Folgen einer Covid-Erkrankung

Elsässischer Starwinzer André Hugel verstorben

Text: Alice Gundlach | Veröffentlicht: 18. August 2022


Er galt als eine der führenden Weinmacher des Elsass. Nun ist André Hugel am 15. August im Alter von 92 Jahren gestorben, wie seine Familie den Medien mitteilte. Er starb den Angaben zufolge an «Covid-bedingten Komplikationen». André Hugel stellte die 11. Generation in der Weinfamilie, die als eine der einflussreichsten in der Region gilt.

André Hugel leitete zusammen mit seinen Brüdern Jean und Georges das Unternehmen Famille Hugel. Nach seinem Studium in Beaune und Geisenheim trat er als junger Mann in das Familienunternehmen ein. Er galt als Verfechter der grossen Cuvées des Hauses «Grossi Laüe» und «Schoelhammer», welche neben den Spätlesen und Sélections de Grains Nobles - Beeren- und Trockenbeerenauslesen – die berühmtesten Weine des Hauses sind.

Einer der grössten Produzenten des Elsass

Der Betrieb besitzt 30 Hektar Rebfläche in der Region Haut-Rhin, von denen die Hälfte als Grand Cru klassifiziert ist. Ausserdem kauft das Weingut Trauben von weiteren 100 Hektar Weinbergen unter der Bewirtschaftung von Partnerwinzern. Damit ist Hugel einer der grössten Produzenten des Elsass. Rund 90 Prozent der Produktion des Weingutes gehen in den Export.

André Hugel war auch gesellschaftlich sehr engagiert. Seit 1978 war er Präsident der Archäologischen Gesellschaft von Riquewihr, seinem Heimatort. 1985 ernannte ihn die Weinbruderschaft Confrérie St-Etienne zum Grossmeister. Ausserdem war er von 1989 bis 1995 stellvertretender Bürgermeister von Riquewihr und von 1995 bis 2001 Gemeinderat.

«Er hinterlässt uns die Erinnerung an ein unglaublich erfülltes Leben, unermüdliche Hingabe an die Familiengeschichte und grenzenlose Zärtlichkeit gegenüber seinen Kindern, Enkeln und Urenkeln», sagt die Familie in einer Erklärung. Sein Sohn Etienne, der lange als das Gesicht des Weinguts galt, verstarb 2016. Seine beiden anderen Söhne, Jean-Philippe und Marc, führen nun die Geschäfte weiter, und auch die 13. Generation ist im Weingut bereits stark involviert.

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