Weingüter erfinden sich neu

Alles auf Anfang

Text: Patrick Hemminger; Fotos: z.V.g.

Auf dem Weg in die Zukunft krempeln manche Weingüter in kurzer Zeit alles um, andere passen sich langsamer an. Veränderung ist manchmal schmerzhaft, aber notwendig, soll ein Betrieb erfolgreich bleiben. Dabei stossen die Winzerinnen und Winzer auf ganz unterschiedliche Herausforderungen.

«Nun verbinden wir uns mit der Erde. Wir spüren, wie Lichtwurzeln aus unserem Steissbein hinabwachsen und wir die Energie fühlen, wie die Rebe…» Carmen Augschöll, Winzerin und Yogalehrerin, spricht mit geschlossenen Augen, die Hände vor der Brust aneinandergelegt. Shavasana, die Endentspannung nach einer Stunde Yoga.

«Und jetzt? Trinken wir erstmal einen Pét Nat, oder?», fragt die junge Frau und lächelt. Die Yogamatten sind weggeräumt, der alte Holztisch steht wieder an seinem Platz in der alten Stube des Weinguts Röck – seit rund 300 Jahren ist es im Besitz der Familie. Carmen verbindet gerne ihre beiden Leidenschaften, Yoga und Wein. Mit dem einen tue man dem Körper etwas Gutes, mit dem anderen dem Geist, sagt sie. Carmen löst den Dutt, ihre langen, dunklen Haare fallen nun locker auf die Schultern, und schlüpft in eine hellbraune Daunenjacke. Sie und ihr Bruder Hannes haben das Weingut von den Eltern übernommen und keltern seit dem Jahrgang 2019 nur noch Naturwein, acht Stück insgesamt.

Draussen erwärmt die Sonne das Eisacktal. Die Eltern Frieda und Konrad, sie Ende 50 er Anfang 60, bereiten den Hof auf den Frühling vor. Sie harken das Beet, schneiden Sträucher zurück und fegen den Hof. Das Weingut liegt in einer der vielen Kurven an der Strasse, die von Klausen im Tal nach Villanders hinaufführt. So früh im Jahr sind die Holzbalkone des Südtiroler Hofes noch kahl, im Sommer leuchten dort die Geranien. Die Fläche vor dem Haus ist mit Natursteinen gepflastert. In angenehmer Reichweite zur Küche liegt das kleine Gemüsebeet.

Carmens Bruder Hannes, kurze Haare, kurzer Bart, schenkt drei Gläser Pét Nat ein. Er ist ruhig und bedächtig, Carmen agil und quirlig – er kümmert sich um die Weine, Carmen darum, dass sie verkauft werden. Die Geschwister sind beide Anfang der 1990er Jahre geboren und innerhalb von gerade mal zwei Jahren haben sie den Stil des Weinguts bei Villanders komplett gedreht. Als die Eltern das Sagen hatten, gab es sehr gute, stilsichere Weine, die sich aber nicht fundamental unterschieden von denen anderer Betriebe. Frieda und Konrad sahen nicht, warum sich das ändern sollte, schliesslich verkauften sie ihre Weine zu guten Preisen, galten im Eisacktal als Geheimtipp. Ihre Kinder sind mit ihrem Naturwein ebenfalls auf dem besten Weg, ein Geheimtipp zu werden.

«Und dann wollen die Kinder alles anders machen…» 

Frieda Augschöll, Weingut Röck

Frieda probiert einen Schluck Pét Nat. Mit seiner leichten Frische und den Zitrusaromen passt er hervorragend zu diesem Vormittag und den ersten warmen Sonnenstrahlen. Frieda sagt: «Als Eltern denkt man sich das doch so: Die Jungen sollen gehen, was lernen, dann zurückkommen und weitermachen», sie lächelt ihre Kinder an. «Und dann wollen sie alles anders machen…»

Carmen und Hannes entdeckten unabhängig voneinander das Thema Naturwein. Schnell war ihnen klar: Das inspiriert uns, so wollen wir das machen – also Umstellung auf bio, wenig Eingriffe im Keller, weniger Alkohol in den Weinen, dafür dürfen diese nun gerne mal etwas hefetrüb sein. Dass sie das Weingut weiterführen wollen, war ihnen nach ein paar Wander- und Lehrjahren klar. Hannes hatte in Trient und Weinsberg Önologie studiert, Carmen Wirtschaft und Marketing in Verona und Seoul. Danach pendelte sie jahrelang zwischen Wien und Nordamerika.

