Interview

«Johnny Depp ist ein Connoisseur»

Foto: Fred Meylan

Wo leben Sie am liebsten ?
London. Das ist wirklich eine coole Stadt. Eine Unmenge Parks, wundervolle Museen, Galerien, Restaurants… Und ich finde, Londoner sind offener und weniger «grumpy» als Pariser. 

Ihre erste Erinnerung an Wein ?
Meine erste Liebesgeschichte mit Wein hatte ich in Australien mit Penfolds Grange … es schmeckte wie flüssiger Samt. 

Welche Person im Weinbusiness, die Sie getroffen haben, hat Sie am meisten beeindruckt ?
Mein Schwager Niccolò. Er ist so leidenschaftlich und hat definitiv einen sechsten Sinn ! Mein Traum wäre, mehr Zeit mit ihm und meiner Schwester Joy zu verbringen, um mehr über Wein zu erfahren. Es ist ein nie endender Lernprozess mit unendlichen Variablen, die das Resultat beeinflussen. 

Und im Filmgeschäft ?
Johnny Depp. Er ist ein Connoisseur und hat einen beeindruckenden Weingeschmack !

Wenn Sie mit Daniel Craig ein Glas Champagner trinken, ist dann wirklich Alkohol im Glas oder Mineralwasser ?
Definitiv Alkohol !! !! Aber abseits vom Set müsste es ein Vesper Martini sein !

Wenn Sie keinen Wein trinken, was trinken Sie dann ?
Ich liebe Margaritas …

Welche Flasche darf auf Ihrem Tisch / in Ihrem Kühlschrank nicht fehlen ?
Die meiste Zeit trinke ich Weine meiner Schwester Joy. Entweder Le Crocine oder die Cuvée Eva (ein exquisiter Bio-Wein, meiner Meinung nach.) Der Bolgheri 57022 ist ihr neuer Wein, und ich liebe ihn ! Er bringt «Joy» in mein Herz ! Es ist toll, wenn man Familie hat, die Wein produziert. Dadurch ist für mich ein Traum wahr geworden.

Unterscheidet sich Ihr Weingeschmack von dem Ihrer Schwester ?
Nicht wirklich, wir mögen beide ähnliche Weine, solange sie elegant mit gut eingebundenen Tanninen sind. Vielleicht ist Joy eher eine Pinot-Noir-Liebhaberin, während ich Cabernet bevorzuge. Aber das kommt wohl daher, dass sie das ganze Jahr über ihre Nase in Cabernet steckt. Ich bevorzuge reiche und vollere Weine. Ich bin superverwöhnt und ich trinke lieber nichts, bevor ich einen Wein trinke, der nicht meinem Geschmack entspricht. Meine neueste Liebe stammt aus Neuseeland: Stonyridge, Waiheke Island 2014. 

In welchem Restaurant fanden Sie den besten Mix aus Essen, Getränken und Atmosphäre ?
Ich mag einfache, gut gemachte Dinge in einer ursprünglichen Atmosphäre: «Osteria Magona» und «Enoteca di Centro in Bolgheri» sind so. Das Essen ist in beiden perfekt. Einfache, aber hervorragende Zutaten. Und die Eigentümer Omar («Magona») und Michele («Enoteca di Centro») helfen einem, neue Weine zu entdecken. Wir haben ein eigenes Spiel entwickelt: Sie haben «carte blanche» bei der Auswahl der Weine, müssen sie aber verdeckt servieren. So wird man nicht vom Etikett beeinflusst und es ist auch eine exzellente Übung, um den Wein wirklich zu verstehen. Wie wenn man mit geschlossenen Augen Musik hört, die nur dann die Seele erreicht. 

Was trinken Sie als Sundowner ?
Ein Glas «No-brainer»-Rotwein oder einen Mojito, weil ich keinen Weisswein trinke. 

Ihre «Medizin» für einen Hangover ? Wenn Sie je einen haben...
Ich brauche das selten, weil ich meine Grenzen kenne, aber wenn nötig, dann sind «Macaroni and cheese» der Trick !! !

Ihre grösste Leidenschaft ist …
Wandern in Afrika. 

Und Ihr nächstes Filmprojekt …
«Proxima» (mit Matt Dillon und Lars Eindiger) kommt im November heraus. Ich spiele eine Astronautin, die zwischen ihrer Leidenschaft für ihren Job und als Mutter hin- und hergerissen ist. Und eine Mini-Serie : «The Luminaries». Sie handelt vom Goldrausch in Neuseeland im 19. Jahrhundert. Ein sehr spannendes Thema, das noch nie aufgegriffen wurde.