Auftakt. Sehr kompakt und rund. Anflug von Bittermandeln im Abgang. 2021 bis 2023.

www.rimuss-strada.ch 

3. Platz
Tenuta Sasso Chierico, Gudo TI

Sasso Chierico Rosato 2020, DOC Ticino

Aus der Sorte Merlot, auf sandigen Böden in der Region Bellinzona angebaut. Diskrete, aber sehr reintönige Aromen von roten Beeren, dazu weisse Blüten, Kräuter und traubenwürzige Komponenten. Zeigt sich im Gaumen fruchtbetont, vor allem aber sehr animierend und trinkig. Guter Essensbegleiter. 2021 bis 2024.

www.sassochierico.ch 

 

Gamay

Cave Le Banneret Chamoson VS
«Ein glanzvoller Fahnenträger»

In einem Vierteljahrhundert hat sich die Anbaufläche des Gamay im Wallis fast halbiert. Obwohl der Dôle viel von seinem Einfluss verloren hat, beschlossen die besten Erzeuger des Kantons, diese traditionelle Sorte von zwiespältigem Ruf in herrliche, fruchtige und bemerkenswert ausdrucksstarke Rotweine zu verwandeln. Die Verteilung der Finalisten (drei aus dem Wallis, zwei aus Genf und einer aus der Waadt) und diejenige des Podiums (ein Vertreter aus jedem Kanton) zeigt, dass der Wunsch, dem Gamay ein neues Gesicht zu geben, rund um den Genfersee geteilt wird. Der angenehmste, köstlichste, fruchtigste und schillerndste Gamay des Grand Prix 2021 kommt aus dem Wallis. Genauer gesagt aus Chamoson, wo die Familie Maye acht Hektar Rebflächen in Umstellung auf die biologische Landwirtschaft bewirtschaftet. Auf ihren Flaschen befinden sich die Medaillen des Grand Prix du Vin Suisse – 2021 gewann die Kellerei dreimal Gold und fünfmal Silber – sowie ein stolzer Soldat, der eine Fahne in den Wind hält. Dieser Bannerträger erinnert an Alexandre Maye, einen Vorfahren der Gründer des Weinguts, Carlo und Jean-Charles Maye, einen hervorragenden Offizier und bedeutenden Staatsmann.

www.banneret.ch 

1. Platz
Cave Le Banneret,Chamoson VS

Gamay Vieilles Vignes 2020, AOC Valais

Sehr charaktervoller, ehrlicher Gamay von über 30-jährigen Reben. Aromen von Waldbeeren, gut unterlegt von herbalen Noten, vor allem Veilchen, aber auch Pfeffer, Wiesenkräutern und Unterholz. Im Gaumen sehr gut strukturiert, mit präsentem Gerbstoff und einer lebendigen Säure. 2021 bis 2025.

www.banneret.ch 

2. Platz
Vins Kursner SA, Féchy VD

Gamay Emotion 2019, AOC Vaud 

Sehr typischer, gut ausbalancierter und deshalb ausgesprochen trinkiger Gamay. In der Nase frische, vielschichtige Aromen von roten und dunklen Beeren, besonders Himbeeren, Brombeeren und etwas Sauerkirschen. Im Gaumen sehr gut gebaut, mit kernigem Gerbstoff, frischer Frucht und einer vifen Säure. 2021 bis 2024.

www.kursner.ch 

3. Platz
Cave et Domaine Les Perrières S.A., Satigny GE

Gamay de Peissy 2020, AOC Genève

Perfekt ausgereifter, aber doch frisch wirkender Gamay. In der Nase eingelegte rote Beeren, besonders Himbeeren und Erdbeeren. Dazu Veilchen und kräuterwürzige Noten. Im Gaumen sehr fruchtbetont und füllig. Getragen von einer saftigen Säure. Anflug von Bittermandeln im Finish. 2021 bis 2024

www.lesperrieres.ch 

 

Gamaret, Garanoir und Mara

Weine Vouilloz SA Varen VS
«Versprechen gehalten»

