Amphora Days Portugal
Der Imperialismus der Eiche
Text und Fotos: Harald Scholl

Ein Highlight im Jahreskalender der portugiesischen Weinszene ist der Amphora Wine Day, den die Herdade do Rocim jedes Jahr veranstaltet. Winzer aus aller Welt kommen im Alentejo zusammen, um ihre Amphorenweine zu präsentieren – ein Zeichen dafür, dass diese uralte Technik nicht nur Geschichte, sondern auch eine spannende Zukunft hat. Insbesondere in Portugal. Denn die dort «Talha» genannten, tönernen Weingefässe haben eine uralte Tradition.
Es gibt Momente im Weinleben, die sind einfach besonders. Einer davon: wenn ein Dutzend gestandener Kerle mit gezückten Handys im Kreis um eine Amphore stehen, Gläser in der Hand, erwartungsvolle Blicke. Dann kommt der grosse Augenblick – so ähnlich wie beim Oktoberfest: Der Korken wird rausgezogen, der Zapfhahn reingeschlagen. Ein bisschen was geht daneben? Egal. Was zählt, ist das Ritual. Und dann wird probiert. Der neue Wein direkt aus der Amphore. Und etwa 20 kräftige Männer stimmen in einen ungewöhnlichen Gesang ein. Die Umstehenden summen mit.

Für Aussenstehende mag das ein wenig skurril wirken, vielleicht sogar archaisch. Aber in Wahrheit zeigt es eine tiefe Verbundenheit mit dem Produkt und mit der Art, wie es entsteht. Interessant dabei: Während überall über Amphorenweine aus Georgien gesprochen und Quevri als das Nonplusultra des naturnahen Weinbaus gefeiert wird, gibt es auch im westlichen Europa eine genauso lange Tradition direkt vor der Haustür, präziser: im Alentejo. Seit Jahrhunderten reift hier Wein in Talhas, in riesigen Tonamphoren, die genauso fest zur Region gehören wie die Korkeichen und die Olivenbäume. Das gilt auch für Cante Alentejano – die Stimme des Alentejo. Denn ohne diesen Gesang ist im Alentejo ein Fest oder eine Weinveranstaltung undenkbar. Kein Instrument, keine Noten – nur Stimmen, die sich in tiefen, fast gregorianisch anmutenden Harmonien verweben. Cante Alentejano nennt sich diese uralte Tradition, die so tief in der Kultur des Alentejo verwurzelt ist wie die knorrigen Korkeichen in den Böden der Region. Der Cante ist mehr als nur Musik – er ist Ausdruck von Identität, Gemeinschaft und Geschichte.

Seine Ursprünge reichen mindestens ins 19. Jahrhundert zurück, manche Musikwissenschaftler vermuten sogar, dass er Einflüsse aus der Antike, dem jüdischen oder maurischen Erbe, trägt. 2014 wurde er von der UNESCO als immaterielles Kulturerbe der Menschheit anerkannt, ein Ritterschlag für eine Musik, die bisher vor allem in den Dörfern und Tavernen des Alentejo lebendig war.
«Vinifikation nach traditionellem Verfahren, ohne Temperaturkontrolle. Diese uralte Art, Amphoren-Wein herzustellen, ist hoch-aktuell.»
Pedro Ribeiro, Herdade do Rocim
Cante und Wein gehören zusammen. Oft erklingen die Lieder spontan bei Weinproben, in Kellergewölben oder bei Erntefesten. Wenn der Zapfhahn einer Talha geöffnet und der erste Schluck Amphorenwein verkostet wird, dann ist ein Cante nie weit entfernt. Diese Gesänge sind die akustische Seele des Alentejo – archaisch, intensiv, unverwechselbar. Wie die Amphoren. Übrigens wird auch in Georgien gerne und intensiv gesungen. Aber das nur am Rande.

