Dass Luxemburg Wein kann, beweist diese Verkostung: Riesling, weisse Burgundersorten und Crémant de Luxembourg

Verkostung von Weinen aus Luxemburg

Rieslinge

Clos Mon Vieux Moulin

Ahn Palmberg Riesling 2019

In der Nase sofort sehr frisch und klar, hauptsächlich dominiert von Zitrusfruchtaromen. Im Mund überraschend füllig, verbunden mit einem süssen Schwänzchen. Die mineralische Note, sicherlich vom Buntsandstein der Lagen um Ahn herrührend, ist unverkennbar und trägt den Wein lang nach hinten in ein aromatisches Finale.

Ca. 14 Euro | www.duhrfreres.lu

Aly Duhr Ahn

Palmberg Riesling 2020

Und noch ein Wein aus der Vorzeigelage Palmberg. Man kann die Saftigkeit dieses Gewächses von Ben und Max Duhr fast riechen, mit dem ersten Schluck ist sie dann vollends da und füllt den gesamten Mundraum aus. Hier paart sich Kraft mit Frucht, Spannung und einer doch überraschenden Filigranität.

Ca. 16 Euro | www.alyduhr.lu

Château Pauqué

15 hl Riesling 2019

Unschwer zu erraten, warum Abi Duhr dem Riesling diesen Namen gab. Der äusserst geringe Ertrag drückt sich aus in einem höchst konzentrierten, dichten Wein, der mit nur zwölf Vol.-% auskommt und dennoch im Mund mit enormer Kraft glänzt. Dieses Gefühl setzt sich fest und will auch nach zehn Minuten noch nicht verschwinden. Das hat wirklich Grösse.

Ca. 25 Euro | abiduhr@internet.lu

Alice Hartmann

Ahn Palmberg Riesling «Sous le Rocher» 2020

Und Palmberg zum Dritten: frisch, klar und lebendig springt dieser Wein aus dem Glas. Auf der Zunge tänzelnd, steht die Mineralität ganz klar im Vordergrund. Die leichte Restsüsse sorgt dafür, dass sich auch die animierende Zitrusfrucht voll austoben kann. Lang und überraschend leicht im Abgang.

Ca. 24 Euro | www.alice-hartmann.lu

Alice Hartmann

Wintrange Felsberg Riesling 2020

Äusserst würzig und kräuterwürzig, spannt einen sehr grossen, charakterlich starken Bogen. Das Spektrum reicht von nassem Felsgestein über Spuren von Weinbergspfirsich bis hin zu leichtem Anklang von Gewürznelken und Piment. Der Wein strahlt grosse Ruhe aus und scheint in sich selbst zu ruhen.

Ca. 24 Euro | www.alice-hartmann.lu

Château Pauqué

Botrytis Riesling 2017

Wenn es noch eines Beweises des Riesling-Könnens von Abi Duhr gebraucht hätte, hier ist er. Ein tänzelnd leichter, eleganter Wein mit Restsüsse, der über den Rezeptoren zu schweben scheint. Zitrone, Limette, ein wenig Exotik. Der Geniesser fühlt sich fast an die Mittelmosel versetzt, ohne dass es eine Kopie wäre.

Ca. 32 Euro | abiduhr@internet.lu

Domaines Vinsmoselle

Vignum Greiveldange Riesling 2020

Die Nase erinnert an Zitrusfrüchte, was sich auf der Zunge sofort bestätigt. Der Wein hat eine komplexe Art mit ganz vielen Facetten von Frische: Neben Grapefruit und Zitrone sind das auch kräuterwürzige Elemente. Das Finale gestaltet sich mineralisch, animierend und bleibend. Da freut man sich auf den nächsten Schluck.

Ca. 13 Euro | www.vinsmoselle.lu

Schmit-Fohl

Wormer Wousselt Riesling 2020

Aus Sicht von Nicolas Schmit ist dieser Wein, der nur in wirklich herausragenden Jahren produziert wird, ein Aushängeschild für die Lage Wousselt. Ein in der Tat zupackender Riesling mit einer richtig trockenen Ader, dem man anmerkt, dass die Trauben perfekt gewesen sein müssen. Zitrusfrüchte begleiten den frischen Trinkfluss bis ins Finale.