Dies wird als Bestätigung bezeichnet. Im Jahr 2020 gewann die Familie Vouilloz den Elisabeth-Pasquier-Preis, mit dem ein Weingut ausgezeichnet wird, das zum ersten Mal in fünf Jahren das Finale des nationalen Wettbewerbs erreicht hat. Heute hat es diese Oberwalliser Kellerei geschafft, drei Rotweine ins Finale zu bringen. Während sie sich bei ihrem Gamay mit einem Diplom begnügen musste, belegte sie in der Kategorie Pinot Noir den zweiten Platz. Und zwar mit dem Pinot Noir Barrique 2019, demselben Wein (aus dem Jahrgang 2018), der im letzten Jahr für Furore gesorgt hat. Mit ihrem Gamaret jedoch schlugen sie die drei Genfer und die beiden Waadtländer Weine, die es ins Finale geschafft hatten. Das in den 1960er Jahren von Gérald und Rosy Vouilloz gegründete, knapp sieben Hektar grosse Weingut wird heute von Michel, dem Enkel der Gründer, und seiner Frau Petra bewirtschaftet. Mit Hilfe von Roger und Brigitte, der zweiten Generation, bauen sie 16 Rebsorten an, aus denen etwa 30 verschiedene Weine hergestellt werden. Diese Familiengeschichte steht auch im Mittelpunkt des Weinmuseums, das die dynamische Familie 2008 in ihrem Weinberg eingerichtet hat.

www.weinevouilloz.ch 

1. Platz
Weine Vouilloz SA, Varen VS

Gamaret Domaine Vouilloz 2020, AOC Valais

Auf kalkhaltigen Böden in Varen angebaut und teilweise in der Barrique ausgebaut, zeigt dieser Cru viel dunkelbeerige Frucht, vor allem schwarze Kirschen, aber auch mineralische, an Graphit erinnernde Noten. Im Gaumen dicht gewoben und getragen von einer saftigen Säure. 2021 bis 2026.

www.weinevouilloz.ch 

2. Platz
Cave Albiez-Meylan, Mont-sur-Rolle VD

Mystère du Colombier 2018, AOC La Côte 

Sehr expressiver Gamaret mit kräuterwürzigen Aromen, besonders Minze, Weihrauch, Pfeffer, dahinter aber auch edle Waldbeeren. Im Gaumen geprägt von einer samtigen Fülle. Ein moderner, auf Frucht hin konzipierter Wein. Die cremige Säure sorgt für den nötigen Schwung. Gute Länge. 2021 bis 2030.

www.lesgamnotes.ch 

3. Platz
Domaine de la Vigne Blanche, Cologny GE

Cuvée Constance Gamaret 2020, AOC Genève

Sehr ausgewogener und gehaltvoller Gamaret. In der Nase noch verhalten, aber vornehm, mit Noten von Sauerkirschen und eingemachten dunklen Waldfrüchten. Im Gaumen sehr geradlinig und auch klar strukturiert. Mit sehr schöner Fruchtfülle und viel Charakter. 2021 bis 2030. 

www.lavigneblanche.ch 

 

Pinot Noir

C. Varonier & Söhne AG Varen VS
«Ein Oscar für einen Cäsar»

Andy Varonier ist zwar der Enkel von Cäsar Varonier, dem Gründer des Familienweinguts, aber sein Schicksal war alles andere als klar. Der ehemalige Torhüter des FC Sion machte eine Karriere in der Automobilindustrie, bevor er nach Varen zurückkehrte, wo die Familie seit drei Generationen und etwas mehr als 50 Jahren Wein produziert. Das Weingut ist bekannt für sein Bed & Breakfast mit acht Zimmern, die Kellerei bietet aber auch eine breite Palette von Klassikern und Spezialitäten an, wie den Gouais,eine Rarität, die nur von wenigen Weingütern vinifiziert wird, oder den Ancelotta Gold Barrique. Der Stolz des Weinguts bleibt jedoch der Pinot Noir. Im Jahr 2019, zum 50-jährigen Bestehen der Kellerei, brachten die Varoniers die CäsarTrilogie heraus: drei Magnum-Abfüllungen Pinot Noir aus drei verschiedenen Parzellen. Der Cäsar Zu Grossu Steina 2019 hat seinen Ursprung auf einer steinigen Parzelle mit blauem Schiefer, auf der vor über 40 Jahren Reben gepflanzt wurden. Dieser sehr mineralische, mit einem starken Potenzial ausgestattete Rotwein überzeugte die Jury in der vielleicht am härtesten umkämpften Kategorie des nationalen Wettbewerbs.