«Aber da ist ein Gefühl der Verbundenheit, das zieht einen ganz natürlich an», sagt Carmen. Immerhin ist das Weingut Röck seit etwa 300 Jahren im Besitz der Familie. «Es fühlte sich für uns beide einfach richtig an, wieder herzukommen.»

Im Keller war Schluss mit dem Verständnis

Als die beiden vor vier Jahren ihrem Vater erklärten, dass sie künftig nur noch Naturwein machen wollten, war der erstmal baff. Am selben Tag fuhr die ganze Familie zum Weingut Pranzegg. Martin und Marion Gojer sind Südtirols bekannteste Naturweinwinzer, die Qualität der Weine ist über jeden Zweifel erhaben. Vater Konrad war begeistert von den biodynamisch bewirtschafteten Weingärten, wie kräftig und vital die Rebstöcke dastanden, wie gesund die Trauben waren.

Aber an der Schwelle zum Keller war Schluss mit dem Verständnis. Als Martin Gojer erklärte, er mache im Keller eigentlich nichts mehr, war die Antwort von Konrad nur ein schmallippiges «Aha…» «Das war für Vater der Horror, dieses Nichteingreifen», sagt Carmen. Trotzdem sollte der Jahrgang 2019 im Weingut Röck der erste mit der neuen Stilrichtung sein, Hannes und Konrad sollten gemeinsam daran arbeiten. Und gerieten immer wieder aneinander. «Da war manchmal ganz schön dicke Luft, wenn ich aufs Weingut kam», sagt Carmen. Dieses schwierige Jahr schmeckt man dem 2019er richtiggehend an. Das ist nicht mehr der alte, klassische Stil von Konrad. Aber auch noch nicht der ungezähmte, wilde Naturwein von Hannes.

Die Geschwister haben vor dem Weingut ein paar alte Flaschen des Vaters aufgemacht, daneben ihre Naturweine. Carmen probiert den 2016er Riesling «Viel Anders», den bekanntesten Wein ihres Vaters – und schaut liebevoll zu ihm hinüber, wie er das Beet harkt. «Der Wein gibt mir ein total gutes Gefühl, weil ich den Papa schmecke», sagt sie. Konrad schaut auf und kommt herüber. Er hat das braungebrannte und glückliche Gesicht eines Menschen, der viel draussen arbeitet und lacht. Konrad nimmt einen Schluck seines eigenen Weins – füllig, kräftig und elegant –, dann einen vom 2021er seines Sohnes – schlank, griffig und wild. «Früher hätte ich mich mit dem neuen Wein schwergetan», sagt er. «Heute habe ich mit dem alten, meinem eigenen, Schwierigkeiten.»

Die Familie fand mit dem Jahrgang 2020 eine Lösung: Hannes machte den Wein von nun an alleine. Zu oft musste Konrad die Faust in der Hosentasche ballen, wenn die Kinder mal wieder alles anders machten, Most ungeschwefelt liessen zum Beispiel. «Ich geh nur noch in den Keller, wenn Hannes sagt: ‹Gehen wir kosten.› Sonst mische ich mich nicht mehr ein», sagt Konrad und wirkt damit sehr zufrieden. Auf diese Weise hat die Familie sehr vieles von dem gemacht, was Ruth Fleuchaus Weingüternrät, die ihren Stil ändern wollen. Fleuchaus ist seit knapp 20 Jahren Professorin im Studiengang «Weinmarketing und Management» an der Hochschule Heilbronn und hat schon so manche Trends und Ideen kommen und gehen sehen.

«Eine Änderung des Stils passiert ganz oft, wenn die Jugend übernimmt», sagt sie. Die stellte häufig fest, dass die Kunden überaltert sind, der Weinstil und das Design überholt. «Die Änderung ist dann oft eine Mischung aus Wollen und Müssen», sagt Fleuchaus. Sie rät den Betrieben zunächst zu einer schonungslosen Analyse. «Was können wir? Und was gibt der Geldbeutel her?», sind die ersten und wichtigsten Fragen. Die Tatsache, dass der Weinmarkt heutzutage mehr zulässt als noch eine Generation zuvor, macht es den Betrieben leichter. Natur und Orangeweine öffnen neue Perspektiven und neue Kundengruppen abseits des Mainstreams. Trotzdem scheitern junge Winzer immer wieder an zwei Dingen: «Zum einen sind da die Eltern, die nicht loslassen und verrückte Sachen nicht gerne sehen. Zum anderen geht das Geld aus», sagt die Professorin. Denn die jungen Winzer müssen es schaffen, sich in recht kurzer Zeit einen Namen zu machen und zur Marke zu werden. «Winzer müssen heutzutage sich selbst und ihre Produkte vermarkten, das ist nicht jedermanns Sache», sagt Fleuchaus.

