12. Grand Prix du Vin Suisse

Helvetischer Höhenflug

Text: Thomas Vaterlaus, Alexandre Truffer, Fotos: Siffert / weinweltfoto.ch, JCRoh / Flaction, Delphine Clément

Obwohl die Winzer im Jahr 2017 mit Frost und Hagel zu kämpfen hatten und die kleinste Ernte der letzten 40 Jahre einfuhren, verzeichnete der diesjährige Grand Prix du Vin Suisse sogar eine leichte Zunahme bei den eingereichten Weinen. Dies beweist, wie prestigeträchtig dieser Wettbewerb heute für den Schweizer Weinbau ist. Die Qualität der Weine darf trotz der schwierigen Bedingungen in den Jahren 2017 und auch 2016 als «outstanding» bezeichnet werden. Auf den folgenden Seiten stellen wir Ihnen die Siegerinnen und Sieger des wichtigsten Weinwettbewerbes der Schweiz, organisiert von VINUM und der Vereinigung VINEA, vor. Lernen Sie die besten 80 Schweizer Weinekennen, die derzeit im Markt erhältlich sind. 

Weingut des Jahres 2018

Adrian & Diego Mathier 

Nouveau Salquenen, Salgesch (VS)

Als Diego Mathier, seine Frau Nadia und Kellermeister Cédric Leyat vor zwei Jahren an der Gala des Grand Prix du Vin Suisse den Sonderpreis für das «Weingut des Jahrzehnts» entgegennehmen durften, schien das Paradeweingut in Salgesch auf dem Zenit seines Schaffens zu stehen. Kein anderes Weingut hatte in den ersten zehn Jahren des Bestehens des wichtigsten Weinwettbewerbes der Schweiz nur annähernd so viele Kategoriensiege und Podestsplätze errungen. Nicht wenige vermuteten damals, dass sich Diego Mathier womöglich aus dem Grand Prix zurückziehen würde, denn noch grössere Erfolge einzuheimsen, schien fast unmöglich. Doch er beteiligte sich weiterhin am Grand Prix und dominiert nun dieses Jahr die Siegerlisten in einer Weise, die sich am ehesten mit dem Superlativ «spektakulär» umschreiben lässt. Denn das Weingut gewinnt gleich in drei Kategorien («Sortenreine Weissweine», «Weisse Assemblagen» und «Rote Assemblagen»). Und nicht nur das: Bei den weissen und roten Assemblagen belegt das Weingut jeweils gleich zwei Podestplätze, ein Novum in der nun zwölfjährigen Geschichte des Grand Prix. Dazu kommt der «Prix Vinissimo Blanc» für den weissen Lieblingswein der Grand Prix Jury.

Drei Kategoriensiege, zwei weitere Podestplätze, «Prix Vinissimo Blanc», Weingut des Jahres: Diego Mathier und der Grand Prix du Vin Suisse verbindet eine besondere «Liebesbeziehung».


Wer das Geheimnis hinter dieser Erfolgs­story ergründen will, besucht das Weingut am besten mal während der Ernte. Da steht der 48-jährige Diego Mathier stets persönlich an der Schaltstelle, nämlich der Traubenannahme, während sich vor ihm eine Kolonne aus Traktoren, Lieferwagen und Anhängern aufbaut, die von der Bahnhofstrasse bis zur Dorfkirche reicht. Mathier begutachtet persönlich alle Trauben und entscheidet, zu welcher Qualitätsselektion sie kommen. Allein beim Pinot Noir arbeiten sie an den Haupttagen der Ernte mit sechs verschiedenen Qualitätsselektionen. Warum er selber da steht? «Erstens weil ich von unseren wichtigsten Traubenlieferanten alle Parzellen kenne. Und zweitens, und das ist noch wichtiger, weil es ein wichtiges Zeichen, ja ein Statement ist, wenn der Patron selber die Trauben entgegennimmt. Denn unsere Weinbauern wissen, dass ich streng bin. Und ich muss streng sein. Denn unsere Kunden sind es auch!»


