Das Burgenland

Die Weinregionen

Text: Rudolf Knoll, Ursula Geiger, Foto: ÖWM / Marcus Wiesner / Herbert Lehmann

Kennen Sie Kismarton, Gálos, Nezsider, Ruszt und Sopronnyék? Das wären die Ortsnamen von Eisenstadt, Gols, Neusiedl am See, Rust und Neckenmarkt, wenn das Burgenland in den Nachwehen des Ersten Weltkrieges nicht aus dem einstigen Königreich Ungarn als das damalige Deutsch-Westungarn an die neue Republik Österreich abgetreten worden wäre. Die offizielle Übergabe erfolgte am 5. Dezember 1921 und war im Vorfeld begleitet von einer Volksabstimmung, bei der die Bürger von Ödenburg (Sopron) sich für den Verbleib bei Ungarn entschieden hatten. Damit wurde die Stadt nicht, wie geplant, zur Hauptstadt des neuen Teils von Österreich. Nach einer Übergangslösung mit Bad Sauerbrunn im Bezirk Mattersburg bekam die Kleinstadt Eisenstadt (Sitz der mächtigen ungarischen Adelsfamilie Esterhazy) den Titel. Der war im «Großdeutschen Reich» mit Anschluss Österreichs zwischen 1938 und 1945 nicht relevant. Das neue Bundesland wurde auf Niederösterreich und die Steiermark aufgeteilt. Aber dann entstand das Burgenland wieder, obwohl es bis 1955 in der sowjetischen Besatzungszone lag.

Was Senioren in der Weinszene heute noch im Rückblick ein dankbares Kreuzzeichen machen lässt, ist die Tatsache, dass sie sich nach 1955 im Westen positiv entwickeln konnten und nicht von den im Kommunismus üblichen und nie eingehaltenen Fünf-Jahres-Plänen beeinträchtigt wurden. Nur einmal wären sie gern unbemerkt geblieben, als 1985 der Glykol-Skandal hochkochte. Denn damals stellte sich heraus, dass es ein eklatanter Fehler im Weingesetz war, das gesamte Burgenland mit seinerzeit über 19 000 Hektar als «Weinbaugebiet Rust-Neusiedlersee» zu bezeichnen. Die Winzer in Rust und rund um den See waren damit abgestempelt, obwohl die sündhaften Weine überwiegend in Kellereien ausserhalb gefüllt wurden.

Doch längst ist eine vernünftige geographische Ordnung eingekehrt. Heute kann das Gebiet mit einer rund 2500 Jahre zurückreichenden Weinbautradition fünf Gebieten in unterschiedlicher Grösse vorweisen. In allen gibt es Regeln für bestimmte Weine oder Weintypen mit DAC-Status. Und der Weinbau hat sich grossartig entwickelt. Dazu trugen nicht nur die Ambitionen vieler, oft junger Winzer bei, die nach 1985 unter dem Motto «jetzt erst recht» antraten, das Potenzial ihrer Rebflächen und Sorten zu nutzen, und Abstand nahmen vom einstigen Mengendenken. Die Fläche wurde mit den Jahren verringert auf inzwischen 13 100 Hektar. Hinzu kam, dass seit der Mitgliedschaft von Österreich in der EU in dieses Grenzland Fördermittel fliessen konnten, die zahlreichen Betrieben Schwung gaben. Zutage gefördert hat sie oft der von 1987 bis 2005 für Weinbau und Landwirtschaft zuständige Landesrat Paul Rittsteuer. Er übernahm nach seiner politischen Tätigkeit das Familienweingut in seiner Heimatstadt Neusiedl am See. Und als der 1995 von Topwinzer Anton Kollwentz aus Grosshöflein gegründete Verein Renommierte Weingüter Burgenland (RWB) einen Vorsitzenden suchte, deuteten alle Mitglieder gleich auf den vormaligen Landesrat. Er führte den Verein bis 2018. Nachfolger wurde der Ruster Kurt Feiler, der in diesem schwierigen Jahr 2020 überlegt, ob oder wie man das 25-Jährige feiern kann.