Vinho de Talha – die Wiedergeburt einer uralten Tradition
Pedro Ribeiro, Önologe und Geschäftsführer der Herdade do Rocim, widmet sich diesem historischen Erbe des Alentejo seit einigen Jahren, Schwerpunkt Wein, nicht Gesang. Dabei verfolgt er eine klare Philosophie: «Wenig Eingriff, viel Charakter», so sein Mantra bei der Bereitung aller Weine des Weinguts. Seine Weine sollen das Alentejo unverfälscht widerspiegeln, und genau deshalb setzt er auf den Ausbau in Amphoren. Auf seinem 120 Hektar grossen Anwesen werden rund zehn Prozent der Weine in traditionellen Tonamphoren vergoren und ausgebaut. Das Ergebnis sind Weine mit beeindruckender Frische, präziser Mineralität und tiefem Terroirausdruck. Ribeiro verbindet dabei antike Weinbereitung mit modernem Know-how – nicht aus Nostalgie, sondern aus Überzeugung. Für Pedro Ribeiro ist klar: «Amphorenweine sind ein Trend mit 2000 Jahren Geschichte in Portugal!» Die Kombination aus minimaler Intervention und traditioneller Vinifikation bringt Weine hervor, die einzigartig sind – nicht modisch, sondern zeitlos authentisch. Und genau das macht die Herdade do Rocim so besonders und zum Vorreiter der Renaissance der Amphorenweine des Alentejo.

Die Weinherstellung in Amphoren ist in Portugal mehr als nur eine historische Fussnote – sie ist ein lebendiges wie grossteils unbekanntes Erbe, das seine Wurzeln tief in der Antike hat. Bereits die Römer brachten diese Technik in die Region Alentejo, und sie perfektionierten die Nutzung grosser Tongefässe, der sogenannten Talhas, für die Weinbereitung. Über Jahrhunderte hinweg war diese Methode ein integraler Bestandteil der lokalen Kultur. Doch wie so viele Traditionen geriet auch diese fast in Vergessenheit. Heute erlebt der Vinho de Talha eine beeindruckende Renaissance – nicht als folkloristischer Rückgriff, sondern als Ausdruck eines neuen Bewusstseins für Authentizität und Nachhaltigkeit. Immer mehr Winzer im Alentejo entdecken die Vorteile der traditionellen Tonamphoren. Diese Gefässe, oft bis zu zwei Meter hoch und mit einem Fassungsvermögen von 1000 bis 2000 Litern, ermöglichen eine natürliche Mikrooxidation, die den Weinen eine besondere Komplexität und Tiefe verleiht. Die Amphoren selber haben eine Dicke von circa fünf Zentimetern. Sie müssen auch nicht weiter gepflegt werden und werden jedes Jahr wieder aufs neue gefüllt und einfach benutzt. Und das wird über Jahrhunderte hinweg mit jedem Jahrgang wieder gemacht, zum Teil sind Talhas seit 250 Jahren ununterbrochen in Gebrauch. Das ist doch mal echte Nachhaltigkeit!

Jede einzelne dieser Amphoren hat über die Jahre hinweg eine besondere Charakteristik entwickelt. Es gibt jene, die sich besonders für Rotweine eignen, andere sind besser für Weissweine, manche lassen die Weine frischer wirken und andere sorgen für einen Hauch Oxidation. Das ist kein Wunder, denn jede einzelne Talha wird – oder wurde – von Hand gefertigt. Dabei sind Fassungsvermögen, Form und Wanddicke von den Winzern individuell bestellt worden. Es gab eine Zeit, in der die gebrauchten Amphoren verschenkt wurden. Stichwort: Imperialismus der Eiche, der Ausbau im Holz schien international gefragter zu sein, die Amphoren standen einigen Betrieben schlicht im Weg. Der Trend lief in Richtung Barrique und Tonneau, Hauptsache Holz, bevorzugt Eiche. Was vielen Weinen aus Portugal eine geraume Zeit ihre Identität zu rauben schien.

Aber wie so oft in der Weinwelt: Jeder Trend hat nur eine bestimmte Halbwertszeit. Und kehrt sich um. Mittlerweile kosten gebrauchte Amphoren bis zu 3000 Euro pro Stück, je nach Grösse und Zustand, es gibt einen florierenden Markt. Auch deshalb wird händeringend nach Töpfern gesucht, die solche Amphoren herstellen können. Entsprechende Anfragen laufen auch in Georgien. Aber auch das dürfte nicht ganz einfach werden, schliesslich sind die dortigen Tongefässe, die Quevri, enorm gefragt. Die georgischen Töpfer haben also genug zu tun. Und der Export dieser Amphoren ist mittlerweile verboten. Und das nicht ohne Grund, Stichwort: National Heritage. Nicht einfach, das mit der Amphore. Oder dem Quevri. Oder der Talha.