Sture Eltern hatte Frank Schindler nicht vor sich, als er 2019 ins österreichische Burgenland ging, um die Leitung des Weinguts Esterházy zu übernehmen. Schindler, Anfang 40, hatte zuvor in leitender Position bei Vinum, einem renommierten Weingrosshandel, in Südtirol gearbeitet. Das Weingut Esterházy ist heute ein Teil der Esterházy-Stiftungen und hat somit eine jahrhundertealte Tradition. Früher war es im Schloss Esterházy in Eisenstadt untergebracht. Vor knapp 20 Jahren entstand ein moderner Neubau ausserhalb des Ortes.

Man hatte sich bei Esterházy ganz gut im oberen Mainstream eingerichtet. «Hinter allem im Weingut war viel Ehrgeiz und Engagement, es war gut positioniert», sagt Schindler. «Aber die Vision hat gefehlt. Wie soll Esterházy schmecken? Wohin soll es in Zukunft gehen?» Auf diese Fragen bekam der neue Chef in seinen ersten Tagen keine Antwort. Weine aus den Jahren vor Schindler wirken in der Tat ein wenig aus der Zeit gefallen. Oft sind sie hoch im Alkohol, häufig mit vordergründigem Holz. Es sind gute Weine, keine Frage – allein es fehlt die Trinkfreude, die Lust auf ein zweites Glas.

Leichte Weine, animierende Säure

«Als ich hierherkam, war die Meinung im Weingut, dass die Weine so schmecken, weil die Region so schmeckt», erzählt Schindler. Er schüttelt den Kopf. «Holzeinsatz ist ja eine bewusste Entscheidung», sagt er. Also verordnete er seinen Mitarbeitern ein Experiment: Sie kelterten einen Blaufränkisch wie einen Beaujolais,also mit Macération Carbonique. Heraus kam ein leichter, frischer und fruchtiger Wein – das genaue Gegenteil des bisherigen Sortiments. «Das war der Stein, der alles ins Rollen gebracht hat», sagt Schindler.

Das Frische, das neu Gedachte merkt man den Weinen an, die unter Schindlers Regie entstanden sind. Als Erstes fällt auf, dass die Weine leichter geworden sind. Die Säure ist animierender, die Tannine sind weicher. Bei den Weissweinen lässt Schindler den Kellermeister mit Maischestandzeiten spielen. «Da sagen manche: ‹Drei Tage Maischekontakt, das ist doch natural!›, ‹Nein›, erwidere ich dann. ‹Das ist modernes Winemaking.›», sagt er.

Bruno Schulz verfolgt solche Entwicklungen mit professionellem Interesse. Schulz ist Geschäftsführer und Kreativchef bei schulzundtebbe. Die Agentur berät Winzer bei der Kommunikation ihrer Marke und, wenn es darum geht, das Geschäft mit Endkunden in Schwung zu bringen. «Ich rate den Winzern, sich auf ein Thema zu fokussieren. Das kann Naturwein sein, das können Piwis sein oder eine vernachlässigte Rebsorte wie der Gutedel», sagt Schulz. Eine komplette Umstellung des Sortiments kann da angeraten sein, muss sie aber nicht. Bei 16 000 Betrieben in Deutschland müsse sich ein Weingut aber überlegen, wie es aus der Masse heraussteche.

«Ich rate den Winzern, sich auf ein Thema zu fokussieren.»