www.varonier.ch

1. Platz
C. Varonier & Söhne AG, Varen VS

CÄSAR Zu Grossu Steina 2019, AOC Valais

Selektion von über 40-jährigen Pinot-Noir-Stöcken aus einer schieferhaltigen Lage. In der Nase perfekt ausgereifte Beerenfrucht, unterlegt von edlen Würznoten. Auch mineralisch steinige Anklänge. Im Gaumen sehr gut strukturiert, sehr komplex, feinkörnig, mit beschwingter Säure. 2021 bis 2028.

www.varonier.ch 

2. Platz
Weine Vouilloz SA, Varen VS

Pinot Noir Barrique 2019, AOC Valais

Selektion aus einer Einzellage in Varen. Verhaltene, aber edle Aromen von frischen roten Beeren, auch florale Noten und sehr zurückhaltende, gut stützende Würznoten. Im Gaumen sehr elegant, kernig und animierend. Gut gebauter, eleganter und auch ehrlicher Pinot, der viel Trinkfreude bereitet. 2021 bis 2027.

www.weinevouilloz.ch 

3. Platz
Domaine Grisoni, Cressier NE

Pinot Noir Cuvée des Devins 1er Cru 2018, AOC Neuchâtel

Aromen von reifen Beerenfrüchten, vor allem Waldbeeren und Erdbeeren. Auch herbale Noten sowie verführerische Eichenholzwürze. Im Gaumen saftig weich, aber gut gebaut. Sehr gut komponierter, in sich stimmiger Wein mit viel Souplesse. Druckvoll, aber doch filigran. 2021 bis 2027.

www.grisoni-vins.ch 

 

Merlot

Brivio, Delea, Gialdi & Tamborini Losone TI
«Vier Hände für einen Merlot»

Einst waren sie die Pioniere des anspruchsvollen Tessiner Merlots nach klassischer Bordeaux-Manier. Guido Brivio kreierte den Platinum, Angelo Delea den Carato Riserva, Feliciano Gialdi den Sassi Grossi und Claudio Tamborini den Comano. Allesamt beste Tessiner Botschafter. Heute gelten sie schon als die «Grandseigneurs» der Weinszene südlich des Gotthard. Dass etwas Besonderes in die Flasche kommt, wenn sie zusammen einen Wein keltern, liegt auf der Hand. Ihr Gemeinschaftswerk, eben den Quattromani, haben sie im Jahr 2000 lanciert, seither gilt er als Tessiner Ikone. Vom Terroir her vertritt dieser Wein die grossen Terroirs im Tessin. Denn die Trauben von Brivio stammen aus dem Mendrisiotto und bringen edle Aromatik, die Selektion von Tamborini kommt aus dem Luganese und garantiert solide Struktur, der Anteil von Delea reift im Locarnese und steht für Eleganz. Und Gialdi bereichert den Blend zur Abrundung mit Trauben aus dem «Tre Valli» im nördlichen Tessin. Die Assemblage dieser vier Merlots reift während 18 Monaten in Barriques. Der 2018 ist perfekt gelungen!

www.quattromani.ch

1. Platz
Brivio - Delea - Gialdi - Tamborini, Losone TI

Quattromani 2018, DOC Ticino

Aus ausgewählten Trauben aus verschiedenen Subregionen des Tessin gekeltert, offenbart dieser Top-Merlot edle Aromen von dunklen Waldbeeren und Brombeeren, dazu Lebkuchengewürz und edle Röstnoten. Im Gaumen straff und dicht gebaut, aber getragen von einer saftigen Säure. 2021 bis 2029.

www.quattromani.ch 

2. Platz
Tamborini Carlo SA, Lamone TI

Merlot Tenuta San Rocco - Porza 2018, DOC Ticino 

Eine elegante Merlot-Interpretation mit Aromen von vorwiegend roten, aber auch dunklen Beeren, dazu ein Anflug von Holunder sowie florale Noten. Gut integrierte Würze. Im Gaumen solide gebaut und ausgewogen, mit feinkörnigem Gerbstoff und einer angepassten Säure. Sehr trinkig und beschwingt. 2021 bis 2026.

www.tamborinivini.ch 

3. Platz
Caves du Paradis Olivier Roten SA, Sierre VS

Merlot – Fût de Chêne 2018, AOC Valais 

Im Moment noch verhaltene, aber vielschichtig und edel wirkende Aromatik mit Brombeeren und dunklen Waldbeeren, dazu elegante Würznoten, Garigue-Kräuter und etwas Schokolade. Im Gaumen im Auftakt süssliche Würze. Ausladender, vollmundiger Wein mit viel Klasse und warmem 

www.cavesduparadis.ch 

 