Ca. 20 Euro | www.schmit-fohl.lu

Clos des Rochers

Grevenmacher Groärd Riesling 2018

Hier haben wir einen sehr traditionell gehaltenen Vertreter Luxemburger Riesling-Machart. Eine angenehme, leicht reife Nase, im Mund sehr saftig mit einem Eindruck von weichen Sommeräpfeln. Dazu eine keineswegs störende Spur von Restzucker. Im Nachgang bleibend. Der Groärd zählt zurecht zu den Klassikern.

Ca. 30 Euro | www.bernard-massard.lu

Château Pauqué

Vieilles Vignes Riesling 2019

Dass man Frische und Charakter auch paaren kann, zeigt dieser Riesling aus alten Reben. Spielerische Leichtigkeit lockt einen erst an, doch dann zieht einen ein dicht gewobenes Aromennetz in den Bann. Es ist im Grunde wie bei einem interessanten, erfahrenen Menschen, dessen Erfahrungen fesseln können.

Ca. 25 Euro | abiduhr@internet.lu

Alice Hartmann

Wormeldange Koeppchen «Les Terrasses » Riesling 2020

Ist die Nase noch sehr verhalten, so zeigt sich auf der Zunge eine nervige, von Mineralik geprägte Lebendigkeit, die fast schon vibrierend und bebend wirkt. Das verleiht dem Wein jugendliche Unbeschwertheit, hinter der jedoch der ambitionierte Grundcharakter durchscheint. Am Gaumen sehr trocken.

Ca. 24 Euro | www.alice-hartmann.lu

Domaines Vinsmoselle

Vin de Paille Riesling 2019

Duftet nach reifen Sommeraprikosen, die sich dennoch eine gewisse frische Ausstrahlung erhalten haben. Die Entsprechung findet sich im Mund, wo sich dieser Strohwein (= Vin de Paille) zwar ausdehnt, aber noch mit so viel Säure aufwarten kann, dass nichts plump oder beschwerend erscheint. Ein ausgesprochen guter Begleiter zu Gebäck!

Ca. 46 Euro | www.vinsmoselle.lu

Weisse Burgundersorten

Aly Duhr

Wintange Hommelsburg Pinot Gris 2020

Sehr saftig angelegt, steht dieser Pinot Gris in seiner doch recht schlanken, fein konturierten Art als Kontrapunkt dessen, was sonst aus dieser Rebsorte in Luxemburg entsteht. Hier macht nichts satt, hier ist nichts überfrachtet oder ausufernd, ganz im Gegenteil. Präzision trifft Finesse. Ein eleganter Begleiter zu Fischgerichten.

Ca. 19 Euro | www.alyduhr.lu

Clos Mon Vieux Moulin

Ahn Göllebour Pinot Gris 2020

Schon die Farbe macht klar: Es wird kräftig! Im Mund überrascht dann, dass der doch recht beachtliche Alkohol (14,5 Vol.-%) so gut im Zaum gehalten wird. Ein in sich völlig stimmiger, sehr runder und auch molliger Wein, der von einer leicht süssen Frucht unterlegt ist.

Ca. 14,50 Euro | www.duhrfreres.lu

Schmit-Fohl

Ahn Vogelsang Pinot Gris 2020

Angenehm rund und weich, hat viel Schmelz. Die Mischung aus Würze, nur leicht spürbarem Holz und guter, nicht erschlagender Frucht ist wirklich gelungen. Die Ausgewogenheit macht sich auch im moderaten Alkoholgehalt bemerkbar. Das alles hat Tiefe und Struktur, die man gerne ins Glas schenkt.

Ca. 20 Euro | www.schmit-fohl.lu

Aly Duhr

Monsalvat 2020

80 Prozent Chardonnay und 20 Prozent Auxerrois bilden die Grundlage für diese Cuvée, die neun Monate in neuen französischen Eichenfässern verbracht hat. Sie hat Schmelz und geizt nicht mit Fülle, erscheint dabei aber in keinem Fall plump oder behäbig. Im Mund ergibt sich ein Konzert aus Frucht, Holzsüsse und dann eben doch Rückgrat.