Bruno Schulz, schulzundtebbe

«Lasst es nicht einfach passieren», sagt er an die Winzer gewandt. Es spreche nichts dagegen, zu Beginn zweigleisig zu fahren, sich neben dem alten Sortiment etwas Neues, auf jüngere Kunden Zugeschnittenes, auszudenken. «Dann sollten die Winzer sofort anfangen, der Welt davon zu erzählen. Denn es wird ein bis zwei Jahre dauern, bis man da draussen anfängt, ihnen zuzuhören», sagt er. «Das Zauberwort hier lautet Integration», sagt er. Alles muss auf den Markenkern, die Story des Winzers, zugeschnitten sein: Etiketten, Preisliste, Karton, Flyer, Website und so weiter. Schulz beobachtet bei vielen Winzern, dass da nichts zusammen funktioniert – dass ein Grafiker vor zehn Jahren die Etiketten gestaltet hat, ein anderer vor vier Jahren die Website, niemand den Auftritt in den sozialen Medien pflegt und die Weine in neutralen, braunen Kartons verschickt werden. «Es ist doch so», sagt Schulz, «wenn ich mich ändern will, dann muss das da draussen jemand mitbekommen. Damit das klappt, muss alles ineinandergreifen.»

Martin Männer hatte zunächst ganz andere Herausforderungen zu meistern, als er 2014 das Weingut Blankenhorn im badischen Schliengen übernahm. Männer ist studierter Jurist und arbeitete erst in Würzburg in einer Kanzlei, dann jahrelang wieder in Baden. Dort besass die Familie ein Industrieunternehmen mit rund 500 Mitarbeitern. Dieses wurde 2013 verkauft und die Männers machten sich auf den Weg, das Abenteuer ihres Lebens zu erleben: ein Mittelklasse-Weingut mit Investitionsstau zu einem Spitzenbetrieb zu machen.

Der Keller von Blankenhorn setzt Massstäbe

Männer und seine Frau Yvonne, die für das Weinmachen verantwortlich ist, hatten auf ihrem Weg andere Probleme als die meisten. Durch den Verkauf des Familienunternehmens hatten die beiden genug Mittel, um den in die Jahre gekommenen Betrieb nach ihren Vorstellungen umzubauen. Jahrelang lief der Betrieb auf einer Baustelle. Heute aber dürfte der Keller des Weinguts in Deutschland Massstäbe setzen.

Die Schwierigkeiten waren eher menschlicher Natur. Martin Männer: «Bevor wir kamen, war das Weingut wie der SC Freiburg, eine klassische Fahrstuhlmannschaft, mal Erste Liga, mal Zweite. Wir wollen aber in die Champions League.» Dass man dafür nun mal anders trainieren, sprich anders arbeiten muss, darauf hatte die alte Belegschaft wenig Lust. Man setzte die Anweisungen der neuen Chefs nur teilweise oder gar nicht um, kümmerte sich nach Feierabend lieber mit Engagement um den eigenen kleinen Weinberg als um die des Betriebes.

«Wir wollen in die Champions League.»

Martin Männer, Weingut Blankenhorn

Die beiden Männers arbeiteten bis zur Erschöpfung. Yvonne Männer war sogar kurz davor, alles aufzugeben und Baden wieder zu verlassen. Aber dann griff allmählich ein Zahnrädchen ins andere. Das Sortiment wurde kleiner, die Weine besser. Ein neuer Kellermeister kam, dann ein neuer Aussenbetriebsleiter. Die Konzentration gilt nun neben Spätburgunder und Chardonnay vor allem dem Gutedel und den südlichen roten Rebsorten wie Syrah und Merlot. Die Männers machen also nicht alles neu. Trotzdem bedeutet es eine gewaltige Umwälzung für ein Weingut, wenn der Kurs plötzlich nicht mehr aufs Mittelmass deutet, sondern auf die Spitze.

Zurück in Österreich. Gernot Heinrich hat all das bereits hinter sich – und kennt trotzdem keinen Stillstand. Gerade hätten sie neue Rebsorten gepflanzt, von denen er sich einiges verspreche, Savagnin, Welschriesling und Furmint, erzählt der Winzer. Heinrich gründete seinen Betrieb vor fast 30 Jahren und bewirtschaftet inzwischen 95 Hektar. Ihm und seiner Frau Heike gelingt das Kunststück, trotz der Grösse immer noch als sympathisches und avantgardistisches Familienweingut wahrgenommen zu werden.

«Wie kann so etwas passieren?»

Die Entwicklung des Betriebes von ziemlich normal bis sehr revolutionär ging in kleinen Schritten voran, nicht über Nacht. «Beobachten und danach handeln, das war schon immer unser Prinzip», sagt Heinrich. Anfang des neuen Jahrtausends beobachtete er in den Weinbergen seiner Nachbarn nach einem Starkregen extreme Erosion. «Metertief war der Boden weggeschwemmt worden», erzählt Heinrich und wirkt noch immer erschüttert. «Wie kann so etwas passieren?», fragte er sich damals.