Sortenreine Rotweine

Cave Saint Philippe, Salgesch VS
«Ein Syrah nach der reinen Lehre»

Der Syrah ist eine wandelbare Sorte. Sie ergibt kernig rotbeerig authentische Gewächse, aber auch opulente Schwergewichte der modernen Machart. Philippe Constantin ist ein Anhänger der authentischen Schule. Kein Wunder, ist er doch im allerbesten Sinne des Wortes ein bodenständiger Winzer, der mit jedem Jahrgang von neuem versucht, noch etwas mehr Eigenständiges aus seinem Terroir herauszuholen. «Das Terroir und die Weinstöcke – sie sprechen zu mir. Mein Wissen und meine Erfahrung als Vollblut-Winzer wären hinlänglich ohne dieses Gefühl für meine sechs Hektaren Reben, die ich 1987 von meinem Vater geerbt habe. Ich weiss, was sie brauchen und wann sie etwas brauchen. Das eröffnet mir die Chance, die 15 Weine aus den 10 Traubensorten exakt so zu vinifizieren, wie ich mir das vorstelle: ehrlich, schnörkellos, weich, saftig, naturnah und gerade deshalb reich an Charakter und Eleganz», schreibt er auf seiner Website. Obwohl Philippe Constantin für seine vorzüglichen Spezialitäten wie eben Syrah und Cornalin sehr bekannt ist, schlägt sein Salgescher Herz besonders für den Pinot Noir. Ende der 80er Jahre gehörte er darum zu den Mitbegründern des Grand Cru Salgesch.

www.cave-st-philippe.ch 

1. Platz
Cave Saint Philippe, Salgesch VS

Syrah 2019, AOC Valais

Aus der Lage «Glüh» in Salgesch selektioniert, zeigt dieser charaktervolle, in positiver Weise etwas ungestüme Syrah klare Aromen von dunklen Beeren, kräuterwürzigen Noten sowie Pfeffer. Im Gaumen dicht gebaut, mit kernigem Gerbstoff und lebendiger Säure. Ein authentischer Salgescher! 2021 bis 2027.

www.cave-st-philippe.ch 

2. Platz
La Madeleine – André Fontannaz et Filles, Vétroz VS

Nid d’Aigle Humagne Rouge Élevée en Barriques 2019, AOC Valais

Die in der Barrique gereifte Humagne-Rouge-Selektion offenbart viel dunkelbeerige Frucht, aber auch Sauerkirschen und Lakritze sowie florale Noten. Im Gaumen zupackend, aber doch sehr ausgewogen, mit straffem Gerbstoff und angepasster Säure. 2021 bis 2028.

www.fontannaz.ch 

3. Platz
Cave des Rois, La Tour-dePeilz VD

Syrah St-Saphorin 2018, AOC Lavaux

Diese prestigeträchtige Syrah-Selektion aus St-Saphorin reifte 24 Monate in neuer französischer Eiche. In der Nase Aromen von Cassis und Brombeeren, dazu eine Spur Kräuterlikör, aber auch florale Noten, etwa Minze. Im Gaumen geradezu verschwenderisch, mit präsentem Gerbstoff. 2021 bis 2030.

www.cavedesrois.ch 

 

Rote Assemblagen

Gregor Kuonen, Caveau de Salquenen Salgesch VS
«Meister der sinnlichen Assemblage»

Die 1979 gegründete Kellerei setzt mit ihren vollmundig eleganten Weinen starke Akzente im In- und Ausland. Die Liste der Auszeichnungen ist beeindruckend lang. Besonders stolz ist man auf den Titel «Bester Cabernet der Welt», den die Kuonens am Concours International des Cabernets im Jahr 2019 in Layon für ihren Cabernet Sauvignon Grandmaître bekommen haben. Ob der Cabernet Sauvignon auch Bestandteil, der in diesem Jahr am Grand Prix siegreichen Sélection François Kuonen 2019 ist, wissen wir nicht, wird doch die genaue Rezeptur dieses Icon-Weins geheim gehalten. Das dynamische Team besteht aus François Kuonen, einem der seinerzeitigen Gründungspartner, seiner Tochter Larissa, die als Kellermeisterin tätig ist, und Patrick Revey. Der Salgescher machte zuerst Karriere im Finanzwesen, bevor er sich am Weingut Gregor Kuonen beteiligen konnte. Die Assemblagen gehören zu den Aushängeschildern des Betriebes. Nebst der am Grand Prix ausgezeichneten Sélection François Kuonen gilt dies besonders für den neuen Flaggschiff-Wein: die Kuonen One Grand Cuvée.