Die RWB-Mitglieder wurden zum Vorbild für viele Kollegen. Alle zusammen sorgen dafür, dass der Qualitätsstandard im Burgenland hoch ist und hier Weine mit einer charaktervollen Handschrift angeboten werden: feinwürzige, komplexe Weissweine, elegante, tiefgründige Rote, delikate Edelsüsse, aber auch ansprechende Gewächse für jeden Tag zu vernünftigen Preisen. Offeriert werden sie mit viel Herzlichkeit und Gastfreundlichkeit in den Weingütern und in der Gastronomie. Reizvoll sind nicht nur die Weine. Auch das Land selbst hat viel zu bieten mit abwechslungsreichen touristischen Zielen. Schriftsteller György Sebestyén (1930–1990), Autor des «Großen österreichischen Weinlexikons» von 1978, hielt einmal treffend fest: «Nirgends ist um fünf Uhr nachmittags das Leben so friedlich und doch so beängstigend schön wie in einem Weingarten im Burgenland.» Der Satz klingt auch deshalb so poetisch, weil er nicht das komplizierte Felsőőrvidék enthält – der ungarische Name für das Burgenland…

Folgend stellen wir die fünf Weinregionen des Burgenlandes vor. Wichtig ist, dass alle Weine und Sorten, die nicht von einer DAC-Regel erfasst sind, mit der Herkunft «Burgenland» vermarktet werden. Und weil bekannt ist, dass Österreichs Winzer Spezialisten für äusserst ungewöhnliche Weinbezeichnungen sind, haben wir ganz gezielt in den Gebieten nach solchen Namen Ausschau gehalten und die Weine getestet.

Neusiedlersee

Das meist flache, allenfalls sanft hügelige Anbaugebiet ist mit knapp 7000 Hektar mit Abstand das grösste der burgenländischen Weingebiete. Die Rebflächen befinden sich nördlich und östlich vom grossen, überwiegend flachen Steppensee, dem grössten von Mitteleuropa. Das Wasser heizt sich im Sommer relativ stark auf und gibt die Wärme an die Reben weiter – pannonisches Klima pur. Hohe Luftfeuchtigkeit und herbstlicher Nebel tragen in Kombination mit kleinen Salzlacken zu einer besonderen Spezialität im südlichen Seewinkel bei, den edelsüssen Weinen. Beeren- und Trockenbeerenauslesen sowie Strohweine können praktisch in jedem Jahr erzeugt werden. Bei Strohwein trocknen die Trauben in Folien auf Stroh oder Schilf und werden damit hochkonzentriert. Oft spielt bei der Produktion dieser Spezialitäten im Weltklasseformat die Sorte Welschriesling eine wichtige Rolle. Ihr haben wir in diesem Dossier auf den Seiten 64 und 65 ein eigenes Kapitel gewidmet. Illmitz ist gewissermassen die Hauptstadt der Süssweine. Das demonstrierte mit dem Jahrgang 2019 zum Beispiel das Weingut Galumbo mit seinem farbintensiven Grünen Veltliner, geerntet am 29. Februar 2020, Mostgewicht über 40 KMW (200 Grad Öchsle). Die 180 Liter Trockenbeerenauslese werden als «Schalttag-Wein» vermarktet.

Etwas weiter nördlich in Orten wie Frauenkirchen, Podersdorf, Gols, Mönchhof und Halbturn sind mehr Rotweine zu finden. Zweigelt ist hier die wichtigste Sorte, ergänzt durch St. Laurent, Blaufränkisch, Blauburgunder und einige internationale Sorten. Weissburgunder und Chardonnay sorgen für betont herbe, komplexe Weissweine.

Cuvée Ina’mera Reserve 2016

WEINGUT JURIS, GOLS

1995  wurde diese Mundart-Bezeichnung eingeführt. Sie steht für «immer mehr» oder «einer mehr»; sprich: Man kann von dieser Cuvée mit Cabernet Sauvignon, Merlot und Blaufränkisch reichlich trinken.

www.juris.at

Cuvée Lebensfreude 2018

WEINGUT RIEPL, GOLS

Christine und Gerhard Riepl kreierten diese Cuvée aus Sauvignon Blanc und Welschriesling erstmals im Jahrgang 2016, weil die Menge bei den einzelnen Sorten nicht ausreichte für selbstständigen Wein. Die aus der Not geborene Mischung schenkte neue Lebensfreude.

www.weingut-riepl.at

Wilder Riesling 2019

WEINGUT ERWIN BECK, GOLS

Durch Minimalschnitt wucherten die Rebstöcke ziemlich wild. Aber dem Wein hat es nicht geschadet, er ist gut und sortentypisch geraten.

www.weingut-beck.net

Cuvée Federwolke 2019

WEINGUT HAIDER, ILLMITZ

Grüner Veltliner und Sauvignon Blanc werden seit 20 Jahren sehr zeitig geerntet (2019 Ende August) und ergeben dadurch einen verspielten Wein, «leicht wie eine Feder».