«Da klaffte auf einmal eine Lücke auf zwischen den Kunden und uns.»

Gernot Heinrich, Weingut Heinrich

Etwa zur selben Zeit hatte Heinrich begonnen, sich mit Biodynamie auseinanderzusetzen. Dadurch rückte zunächst die Gesundheit des Bodens in den Fokus. 2005 begannen sie damit, Kompost in den Weinbergen auszubringen. Durch die intensive Beschäftigung mit den Pflanzen wurde den Heinrichs klar, dass die Rebstöcke nicht in Balance waren. Das wiederum hatte zur Folge, dass die Weine nicht die Struktur hatten, die sie heute haben. «Da greift eins ins andere, das wurde uns klar», sagt Heinrich. Die beiden bemerkten, wie sich die Stöcke durch die Arbeit mit dem Boden veränderten, dadurch die Trauben und schlussendlich die Weine. Auch weil Heinrich im Keller immer weniger eingriff, den Schwefeleinsatz reduzierte. Heute ginge wohl das komplette Sortiment der Heinrichs als Naturwein durch – egal ob es sich um den ultrafeinen Blaufränkisch Edelgraben handelt oder den in der Amphore gereiften Orangewein Muskat Freyheit.

Das Ehepaar lernte rasch, dass sie ihre Weine nun ausgewählten Menschen anbieten mussten. Kunden, die für diesen neuen Stil offen waren. Erfolg hatten sie damit nicht immer. Heinrich erinnert sich an einen Chardonnay aus dem Jahr 2014. «Wir waren total euphorisch mit diesem Wein. Aber er hatte eine sehr starke Reduktion, also Noten von Böllern, Feuerstein und Streichhölzern, und damit haben wir viele Menschen vor den Kopf gestossen. Da klaffte auf einmal eine Lücke auf zwischen den Kunden und uns», sagt er. Dabei entwickelte sich der Wein mit den Jahren wunderbar. «Solche Erfahrungen muss man machen», sagt Heinrich. «Man muss Vertrauen in sich haben und in den Wein.»

Weintipps

Weingut Fritz Blankenhorn, Baden

Schliengener Sonnenstück Pinot Noir GG 2019
17.5 Punkte

Enorm spannend, bei den Pinots aus Baden ganz vorne mit dabei. Der Wein hält die perfekte Balance zwischen feinster Frucht und etwas herber Struppigkeit, untermalt wird das Ganze von einem Hauch getrockneter Tomaten. Auf jeden Fall dekantieren.

35 Euro | shop.weingut-blankenhorn.de

Weingut Esterházy, Burgenland

Grosshöfleiner Pinot Noir 2020
17 Punkte

Sehr eigenständige Interpretation eines österreichischen Pinot Noir. Wunderbare Kombination aus frischer Frucht und kräuterwürzigen Noten. Feine, weiche Gerbstoffe verleihen diesem Pinot NoirGrösse und Tiefe. Zudem durchzieht ihn ein feiner Säurenerv, der ihm eine wunderbare Frische verleiht.

18,50 Euro | www.esterhazywein.at/shop

Weingut Röck, Südtirol

Voglia 2021
15 Punkte

Frische, animierende Cuvée aus Rotburger und Blauburgunder. ⅓ Macération Carbonique, ⅔ Maischestandzeit für fünf Tage. Danach für ein knappes Jahr Ausbau im Akazienholz. In der Nase Noten von frischen Johannisbeeren, am Gaumen saftig und etwas struppig. Perfekter Wein zur Jause mit gerade mal elf Volumenprozent Alkohol.

15 Euro | www.roeck.bz, ab Hof

Weingut Heinrich, Burgenland

Graue Freyheit 2021
18 Punkte

Wild, ungezügelt, frei – maischevergorener Naturwein auf höchstem Niveau, ausgebaut im Fass und in der Amphore. Kräuterwürze und Sanddorn in der Nase, am Gaumen unendlich saftig und frisch. Untermalt von allerfeinsten Gerbstoffen und straffem Säurenerv. Ein Wein für besondere Anlässe und grosse Schlucke.

29 Euro | heinrich-gernotundheike.jimdo.com/shop

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