www.gregor-kuonen.ch 

1. Platz
Gregor Kuonen, Caveau de Salquenen, Salgesch VS

Séléction François Kuonen 2019, AOC Valais

Nach «geheimer» Rezeptur assembliert, fasziniert diese Assemblage mit Aromen von dunklen Beeren, aber auch Dörrfrüchten, komplettiert durch elegante Würznoten und Anklängen von Datteln, Feigen. Zeigt auch im Gaumen viel sinnlich vollmundigen, verführerischen Charme. Langanhaltend. 2021 bis 2028.

www.gregor-kuonen.ch 

2. Platz
Cave du Paradou SA, Nax VS

Misti 2019, AOC Valais

Innovative Assemblage aus den Schweizer Neuzüchtungen Carminoir und Galotta, ergänzt mit der Bordeaux-Sorte Cabernet Franc. Aromen von dunklen Waldbeeren, dazu Pfeffer und frisch wirkende florale Noten. Schöne Würze. Im Gaumen robust gebaut, mit süsslichem Extrakt im Auftakt, festem Tannin und saftiger Säure. 2021 bis 2026.

www.caveduparadou.ch 

3. Platz
Josef Glenz & Töchter AG, Salgesch VS

Cuvée Josi 2018, AOC Valais

Die Cuvée aus Pinot Noir, Syrah, Merlot und Diolinoir gibt es nur in streng limitierter Auflage. In der Nase geprägt von floralen und herbalen Noten, dazu rote und dunkle Beeren. Im Gaumen sehr klar gebaut, mit viel feinkörnigem Gerbstoff und einer präsenten Säure. Eleganter und sehr trinkiger Wein. 2021 bis 2027.

www.glenz-weine.ch 

 

Weine mit Restzucker

Adrian & Diego Mathier Nouveau Salquenen Salgesch VS
«Dieses Jahr mit «Süss» an der Spitze»

«Mister 100 000 Volt», wie Diego Mathier von einschlägigen Brancheninsidern zuweilen genannt wird, hat mit der tatkräftigen Unterstützung seiner Frau Nadia und des langjährigen Kellermeisters Cédric Leyat am Grand Prix du Vin Suisse schon fast alles gewonnen, was es zu gewinnen gibt. Und auch dieses Jahr ist ihm ein besonderes Kunststück gelungen. Gewann er letztes Jahr die Süssweinkategorie mit dem Gemma Topas 2017, einer Cuvée aus Malvoisie, Ermitage und Johannisberg, so wiederholte er dieses Jahr diesen Kategoriensieg mit dem Gemma Rubin 2017. Und um die Sache noch ein bisschen spannender zu machen, erreichte er mit dem gleichen Wein, allerdings jenem aus dem Folgejahr 2018, auch noch den dritten Platz in dieser Kategorie. Damit festigt die Familie Mathier ihren Ruf als Süssweinspezialist. Allerdings muss der Walliser Weintyp, bei dem Diego Mathier und sein Team nicht als Spezialisten bezeichnet werden dürfen, wohl erst noch erfunden werden. Die qualitative Konstanz des Gutes im Rahmen des Grand Prix ist einzigartig. Wir sind gespannt, was uns die Mathiers in den kommenden Jahren bieten werden!

www.mathier.com 

1. Platz
Adrian & Diego Mathier Nouveau Salquenen AG, Salgesch VS

Gemma Rubin 2017, AOC Valais

Dieser reinsortige Ermitage (Marsanne) aus schieferhaltigen Lagen bei Sion fasziniert mit einer breit gefächerten Aromatik mit gelben Früchten und Kernobst, dazu florale Noten und Trüffel. Im Gaumen kraftvoll und würzig. Tolle Balance zwischen Restzucker und Säure. 2021 bis 2031.