www.weinguthaider.at

Die DAC-Regeln

Die Sortenpalette ist zwar relativ stattlich, aber eine einzige Sorte wurde ab dem Jahrgang 2011 für die Klassifizierung DAC ausgewählt, nämlich der hier auf rund 1810 Hektar besonders stark vertretene, fruchtbetonte Zweigelt. Kleine Ausnahme: Für die Reserve- Kategorie dürfen es auch von Zweigelt dominierte Cuvées (mindestens 60 Prozent) mit autochthonen Sorten, zum Beispiel St. Laurent, Blaufränkisch als Partner sein. Mindestens 12 Vol.-% Alkohol bei maximal 4 g/l Fruchtzucker sind die analytischen Voraussetzungen für den Neusiedlersee DAC, der bereits im Frühjahr nach der Ernte vermarktet werden kann. Die Reserve-Qualität, die erst nach rund eineinhalb Jahren nach der Ernte auf den Markt kommt, muss mindestens 13 Vol.-% vorweisen.

Leithaberg

Früher hiess die 3100 Hektar umfassende Gebiet Neusiedlersee-Hügelland. Heute ist das markante Gestein des Gebietes, der Leithakalk, der durch kristallenen Schiefer und Gneise ergänzt wird, der Namensgeber. Das trägt zur besonderen Mineralik der Weine bei. Ein Beispiel dafür ist Grüner Veltliner, der zum Beispiel in Donnerskirchen durchaus die Typizität der Weine von den Donaufluren erreichen kann. Die Weine sind durchgehend ausgeprägt im Charakter. Wichtigste Weinorte sind Jois, Winden, Purbach, Schützen am Gebirge, Oggau, Mörbisch und Großhöflein sowie Donnerskirchen und natürlich Rust, das bis vor kurzem auf Gebietskarten nicht zu finden war, weil sehr eigenständig unterwegs.

Hier wird viel kultureller Tourismus gepflegt, etwa in der Landeshauptstadt Eisenstadt mit dem berühmten Schloss Esterhazy, Mörbisch mit den Seefestspielen und St. Margarethen mit Musikfestspielen im Steinbruch. In Rust selbst ist die Österreichische Weinakademie zuhause. Die nationale Weinschule Österreichs bildet seit 1991 unter Leitung von Dr. Josef (Pepi) Schuller, MW, Weinfans mit verschiedenen Seminaren bis hin zum Abschluss Weinakademiker aus und pflegt internationale Kooperationen.

Eine Besonderheit ist die St.-Georgener-Rebe, die lange Zeit versteckt in einer verwilderten Landschaft vor sich hin vegetierte. Sie wurde im Jahr 2000 wiederentdeckt und bald darauf durch Winzer Hans Moser in St. Georgen vermehrt. Zunächst war sie nicht einzuordnen. Aber dann stellte sich durch Gen-Untersuchungen in Klosterneuburg heraus, dass es sich um die vorher unbekannte Mutterrebe von Grünem Veltliner handelt (Traminer ist der väterliche Elternteil). 2013 konnten erstmals Trauben geerntet werden (für 1,5 Liter Wein). Inzwischen liefert ein Versuchsweinberg mit 1000 Stöcken (teilweise durch Paten finanziert) gute Mengen mit ausgezeichneter Qualität (Flaschenpreis 20 Euro). Nur die Urrebe, die unter Naturschutz steht, produziert keine Trauben, dafür aber Stecklinge, aus denen neue Reben entstehen. Für die haben schon einige Kollegen von Moser Bedarf angemeldet…

Zweigelt Neuland 2018

FRANZ SCHINDLER, MÖRBISCH

Weil Junior Franz V. den Jahrgang 2017 erstmals in Barriques ausbaute und damit Neuland betrat, wurde der stimmige Rote so benannt.

www.weingut-schindler.at

Müller-Thurgau Wie früher 2019

WEINGUT LIEGENFELD, DONNERSKIRCHEN

Der Vorgänger-Jahrgang wurde mit einem kitschig und schon wieder schön anmutenden Etikett aus den 70er Jahren ausgestattet, fand reissend Abnehmer und steht in Österreich sogar bei der Handelskette «Merkur» im Regal.

www.liegenfeld.at

Cuvée Marco Polo 2015

WEINGUT GIEFING, RUST

Weil bei diesem drei Jahre in Barriques liegenden Wein drei internationale Sorten den Geschmack bestimmen (Syrah, Merlot, Cabernet Sauvignon), wurde der Name des international unterwegs gewesenen Kosmopoliten herangezogen.