130 Hektar werden eingekellert
Heute verarbeitet das Weingut Nouveau Salquenen von Adrian & Diego Mathier die Ernte von rund 130 Hektar Reben. Davon befinden sich 48 Hektar im Eigenbesitz und von weiteren 50 Hektar haben sie grossen Einfluss bei den Arbeiten im Rebberg. Dass trotz dieser beträchtlichen Dimensionen die eh schon beeindruckende Qualität der Topweine stets weiterentwickelt werden kann, führt Diego Mathier auf sein gut funktionierendes Kernteam zurück, zu dem neben ihm auch seine Frau Nadia und Kellermeister Cédric Leyat gehören. Den heute 54-jährigen Weinmacher hat Diego Mathier gewissermassen von seinem Vater «geerbt», als er 2001 die Verantwortung für das Weingut übernommen hat. Seit 17 Jahren arbeiten sie nun schon zusammen und ergänzen sich dabei in perfekter Weise. 


Den Pinot im Visier
«Was uns am meisten antreibt, ist die Tatsache, dass wir trotz des Stresses eingefleischte Weinfreaks geblieben sind», sagt Diego Mathier. Das zeigt sich an den berüchtigten «Männerabenden». Beim letzten Mal ging es um die Premier Crus aus Bordeaux aus vermeintlich schwachen Jahren. «Da ist mir klar geworden, dass der 2000er für mich der geilste Bordeauxjahrgang der letzten Dekaden ist», sagt er. Solche Erkenntnisse haben bei ihm immer Auswirkungen auf den eigenen Betrieb. Kein Wunder, war der Merlot Nadia Mathier 2015 beim VINUM-Profipanel vom letzten Jahr der bestbewertete Merlot aus der Schweiz. Und bezüglich Grand Prix du Vin Suisse, gibt es da überhaupt noch Ziele für ihn? «Ja, ich werde alles daransetzen, um irgendwann mit meinem Top-Pinot, dem Ambassadeur des Domaines Diego Mathier, in der Kategorie Pinot Noir zu gewinnen.»

Sortenreine Weissweine

1. Platz
Adrian & Diego Mathier, Nouveau Salquenen, Salgesch (VS)
Heida Les Pyramides 2016, AOC Valais
www.mathier.com

2. Platz
Cave Defayes et Crettenand, Leytron (VS)
Petite Arvine 2017, AOC Valais
​​​​​​​www.defayes.com

3. Platz
Provins Valais, Sion (VS)
Petite Arvine Maître de Chais 2017, AOC Valais
​​​​​​​www.provins.ch​​​​​​​

Weisse Assemblagen

1. Platz
Adrian & Diego Mathier, Nouveau Salquenen, Salgesch (VS)
Ambassadeur des Domaines Diego Mathier 2016, AOC Valais
www.mathier.com

2. Platz
Aagne Familie Gysel, Hallau (SH)
Pinot Blanc Chardonnay 2016, AOC Schaffhausen
www.aagne.ch

3. Platz
Adrian & Diego Mathier, Nouveau Salquenen, Salgesch (VS)
Ambassadeur des Domaines Diego Mathier 2015, AOC Valais
​​​​​​​www.mathier.com​​​​​​​

Rote Assemblagen

1. Platz
Adrian & Diego Mathier, Nouveau Salquenen, Salgesch (VS)
Cuvée Rouge Rosmarie Mathier 2015, AOC Valais
​​​​​​​www.mathier.com

2. Platz
Adrian & Diego Mathier, Nouveau Salquenen, Salgesch (VS)
Folissimo 2015, AOC Valais
​​​​​​​www.mathier.com

3. Platz
Caves de Chambleau, Colombier (NE)
Métissage 2016, AOC Neuchâtel
​​​​​​​www.chambleau.ch​​​​​​​

Schaumweine

Edler Terroir-Prickler

Flaction Vins Saint-Pierre-de-Clages (VS)

Mit sieben Finalisten und fünf Jahrgängen aus der Zeit zwischen 2011 und 2016 bewegte sich die Kategorie Schaumweine dieses Jahr auf einem aussergewöhnlich hohen Niveau. Schliesslich konnte der È Boè 2013 (Dialektwort für Schaumblase) zwei frühere Gewinner der Kategorie aus-stechen und den Sieg davontragen. Dieser Schaumwein aus traditioneller Flaschengärung ist ein sortenreiner Chardonnay und gehört wie auch der Lo Grafion und der Torpa zu den «Créations», den Premiumcuvées von Cédric Flaction und seinem Team. Flaction Vins bewirtschaftet seit zehn Jahren 17 Hektar Rebanlagen in der Gemeinde Saint-Pierre-de-Clages und ist leicht an dem kabbalistischen Zeichen auf dem Etikett zu erkennen, bei dem es sich übrigens um ein mittelalterliches Steinmetzzeichen handelt. Bekannt ist das Weingut auch für seinen Lehrlingswein Lo Chaï, der es noch in Ausbildung befindlichen, angehenden Kellermeistern ermöglicht, wertvolle Erfahrungen zu sammeln und erste Lorbeeren zu verdienen. 
www.flaction.ch 