www.mathier.com 

2. Platz
Gregor Kuonen, Caveau de Salquenen, Salgesch VS

Blanc de Glace 2019, AOC Valais

Aus Chasselas-Trauben gekeltert, zeigt dieses Elixier neue faszinierende Eigenschaften dieser traditionsreichen Sorte. Sehr klare Aromen von Aprikosen, Pfirsich, Quitten und Orangenblüüen. Im Gaumen von einer reichhaltigen Süsse geprägt, aber ausbalanciert durch eine angepasste, milde Säure. 2021 bis 2030.

www.gregor-kuonen.ch 

3. Platz
Adrian & Diego Mathier Nouveau Salquenen AG, Salgesch VS

Gemma Rubin 2018, AOC Valais 

Jahrgangsbedingt ein fast monumentaler Ermitage (Marsanne). In der Nase Aromen von Kernobst, besonders Quitten und Mirabellen, dazu Passionsfrucht. Im Gaumen von einer verschwenderischen Süsse geprägt, abgefedert durch eine zurückhaltende Säure. 2021 bis 2030.

www.mathier.com 

 

Prix Bio

Domaine du Chambet Gy GE
«Jubiläums-Geschenk»

Im Jahr 1921 liess sich die Familie Fonjallaz in Gy nieder, um dort Landwirtschaft zu betreiben. Hundert Jahre später gewannen ihre Nachkommen beim Grand Prix du Vin Suisse den Preis für den besten Biowein. Dieser Erfolg krönt die Arbeit von Gérald und Marion Fonjallaz, die das Weingut 1987 übernommen haben. Vor allem aber wird der Ansatz ihres Sohns Anthony belohnt. Er initiierte die Umstellung auf den biologischen Anbau und die Entwicklung einer breiten Palette von Naturweinen. Bei den Cuvées Libres handelt es sich um Weiss-, Orange- oder Rotweine, die ohne Zusatzstoffe oder Sulfite vinifiziert werden. Dazu gehören etwa La Gytanne sans Filtre (ein Naturschaumwein aus Chasselas) oder La Mehari (ein Rosé aus Mara). Das Weingut produziert aber auch klassische Weine wie diesen Pinot Noir 2020, Finalist in der gleichnamigen Kategorie und bester Biowein 2021.

www.chambet.ch 

 

Domaine du Chambet, Pinot Noir 2020, AOC Genève

Sehr kernig-frischer, noch jugendlicher Pinot Noir. Aromen von roten Beeren, vor allem Erdbeeren und Kirschen, dazu ein Anflug von herbalen Noten, Pfeffer und Unterholz sowie von Wiesenkräutern. Im Gaumen fruchtbetont, kerniger Gerbstoff und saftigpräsente Säure. Ehrlicher Wein mit viel Charakter. 2021 bis 2025.

Prix Découverte

Domaine de la Combaz, Emile Blum Ollon VD
«Chasselas sei Dank!»

Der «Prix Découverte» ist Elisabeth Pasquier, der 2018 verstorbenen ehemaligen Direktorin der Vereinigung Vinea, gewidmet und zeichnet die besten Erzeuger aus, die in den letzten fünf Jahren nicht nominiert wurden. Nach einem Genfer Süsswein im Jahr 2019 und einem Walliser Pinot Noir im Jahr 2020 würdigte er nun einen Chasselas, der aus einem mit Gipsgestein durchzogenen Ton-Kalk-Boden in Ollon im Waadtländer Chablais hervorgegangen ist. Das 1975 gegründete Weingut Domaine de la Combaz wurde von Emile Blum entwickelt, zu dem sich 2017 seine Tochter Laurine gesellte. Das Zweiergespann hatte am Grand Prix bereits 2014 mit seinem Puissance Cinq in der Kategorie Rote Assemblagen gewonnen. Heute haben sie dank ihres eleganten Chasselas d’Ollon, der in seiner Kategorie den zweiten Platz belegte, diesen Sonderpreis erhalten. Der Chasselas ist die Hauptrebsorte des Weingutes.

www.domainedelacombaz.ch 

 

Domaine de la Combaz, Chasselas 2020, AOC Chablais

Sehr vielschichtiger Chasselas, zuerst geprägt von floralen Noten und Bergkräutern, dazu kräuterwürzige Noten, auch ein Touch von Rosenblättern. Gleichzeitig offenbart der Wein aber auch mineralisch-steinige Aspekte. Im Gaumen dicht gewoben, mit viel Substanz und guter Säure. 2021 bis 2025.