www.wein-rust.at

Die DAC-Regeln

Der Vielfalt klassischer Weissweinsorten wurde ab Jahrgang 2009 Rechnung getragen mit Weissburgunder, Chardonnay, Neuburger, Grüner Veltliner und einer Cuvée mit diesen Sorten. Bei Rot (seit Jahrgang 2008) ist nur Blaufränkisch gestattet. Die Weissweine können im Mai nach der Ernte vermarktet werden, die Rotweine ein Jahr später. Der Alkoholgehalt soll mindestens 12,5 Vol.-% betragen. Rotweine (Holzfassausbau) sollen beim Fruchtzucker unter 2,5 g/l liegen, für Weissweine ist «trocken» vorgeschrieben, entweder maximal 4 g/l oder nach der Regel «Säure plus 2» auch höher. Ein Sonderfall ist die Freistadt Rust, die 2016 zugestanden bekam, dass das Prädikat Ausbruch für edelsüsse Weine mit dem Mostgewicht einer Trockenbeerenauslese nur mehr im Zusammenhang mit Rust verwendet werden darf. Neu ist das DAC bei diesen Weinen. Und Rust ist mittlerweile Bestandteil der Region Leithaberg, wenngleich die gesetzliche Fixierung (ein langwieriger Prozess) dafür noch aussteht.

Rosalia

Aus einer Grosslage am Osthang des Rosaliengebirges wurde 2018 ein kleines Anbaugebiet mit knapp 300 Hektar Reben rund um die Orte Mattersburg und Pöttelsdorf. Die Region, südlich des Leithabergs gelegen, ist ideal für rote Sorten (dominant ist der Blaufränkisch) und kann auch ausgezeichnete Rosés vorweisen.

Cuvée Attacke 2015

DOMAINE PÖTTELSDORF

Cuvée mit Blaufränkisch, etwas Merlot, Cabernet Sauvignon. Der Wein hiess früher vornehm «Attache», aber weil die Kundschaft in Mehrheit «Attacke» bestellte, wurde die Cuvée umbenannt.

www.domaine-poettelsdorf.at

Die DAC-Regeln

Zugelassen seit dem Jahrgang 2017 sind Blaufränkisch und Zweigelt, die, ergänzt mit roten Qualitätssorten, auch zu Rosé gekeltert werden können. Im Jahr nach der Ernte kann vermarktet werden; Reserve-Qualitäten ab November im Jahr nach der Ernte. Hier soll der Alkoholgehalt bei mindestens 13 Vol.-% liegen, für Rosalia DAC sind es 12 Vol.-%, beim Fruchtzucker ist 4 g/l die Obergrenze.

Mittelburgenland

Viele Weinfreunde sind noch Anhänger der einstigen Bezeichnung Blaufränkischland, denn diese Sorte mit ihrem typischen Brombeerduft hat auf den rund 2100 Hektar absolute Dominanz. Sie war auch verantwortlich für den Aufschwung des Gebietes in den letzten drei Jahrzehnten. Die Reben wachsen vielfach auf schweren, meist lehmigen Böden, die gut Wasser speichern und zu extraktreichen Weinen beitragen. Neckenmarkt, Deutschkreutz und Horitschon im grenznahen Raum zu Ungarn sowie weiter im Süden Lutzmannsburg sind bekannte Weinorte, in denen etliche renommierte Winzer zuhause sind. Auch die beiden Genossenschaften von Neckenmarkt und Horitschon haben einen guten Ruf. Den Produzenten ist viel Fingerspitzengefühl für den Umgang mit Holz beim Ausbau der Weine zu attestieren. Tourismus ist in diesem «Sonnenland» mit sanften Hügeln, Wäldern, Landwirtschaft und Weinbau nicht sehr ausgeprägt. Nur die Sonnentherme Lutzmannsburg kann gleich mehrere komfortable Hotels vorweisen.

Die Erreichbarkeit der Weinorte an der Grenze zu Ungarn aus dem Norden ist deutlich besser geworden, seit die Grenzkontrollen weggefallen sind. Längst kennen die Navis die Strecke durch Ungarn via Sopron (Ödenburg). Erster Ort im Burgenland ist dann Deutschkreutz.

Blaufränkisch Ried Gfanger Der Gugafanga 2018

EICHENWALD WEINE, HORITSCHON

Der Sage nach störte einst ein sehr lauter Kuckuck die Einwohner von Horitschon. Sie machten sich sehr umständlich und vergeblich daran, den Vogel (Guga) zu fangen – was ihnen in der Nachbarschaft den Spitznamen «Gugafanga» einbrachte.