Von der Antike in die Moderne
Was die Talha-Weine so besonders macht, ist nicht nur ihre handwerkliche Qualität, sondern auch der kulturelle Kontext, in dem sie entstehen. Paul James White, Autor des Buches «Talha Tales», nennt sie ein «…ziemlich cooles Stück antiker Technologie…», das eine Brücke zwischen Vergangenheit und Gegenwart schlägt. Tatsächlich vereinen die Amphorenweine die Ursprünglichkeit traditioneller Weinbereitung mit den Anforderungen moderner Geniesser. Die Herstellung von Vinho de Talha ist ein Prozess, der Geduld und Hingabe erfordert. Die Trauben werden sorgfältig entrappt und in die Talhas gefüllt, wo sie spontan vergären – ohne Zugabe von Hefe oder andere Eingriffe.
«Die Amphore auf unseren Etiketten repräsentiert dieses einmalige Erbe.»
Pedro Garcia de Matos, Quinta Arvad
Die Maische verbleibt oft bis zum Martinstag, dem 11. November, in den Gefässen. Erst dann wird der Wein abgezogen. Dieses minimalistische Vorgehen ist eine Hommage an die Natur und die jahrtausendealte Kunst der Weinherstellung. Dass sich gerade die Region Alentejo, bekannt für ihre sanften Hügel und das heisse Klima, der Wiederbelebung dieser Methode widmet, ist kein Zufall. Hier trifft die Tradition der Talha auf eine neue Generation von Winzern, die diese Technik mit einer Präzision und Hingabe neu interpretieren, die ihresgleichen sucht. Eine eigene DOC für Vinho de Talha unterstreicht die Bedeutung dieser Weinbereitung für das kulturelle Erbe des Alentejo und schützt die Methode für zukünftige Generationen.

Es ist äusserst faszinierend, dass ausgerechnet eine so ursprüngliche Methode wie die Talha-Weinbereitung heute als innovativ gilt. In einer Weinwelt, die oft von technologischen Neuerungen dominiert wird, stehen diese Weine für das Gegenteil: Ursprünglichkeit, Charakter und Respekt vor der Natur. Die Renaissance des Vinho de Talha ist mehr als ein Revival – sie ist eine bewusste Entscheidung für Qualität, Identität und Zeitlosigkeit.
Für Weinliebhaber bieten Talha-Weine die Möglichkeit, ein Stück lebendiger Geschichte zu geniessen. Jeder einzelne Schluck ist eine Reise in die Vergangenheit, ein Fenster in eine Welt, in der Wein nicht nur ein Produkt, sondern ein Ausdruck von Kultur, Gemeinschaft und Identität war – und es immer noch ist. Das Alentejo beweist mit der Wiederbelebung des Vinho de Talha, dass wahre Innovation manchmal darin besteht, die Vergangenheit neu zu entdecken. Diese Weine sind nicht nur ein Tribut an das Erbe der Region, sondern auch ein kraftvolles Statement für die Zukunft des Weinbaus: Handwerk, Authentizität und die Verbindung von Tradition und Moderne in vollendeter Harmonie.