1. Platz
Flaction Vins, St-Pierre-de-Clages (VS)
È Boè 2013, AOC Valais
www.flaction.ch

2. Platz
Cave Châtenay-Bouvier SA, Boudry (NE)
Bouvier Brut 2014, AOC Neuchâtel
​​​​​​​www.chatenay.ch

3. Platz
Mauler & Cie, Môtiers (NE)
Cuvée Bel Héritage Millésime 2012, Vins de Pays Suisse
​​​​​​​www.mauler.ch

Chasselas

«La Côte» pur

Cave de Jolimont Rolle (VD)

Im Dorf Etoy, unweit von Morges, steht ein Schloss, das eher wie ein Gutshaus aussieht, seit der mittelalterliche Turm abgerissen wurde. Doch der Chasselas des Weinguts war bis heute fast unbekannt. Der in den Rebbergen von Christian Dupuis in Féchy herangewachsene und von Thierry Ciampi vinifizierte Preisträger wurde in der Cave de Jolimont eingekellert. Diese Kellerei der Firma Schenk bereitet Weine für Weinhändler und Supermärkte. Bereits letztes Jahr wurde mit As de Cœur eine ihrer Parademarken für die Kategorie Weisse Assemblagen des Grand Prix du Vin Suisse nominiert. Das grösste Weinunterneh-men der Schweiz zeichnet sich durch seine Professionalität aus, die natürlich auch diesem Chasselas zugutekommt. Der Jury gefielen besonders die Ausgewogenheit und die Typizität dieses Weines, der übrigens nur in den rund 100 Filialen von Otto’s (in der Romandie besser bekannt unter dem Namen «Otto le soldeur») verkauft wird.
www.schenk-wine.ch

Interkantonaler Sieg

Bourgeoisie de Fribourg Freiburg (FR) 

Die Freiburger Stadtbürger investierten bereits im 14. Jahrhundert in das Weingebiet Lavaux. Heute werden auf den knapp sechs Hektar Rebanlagen, die unter dem Namen «Vignes de l’Hôpital» bekannt sind, acht Weine erzeugt. 2011 wurden die alten Kelleranlagen renoviert, und seither werden die regelmässig preisgekrönten Weine dieses eher unauffälligen interkantonalen Weinguts wieder in den historischen Gebäuden vinifiziert. Im selben Jahr übernahm mit François Meylan, auch ein neuer Önologe, die Aufsicht über die Weinbereitung. Seitdem können sich die Chasselas Weine aus dieser Kellerei – Epesses, Dézaley und Riex Blanc – bei kantonalen, nationalen und internationalen Wettbewerben immer wieder erfolgreich behaupten. Der Sieg des Riex 2017 in einer der am härtesten umkämpften Kategorien des Grand Prix du Vin Suisse spiegelt die hervorragende Zusammenarbeit der verschiedenen Akteure eines der ältesten eidgenössischen Weingüter wider. Auf dem Weingut in Riex befindet sich übrigens ein herrliches Carnotzet mit einem wunderschönen Blick auf das Lavaux, die Alpen und den Genfersee. 
www.ville-fribourg.ch 

1. Platz
Cave de Jolimont, Mont-sur-Rolle (VD)
Château d’Etoy 2017, AOC La Côte
www.schenk-wine.ch

1. Platz
Bourgeoisie de Fribourg, Fribourg (FR)
Chasselas Riex 2017, AOC Lavaux
​​​​​​​www.ville-fribourg.ch

3. Platz
Cave du Consul, Perroy (VD)
Bérollon Le Consul 2017, AOC La Côte
​​​​​​​www.caveduconsul.ch​​​​​​​

Müller-Thurgau

Ein Müller hebt ab!