Ca. 28,50 Euro | www.alyduhr.lu

Château Pauqué

Clos du Paradis 2019

Wer bislang geglaubt hatte, aus Auxerrois liessen sich vielleicht gute, aber keine herausragenden Weine erzeugen, wird mit dem Clos du Paradis eines Besseren belehrt. Ein griffiger Wein voller Spannung, mineralischem Biss und dezentem, zurückhaltendem Holz. Nach Konkurrenz wird man lange suchen müssen.

Ca. 34 Euro | abiduhr@internet.lu

Château Pauqué

Clos de La Falaise 2019

Der Wein gilt als Kult, und wer ihn getrunken hat, wird sich lange an ihn erinnern. Hier haben wir einen Chardonnay vom Allerfeinsten, superklar und scharf konturiert, mit einer Holzbegleitung, die comme il faut den Wein begleitet, aber nicht auffällt. Im Abgang zeigt sich raffinierte Würze, eben das i-Tüpfelchen.

Ca. 32 Euro | abiduhr@internet.lu

Crémants

Domaine Sunnen-Hoffmann

L & F Rosé

Ein fruchtiger, überaus angenehmer Schäumer ökologischer Erzeugung aus dem ältesten Bioweingut Luxemburgs. Sehr zugänglich und sicher von einer breiten Zielgruppe akzeptiert, denn er ist angenehm fruchtig, schön klar angelegt und überzeugt mit feiner Frucht nach roten Beeren und einer femininen Eleganz.

Ca. 16 Euro | www.sunnen-hoffmann.lu

Domaine Viticole L & R Kox

Melusiner Brut

Macht von Beginn an einen sehr weichen und runden Eindruck, schmelzig, cremig, auch das Mousseux ist generös entspannt und nicht hektisch blubbernd. Die Burgunderanteile geben diesem sehr seriösen und distinguierten Crémant seine Persönlichkeit. Er zählt zu den Topschaumweinen der Nation.

Ca. 35 Euro | www.domainekox.lu

Domaine Viticole

L & R Kox Charta Extra Brut

Aus der Initiative der Privatwënzer Lëtzebuerg entstanden, setzt dieser Crémant auf schmeckbares Terroir. Zunächst feine Frucht, dann getrieben von Mineralik und Grip. Dabei wirklich trocken und im Abgang mit einem fast salzigen Ton auf der Zunge.

Ca. 32 Euro | www.domainekox.lu

Poll-Fabaire

Vignum Brut

Von Beginn an auf der schmeichelnden, nussigen Seite. Zeigt Brioche-Anklänge, ist elegant und in keinem Moment aufdringlich oder fordernd. Pinot Noir und Chardonnay gehen hier die Liaison ein, teilweise kamen die Grundweine aus dem Holz. Beerenfrüchte, Vanille und ein guter Schuss Mineralität bilden die Unterlage.

Ca. 20 Euro | www.vinsmoselle.lu

Poll-Fabaire

Cult Blanc de Noirs Brut

Für diesen Crémant wurden feinste Pinot Noir verwendet, er soll laut Rückenetikett «die moderne Lebensart Luxemburgs» widerspiegeln. Herausgekommen ist grosse Eleganz, die sich in feiner Brioche und einer subtilen Finesse ausdrückt. Ist als Speisebegleiter gerade auch zu Meeresfrüchten die perfekte Wahl.

Ca. 17,50 Euro | www.vinsmoselle.lu

Schmit-Fohl

Crémant Brut

Sehr frische, einladende Nase, klar und rein. Besteht aus Chardonnay, Auxerrois und Riesling. Gefällt im Mund, wirkt fruchtig und entwickelt mit der Zeit eine leicht nussige Note, die nicht von Beginn an da war. In sich recht elegant und finessenreich. Erneut ein Spass machender Tropfen aus diesem Hause.

Ca. 13,50 Euro | www.schmit-fohl.lu

vinum+

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