Mehr als nur ein Vorreiter
Das Alentejo ist eine Region voller Geschichte, endloser Horizonte und kraftvoller Weine. Die Quinta da Amoreira da Torre reiht sich hier nahtlos ein – und geht doch ihren ganz eigenen Weg. Seit 1997 setzt das Weingut konsequent auf biologische Bewirtschaftung, seit 2008 ist es offiziell zertifiziert. Paulo Sendin, der zusammen mit seiner Schwester Rita die Quinta da Amoreira da Torre leitet, betont die Bedeutung eines natürlichen Weinbauansatzes: «Trauben von freien und gesunden Reben ergeben authentische, weise und einzigartige Weine.» Neben den klassischen Rot- und Weissweinen entstehen auf der Quinta auch Natur- und Amphorenweine, die das uralte Wissen des Weinbaus mit modernem Qualitätsbewusstsein verbinden. Der Schlüssel zum Erfolg? Minimaler Eingriff und maximale Authentizität. Die Trauben – überwiegend autochthone Sorten wie Aragonez, Trincadeira, Alicante Bouschet und Touriga Nacional für Rotweine sowie Arinto und Verdelho für Weissweine – vergären spontan mit wilden Hefen. Zusatzstoffe? Fehlanzeige. Ausbau? In traditionellen Tonamphoren, wie es hier schon die Römer taten. Das Ergebnis: Weine mit Struktur, Tiefe und Persönlichkeit, die das Terroir pur ins Glas bringen.
Das Mikroklima der Quinta ist für das heisse Alentejo fast schon ein Glücksfall. Kühle Nächte, mehr Feuchtigkeit als üblich – perfekte Bedingungen für komplexe, elegante Weine. Hier wurzeln die Reben tief, holen sich alles, was sie brauchen, direkt aus dem Boden. Bewässerung? Gibt’s nicht. Der Wein muss seinen Charakter selbst entwickeln, und genau das macht ihn spannend. Wer Amphorenwein für eine Spielerei hält, sollte diese Weine probieren. Sie sind nicht einfach nur «anders», sondern eigenständig, klar und präzise. Die Quinta da Amoreira da Torre beweist, dass Tradition und Innovation keine Gegensätze sind, sondern perfekt zusammenpassen.

Weine voll Geduld und Charakter
Manchmal braucht es einfach Zeit. Das weiss Rodrigo Martins, Gründer von Espera Wines, nur zu gut. Der Name «Espera» – «Warten» – ist Programm: keine Eile, kein künstliches Beschleunigen, stattdessen ein tiefes Verständnis für die Natur und ihre Zyklen. Geduld zahlt sich aus – das beweisen die Weine aus seinem kleinen, biologisch bewirtschafteten Weingut in Alcobaça, unweit der Atlantikküste. Rodrigo und seine Frau Ana Leal setzen auf autochthone Sorten wie Fernão Pires, Arinto, Vital und Alicante Branco. Die Weinberge liegen ideal, nach Nordosten ausgerichtet, keine zehn Kilometer vom Atlantik entfernt. Das sorgt für eine kühle Brise und bewahrt die Frische der Trauben. Chemische Spritzmittel? Fehlanzeige. Bewässerung?
«Trauben von freien und gesunden Reben ergeben authentische, weise und einzigartige Weine.»
Paulo Sedin, Quinta da Amoreira da Torre
Auch nicht. Die Natur gibt den Takt vor. «In den Weinbergen verzichten wir auf Herbizide und Pestizide, im Keller auf Temperaturkontrolle, Schönung und Filtration», erklärt Martins. Seine Weine sollen das Terroir ungeschminkt widerspiegeln. Spontangärung, lange Hefelagerung und minimale Schwefelzugabe sind Teil der Philosophie. Hier entstehen keine glattgebügelten Mainstream-Weine, sondern individuelle Charakterköpfe. Ein Highlight: der Espera Branco. 50 Jahre alte Reben, spontane Vergärung in gebrauchten Holzfässern, zehn Monate auf der Hefe gereift. Das Ergebnis? Ein Wein mit rauchiger Würze, zarter Frucht, feinen Tanninen und straffer, lebendiger Säure. Kraftvoll, doch nie schwer. Ein echtes Unikat mit Tiefe und Eleganz.
Espera Wines steht für eine moderne Interpretation traditioneller Weine. Kein unnötiges Tamtam, sondern authentische, ungekünstelte Weine mit Herkunft und Handschrift. Wer auf der Suche nach echten Charakterweinen ist – hier wird er fündig.