DiVino (Volg Weinkellereien) Winterthur (ZH)

Mit seinen Tonböden mit hohem Kalkanteil scheint das aargauische Winzerdorf Tegerfelden im unteren Aaretal vor allem zum Anbau von Burgundersorten prädestiniert zu sein. Doch auch der Müller-Thurgau, der hier noch immer Riesling-Silvaner genannt wird, gelingt ausgezeichnet. Dies beweist der Cru der VOLG Weinkellereien auf eindrucksvolle Weise, vereint er doch in perfekter Weise Fruchtfülle und animierende Frische. VOLG ist eine Grossmacht im Deutschschweizer Weinbau, hier werden Trauben von total 240 Hektar in 78 Weinbaugemeinden vinifiziert. Obwohl insgesamt 25 Sorten angebaut werden, nimmt der Müller-Thurgau noch eine führende Stellung ein. Schnell verarbeitet und ohne Säureabbau vinifiziert, verspricht er so viel Trinkvergnügen wie nie zuvor. Seit dem Bezug der neuen Hightech-Kellerei in Winterthur-Wülflingen im Jahr 2017 gelingt es dem Önologenteam noch besser, die feine Primärfrucht so unverfälscht in die Flasche zu bringen wie nur möglich. 
www.divino.ch

1. Platz
DiVino, Winterthur (ZH)
Tegerfelden Riesling-Silvaner 2017, AOC Aargau
www.divino.ch

2. Platz
Siebe Dupf Kellerei, Liestal (BL)
Riesling-Sylvaner Siebe Dupf 2017, Vin de Pays Suisse
​​​​​​​www.siebe-dupf.ch

3. Platz
Weingut Nadine Saxer, Neftenbach (ZH)
Nobler Weisser 2017, Vin de Pays Suisse
www.nadinesaxer.ch​​​​​​​

Rosés und Blancs de Noirs

Ein Rosé mit Pfiff

Domaine de la Brazière Tartegnin (VD) 

Die Gemeinde Tartegnin konnte beim Grand Prix gleich zwei Kategorien für sich entscheiden. Die Geschichte dieses Weinguts begann 1970, als Albert Paschoud in Lutry dem Autobahnbau weichen musste und sich dann im Herzen des Weingebiets La Côte niederliess. 1989 übernahmen Marlyse und Serge Dentan den damals 5,7 Hektar grossen Familienbetrieb und fügten ihm im Verlauf von 13 Jahren noch einen halben Hektar hinzu. Neben den traditionellen Waadtländer Rebsorten Gamay, Chasselas und Pinot Noir werden dort in kleineren Mengen auch Auxerrois, Chardonnay, Charmont, Merlot, Gamaret, Garanoir und Diolinoir angebaut. Der leckere, elegant-fruchtige Rosé mit einem Hauch Kohlensäure wird ohne Maischegärung aus der Gamay-Traube vinifiziert. Ein wunderbarer Sommerwein, der sich in dieser trendigen Kategorie des Grand Prix du Vins Suisse gegenüber allen Klassikern aus der ganzen Schweiz durchsetzen konnte.
www.braziere.ch

1. Platz
Domaine de la Brazière, Tartegnin (VD)
Domaine de la Brazière 2017, AOC La Côte
www.braziere.ch

2. Platz
Badoux Vins, Aigle (VD)
Aigle les Murailles Rosé 2017, AOC Chablais
​​​​​​​www.badoux-vins.ch

3. Platz
Chiericati Vini, Bellinzona (TI)
Confessore 2017, DOC Ticino
​​​​​​​www.chiericati.ch​​​​​​​

Gamay

Fruchttänzer

Domaine de Chantemerle Tartegnin (VD) 

Vor zwei Jahren landete Nicolas Jaccoud beim Grand Prix du Vin Suisse in der Kategorie Pinot Noir auf dem zweiten Platz. Doch dieses Jahr schafft er es bei den Gamay-Weinen auf das Siegerpodest. Das 1915 gegründete Weingut umfasst zehn Hektar Rebanlagen in den Gemeinden Tartegnin und Gilly. Nicolas Jaccoud begann im Jahr 2000 dort zu arbeiten und konnte es im Jahr seines hundertjährigen Bestehens schliesslich ganz übernehmen. Die Familie wohnt in einem ehemaligen Berner Zehnthaus (wo früher «der Zehnt» einkassiert und aufbewahrt wurde), das zum Schloss Bursins gehört. Auf Domaine de Chantemerle werden aus 15 Rebsorten 17 verschiedene Weine erzeugt, die fast ausschliesslich in Flaschen abgefüllt auf den Markt kommen. Das bei Schweizer Wettbewerben immer wieder hochdekorierte Weingut tritt übrigens auch auf dem Deutschschweizer Markt sehr dynamisch auf und bietet überdies ein aussergewöhnlich attraktives Preis-Leistungs-Verhältnis. Damit ist dieser junge Betrieb auf dem besten Weg in eine vielversprechende Zukunft. 
www.tartegnin.com