www.eichenwald.at

Cuvée Prelude 2017

WEINGUT IBY-LEHRNER, HORITSCHON

«Les Préludes» heisst eine symphonische Dichtung von Franz Liszt (1811–1886), der im Nachbarort Raiding geboren wurde. Ihm widmet man dort im Frühjahr ein Festival; die meisten Raidinger Winzer sind in der Liszt-Strasse zuhause. Also mussten sich Melanie und Michael Lehrner etwas Eigenständiges einfallen lassen, um dem genialen Komponisten Referenz zu erweisen. So komponierte das Paar aus Cabernet Sauvignon, Merlot und Zweigelt eine sehr eigenständige Cuvée mit feiner Würze.

www.iby-lehrner.at

Cuvée Das fünfte Element 2015

WEINBAU KOVACS, DEUTSCHKREUTZ

Feuer, Wasser, Erde und Luft sind die bekannten vier Elemente. Die Familie Kovacs ist der Auffassung, das fünfte Element sei der Winzer, in diesem Fall der hochtalentierte Junior Michael, der verantwortlich war für die geschmeidige Cuvée aus Blaufränkisch, Syrah und Cabernet Sauvignon.

www.weinbau-kovacs.at

Die DAC-Regeln

Bereits seit dem Jahrgang 2005 gibt es fixe Regeln ausschliesslich für die Sorte Blaufränkisch, aber mit einem kleinen Unterschied zu den anderen Gebieten. Die Klassik-Kategorie kann ab August im Jahr nach der Ernte vermarktet werden (12,5 bis maximal 13 Vol.-% Alkohol), ebenso die Weine mit Rieden-Angabe (hier 13 bis maximal 13,5 Vol.-% Alkohol). Die Reserve-Blaufränker dürfen ab März im zweiten Jahr nach der Ernte in den Verkauf kommen (mindestens 13 Vol.-%).

Eisenberg

Malerisch, ursprünglich, das passt zur Landschaft, die früher Südburgenland und «Weinidylle» genannt wurde. Die prägnanteste Erhebung der Region ist der rund 400 Meter hohe Eisenberg, auf dem mineralische, komplexe Rotweine, bevorzugt Blaufränkisch, wachsen. Insgesamt 515 Hektar stehen unter Reben. In den letzten Jahren wurden Welschriesling und Weissburgunder verstärkt angebaut und für komplexe, anregende Weine genutzt. Weinbauliche Zentren sind neben der Ortschaft Eisenberg vor allem Deutsch-Schützen und Rechnitz. Zahlreiche Winzer betreiben Weinbau im Nebenerwerb und offerieren ihn in einem Buschenschank.

Eine Besonderheit der Region ist der in den Bezirken Güssing und Jennersdorf beheimatete Uhudler, ein Direktträger von amerikanischen Reben, resistent gegen Pilzkrankheiten. Sortennamen sind zum Beispiel Delaware, Ripatella, Concord und Elvira. Lange Zeit war diese Weingattung verboten, avancierte dann zum Kult und ist seit 1992 wieder zugelassen. Charakteristisch sind der «Fox-Ton» im Aroma und eine stattliche Säure. Weil die Trauben nicht zur Gattung Vitis vinifera gehören, kann Uhudler als «Obstwein» bezeichnet werden. Die Frizzante-Version erfreut sich besonderer Beliebtheit.

Cuvée Kentaur 2015

WEINGUT WALLNER, DEUTSCH-SCHÜTZEN

Weil Gerhard Wallner ein Fan der griechischen Mythologie ist, hat er seine Cuvée von Blaufränkisch, Cabernet Sauvignon und Merlot nach den Kentauren benannt, bei deren Schöpfung Zeus-Gattin Hera ihre Finger im Spiel hatte. Das Ergebnis: Pferd und Mensch in einem, aber überwiegend lüstern und durstig veranlagt.

www.wallnerwein.at

Blaufränkisch Fasching 2016

STEPHAN O DAS-WEIN-GUT, DEUTSCH-SCHÜTZEN

Wer glaubt, dass irgendein munterer Brauch hinter dem Namen steckt, der irrt. Fasching ist ein 150 Jahre alter Name einer Riede. Dafür hat der Gutsname einen speziellen Hintergrund bei Stephan und Monika Oberpfalzer: Stephano ist der berauschte Matrose in Shakespeares dramatischer Komödie «Der Sturm».

www.stephano.at

Die DAC-Regeln

Nur Blaufränkisch ist seit dem Jahrgang 2008 zugelassen, in der Normalkategorie (Vermarktung ab September im Jahr nach der Ernte mit mindestens 12,5 Vol.-% Alkohol). Bei Reserve Verkauf im März im zweiten Jahr nach der Ernte, Ausbau in grossen Eichenfässern oder in Barriques, mindestens 13 Vol.-%. Der Fruchtzucker ist bei beiden Kategorien auf 2,5 g/l beschränkt.