Geschichte und Vision
Im Herzen der Algarve, entlang des Arade-Flusses, erstreckt sich das Weingut Arvad über eine Fläche von 50 Hektar, von denen neun mit Reben bepflanzt sind. Der Name «Arvad» stammt aus dem Phönizischen und bedeutet «Zufluchtsort» – ein Hinweis auf die historischen Wurzeln dieses Ortes, an dem die Phönizier einst den Weinbau nach Portugal brachten. Seit seiner Gründung im Jahr 2016 verfolgt Arvad das Ziel, die Tradition des Weinbaus mit modernen Techniken zu verbinden. Der verantwortliche Önologe, Bernardo Cabral, beschreibt die Weine von Arvad als «Sonnenschein in Flaschen», die die Seele der Algarve einfangen und die Lebensfreude dieser Region widerspiegeln. Das Portfolio von Arvad umfasst verschiedene Weine, darunter den sortenreinen Negra Mole und den Touriga Nacional, zwei Rotweincuvées (einen Einstiegswein und eine Reserva), sowie einen Weiss- und einen Roséwein.

Der Einstiegsrotwein ist eine stimmige Cuvée aus Cabernet Sauvignon, Touriga Nacional und Alicante Bouschet, teilweise in französischen Eichenfässern gereift. Die Reserva, mit derselben Rebsortenzusammensetzung, zeichnet sich durch eine intensivere Struktur und ein höheres Reifepotenzial aus. Ein besonderes Augenmerk legt Arvad auf die autochthone Rebsorte Negra Mole, die als Aushängeschild der Algarve gilt. In den letzten Jahren erlebt diese Sorte eine Renaissance, da sowohl alte Weinberge revitalisiert als auch neue Anlagen gepflanzt werden. Arvad trägt massgeblich zu dieser Wiederbelebung bei und bietet Weine an, die das Potenzial und den Charakter der Negra Mole eindrucksvoll präsentieren. Arvad steht für Weine, die die Essenz der Algarve einfangen und gleichzeitig die reiche Weinbautradition der Region ehren. Mit einem klaren Fokus auf Qualität und Authentizität setzt das Weingut neue Massstäbe im portugiesischen Weinbau.
Auf zu alten Ufern
Was von den Amphora Days in Erinnerung bleibt? Deutlich mehr als nur die Szene mit dem Männerchor und der Amphore. Denn sie ist mehr als nur ein schönes Bild. Es ist nicht ungewöhnlich, dass Winzer und Kellermeister Teil dieser Chöre sind, da der Gesang tief in der Kultur und den Traditionen des Alentejo verwurzelt ist. Der Cante Alentejano dient dabei nicht nur der Unterhaltung, sondern stärkt auch das Gemeinschaftsgefühl und die Verbundenheit zur eigenen Herkunft.
«Wir sind nicht aus Modegründen biologisch, sondern weil wir glauben, dass dies der einzige nachhaltige Weg ist, zu leben und Wein zu produzieren.»
André Gomes Pereira, Quinta do Montalto
Die Amphora Days sind ein Fest für die Sinne. Es geht um den Wein, um die Menschen, die ihn machen, und um die Tradition, die hier noch lebendig ist. Man sieht Winzer, die mit Leidenschaft von ihren Weinen erzählen, während aus den Amphoren der frisch gezapfte Wein in die Gläser fliesst. Man spürt die Begeisterung für eine uralte Methode, die hier niemals verloren ging. Und man schmeckt sie in jedem Schluck: die Erde, das Terroir, die Geschichte.

Doch die Amphora Days sind nicht nur eine Rückbesinnung auf die Vergangenheit, sondern auch ein Blick in die Zukunft. Während weltweit immer mehr Weingüter Amphoren für sich entdecken, zeigt das Alentejo, dass es mehr ist als nur ein Trend – es ist gelebte Kultur. Die Bedeutung des Amphorenweins geht weit über das Handwerk hinaus. Er erzählt eine Geschichte von Nachhaltigkeit, von Respekt vor der Natur und von einer Zeit, in der Weinmachen noch ohne Technologie funktionierte. Kein Wunder also, dass sich immer mehr Menschen für diese Weine begeistern. Sie sind pur, ungeschminkt, und doch unglaublich vielschichtig. Wer einmal in diese Welt eintaucht, wird sie nicht so schnell vergessen.