Ein Cru mit Charakter

Domaine La Vigne Blanche Cologny (GE)

Familie Meylan stammt eigentlich aus dem Kanton Waadt, liess sich aber bereits zu Beginn des 20. Jahrhunderts im Genfer Dorf Cologny nieder, das heute als Botschafts- und Diplomatenviertel bekannt ist. In der dritten Generation pflanzte Roger in den 1970er Jahren Chasselas und Gamay auf den Hängen rund um das landwirtschaftliche Anwesen. Heute kümmert sich Rogers Tochter Sarah um die 7,5 Hektar Rebberge, in denen 14 verschiedene Rebsorten gedeihen, darunter Merlot, Gamaret, Sauvignon Blanc und Aligoté. Doch die Vertreterin der vierten Generation, die das Weingut 2014 übernahm, setzt auch auf bewährte Klassiker wie diesen sehr traditionellen Gamay-Rotwein, mit dem sie den Spitzenplatz erobern konnte. Und das zwei Jahre, nachdem sie das Podest mit demselben Gamay (allerdings Jahrgang 2015) nur knapp verpasst hatte. Domaine La Vigne Blanche stellte 
im Weinbau 2016 auf Biodynamie um. Daneben wird auf 25 Hektar auch noch biologischer Landbau betrieben.
www.lavigneblanche.ch

1. Platz
Domaine de Chantemerle, Tartegnin (VD)
Domaine de Chantemerle 2017, AOC La Côte
www.tartegnin.com

1. Platz
Domaine de la Vigne Blanche, Cologny (GE)
Gamay La Vigne Blanche 2017, AOC Genève
www.lavigneblanche.ch

3. Platz
Les Frères Dubois, Cully (VD)
Dézaley Grand Cru – Versailles 2016, AOC Dézaley
​​​​​​​www.lfd.ch​​​​​​​

Prix Bio

Nachhaltig gut

Domaine de Miolan Choulex (GE)

Bereits vor sechs Jahren sicherte sich Bertrand Favre mit seinem Gamaret 2011 den Prix Bio des Grand Prix du Vin Suisse. Und dieses Jahr legt er mit einem Chasselas Non-Filtré Jahrgang 2017 noch einmal nach. Der zurückhaltende Winzer aus Choulex am Südufer des Sees gehört zu den Pionieren des biologischen Landbaus im Kanton Genf. Auf dem seit 2007 zertifizierten, 60 Hektar grossen Betrieb wird seit jeher, das heisst seit dem ausgehenden Mittelalter (das Anwesen wurde 1353 gegründet und 1422 erstmals schriftlich im Zusammenhang mit dem Weinbau erwähnt), Mischkultur betrieben. Gemüse und Getreide haben hier ebenso ihren Platz wie Muscat, Sauvignon Blanc, Scheurebe, Garanoir und Cabernet. Bertrand Favre bietet eine breite Palette von biodynamisch erzeugten Weinen an, die neben Schaumweinen wie dem glänzenden Etoile de Miolan (aus Gewürztraminer) und Süssweinen auch Assemblagen aus Barrique-Ausbau umfasst.
www.domainedemiolan.ch

Merlot

Kantonaler Höhenflug

Azienda Agraria Cantonale di Mezzana Coldrerio (TI)

Hier schlägt das Herz der Tessiner Landwirtschaft. In Mezzana werden nicht nur künftige Tessiner Landwirte ausgebildet, die Azienda Agraria Cantonale zeigt auch auf einer Betriebsfläche von 63 Hektar, was das Tessiner Terroir alles hergibt: Milch, Käse, Honig, Apfelsaft, Obst und Gemüse. Doch erster Botschafter der Domäne ist der Wein. Auf zehn Hektar reifen hier charakterstarke Weine, die in den letzten Jahren kontinuierlich an Qualität zugelegt haben, seit Gutsdirektor Daniele Maffei und der junge Önologe Nicola Caimi hier am Werk sind. Aushängeschild ist der am Grand Prix siegreiche «Ronco» aus einer terrassierten Steillagen-Parzelle, in der bis zu 60-jährige Merlot-Stöcke stehen. Auf kalkhaltigem Lehmboden gedeiht hier ein Topwein, der 14 bis 16 Monate in neuer Eiche reift und seit Jahren quasi ein «Abonnement» für Gold-Auszeichnungen ist, sei’s an der Mondiale du Merlot, bei der Internationalen Weinprämierung Zürich (IWPZ) oder eben beim Grand Prix du Vin Suisse. 
www.mezzana.ch

1. Platz
Azienda Agraria Cantonale di Mezzana, Coldrerio (TI)
Ronco 2016, DOC Ticino
www.mezzana.ch

2. Platz
Fratelli Meroni, Biasca (TI)
Le Pergole 2015, DOC Ticino
www.fratellimeroni.ch

3. Platz
Cantina Pelossi, Pazzallo (TI)
Lamone – Tenuta Colle di San Zeno Merlot Riserva 2015, DOC Ticino
​​​​​​​www.viticoltori.ch​​​​​​​

Gamaret, Garanoir und Mara

«Inspiration» pur

Cave de la Côte Tolochenaz (VD)

Früher auch unter den Namen Uvavins und Cave Cidis bekannt, firmiert diese Genossenschaftskellerei im Genfer Weingebiet heute als Cave de la Côte. Önologe Rodrigo Banto schafft dort Weine, die bei Wettbewerben immer wieder die vorderen Plätze einnehmen. Nur wenige Weingüter können sich rühmen, bei nationalen und internationalen Weinwettbewerben mit einer solchen Regelmässigkeit zu glänzen. Im Juni konnte das Weingut unter Leitung von Julien Hoefliger beim Mondial du Chasselas mit seinem «Montoise» die höchste Auszeichnung erringen. Und die Siegesserie geht weiter: Platz 1 in der Kategorie Gamaret, Garanoir und Mara (Assemblagen aus Gamay und weissem Reichensteiner) und den Prix Vinissimo Rouge 2018 für den besten Rotwein des Wettbewerbs über alle Kategorien hinweg. Eine tolle Leistung für diese in der Barrique ausgebaute Reserva mit dem wunderbar verführerischen Profil: ausdrucksstarker Duft, umhüllte Tannine, opulente Aromatik, harmonisches Finale. 
www.cavedelacote.ch

1. Platz
Uvavins – Cave de la Côte, Tolochenaz (VD)
Gamaret Réserve Collection Inspiration 2015, AOC La Côte
www.cavedelacote.ch

2. Platz
Cave Colline de Daval, Sierre (VS)
Gamaret de Sierre 2016, AOC Valais
​​​​​​​www.collinededaval.ch

3. Platz
Domaine de Miolan, Choulex (GE)
Garanoir 2017, AOC Genève
​​​​​​​www.domainedemiolan.ch​​​​​​​

Sortenreine Rotweine

Auch mit Cornalin top

Domaine Jean-René Germanier Vétroz (VS)

Der Cornalin gilt im Anbau als sehr schwierig und lässt niemanden gleichgültig: Er enttäuscht oder begeistert. Der Champmarais von Jean-René Germanier und Gilles Besse löst stets Begeisterung aus. Nach dem Gärprozess und dem Holzausbau verbringt dieser Wein einige Jahre im Keller und wird erst am Ende seiner zarten Jugend als druckvoller, fruchtiger, komplexer und sehr verführerischer Rotwein in den Handel gebracht. Während der Jahrgang 2011 erst für den Grand Prix du Vin Suisse 2015 nominiert wurde, konnte sich der 2014er in einer der am härtesten umkämpften Kate-gorien dieses Schweizer Wettbewerbs bereits spielend durchsetzen. Diese Auszeichnung macht wieder einmal deutlich, was für ein hohes Exzellenzniveau dieses Walliser Unternehmen, das Trauben von etwa 100 Hektar Rebanlagen verarbeitet, bei der Erzeugung roter Spezialitäten erreicht hat. Das für die gleichmässige Qualität seiner Parademarken (Cayas, Mitis, Champmarais) bekannte Weingut sorgt nun auch mit seinen Bioweinen für Aufsehen.
www.jrgermanier.ch

1. Platz
Domaine Jean-René Germanier, Vétroz (VS)
Cornalin de Champmarais 2014, AOC Valais
www.jrgermanier.ch

2. Platz
Cave St-Pierre, Chamoson (VS)
Réserve des Administrateurs Humagne Rouge 2017, AOC Valais
www.saintpierre.ch

3. Platz
Cave La Romaine, Flanthey (VS)
Cornalin Grande Réserve 2015, AOC Valais
​​​​​​​www.cavelaromaine.com​​​​​​​

Pinot Noir

Avanti, Levanti!

Von Salis Landquart (GR)

Andrea Davaz ist der «Tausendsassa» in der Graubündner Weinszene. Einerseits Winzer mit Leib und Seele, andererseits gewiefter Unternehmer, hat er in den letzten zwei Jahrzehnten ein eigentliches Imperium geschaffen. Die Von Salis AG gründete er 1994 mit zwei Freunden. Das Unternehmen, das heute 20 Mitarbeiter beschäftigt, agiert im Stile einen klassischen «Negociant» nach burgundischem Vorbild. Vinifiziert werden Trauben von 60 Weinbauern. Dabei entstehen klassische «Village»-Weine, die eigentlichen Perlen im Sortiment sind aber die Crus aus Einzellagen, wie der an diesem Grand Prix siegreiche «Levanti» aus Maienfeld. Die Lage «Levanti» ist unter Weinfreaks bestens bekannt, weil sie jahrelang von Elly Süsstrunk, der «Grande Dame» im Bündner Weinbau, bewirtschaftet worden ist. In stein-reichem Boden wurzeln hier bis zu 50-jährige Reben, die heute von Uwe Schneider bewirtschaftet werden, der Bierbrauer in München war, bevor er ein herrschaftlicher Winzer wurde.
www.vonsalis-wein.ch

1. Platz
Von Salis, Landquart (GR)
Levanti Maienfeld 2016, AOC Graubünden
www.vonsalis-wein.ch

2. Platz
Les vins Porret, Cortaillod (NE)
Pinot Noir Cortaillod 2016, AOC Neuchâtel
www.porretvins.ch

3. Platz
Weingut Alter Berg, Tegerfelden (AG)
Tegerfelden Pinot Noir Barrique Alter Berg 2015, AOC Aargau
​​​​​​​www.weingut-alter-berg.ch​​​​​​​

Weine mit Restzucker

Opulenz mit Schwung

Maison Gilliard Sitten (VS)

Dieses für Marken wie Dôle des Monts und Fendant les Murettes bekannte Walliser Unternehmen bietet seine in der Barrique ausgebauten Spezialitäten seit zehn Jahren in der Produktlinie Les Tonneliers an. Sie tragen die Handschrift des Önologen Hansueli Pfenninger, der seit 2008 für dieses historische Weingut arbeitet, dessen Rebberge zu den schönsten im ganzen Wallis zählen. Hier werden Weinbau und Önologie auf höchstem Niveau betrieben. Davon zeugt auch der Soleil de Minuit, eine Ermitage-Spätlese (aus der Rebsorte Marsanne Blanche), deren Trauben bis zur Überreife am Stock bleiben, in einer Dezembernacht (nach Einwirkung von Föhn, Kälte und Edelfäule) gelesen und dann gemäss den Vorgaben der Charte Grain Noble ConfidenCiel (unter anderem einjähriger Ausbau in der Barrique) vinifiziert werden. Dieser opulente, grosszügig angelegte edelsüsse Wein hat wie alle grossen Süssweine der Welt ein Alterungspotenzial von mehreren Jahrzehnten.
www.gilliard.ch

1. Platz
Maison Gilliard, Sion (VS)
Tonneliers Soleil de Minuit 2016, AOC Valais
www.gilliard.ch

2. Platz
Domaine des Muses, Sierre (VS)
Petite Arvine Flétrie Classique 2014, AOC Valais
​​​​​​​www.domainedesmuses.ch

3. Platz
Cave des Remparts, Saillon (VS)
Malvoisie Flétrie 2016, AOC Valais
​​​​​​​www.cavedesremparts.ch​​​​​​​