Bedeutender Winzer von der Ahr

Trauer um Werner Näkel

Text: Alice Gundlach | Veröffentlicht: 16.09.2025


Er gilt als der Architekt des modernen Ahrweins, manche nennen ihn den «Rotweinpapst», er prägte seine Heimatregion wesentlich: Der Winzer Werner Näkel ist am Samstag (13. September) im Alter von 72 Jahren gestorben. Durch ihn wurde der typischerweise liebliche Rotwein von der Ahr von trockenem Spätburgunder mit Holzreife abgelöst. Sein Ziel war es, strukturierte Rotweine herzustellen, die ihre Herkunft widerspiegeln.

Vom Lehrer zum Winzer

Zum Weinbau kam Werner Näkel eigentlich durch einen Nebenerwerb – ursprünglich hatte er Sport und Mathematik auf Lehramt studiert. Dann übernahm er, der Zweitgeborene, im Jahr 1982 doch das elterliche Weingut Meyer-Näkel in Dernau, das damals gerade einmal 2 Hektar Rebfläche hatte. Unter seiner Leitung wurde der Betrieb 1994 in den Verband Deutscher Prädikatsweingüter (VDP) aufgenommen.  

Als erster mit Barrique gearbeitet

Als einer der ersten deutschen Winzer begann er, Rotwein in Barrique-Fässern auszubauen. Damals galt das in Deutschland als unüblich und wurde bisweilen bei der Qualitätsweinkontrolle entsprechend abgestraft. Ab 1989 wurde Näkel aber mit immer mehr Auszeichnungen für seine Weine bedacht, unter anderem mit der silbernen Ehrennadel des VDP. Immer mehr Ahrwinzer folgten fortan seinem Beispiel.

Internationale Weingüter gegründet

Seine Ausrichtung wurde international: In den 1990er Jahren gründete Näkel zusätzlich ein Weingut in Südafrika, zusammen mit dem südafrikanischen Önologen Neil Ellis. Im Jahr 2000 kam ein Weingut im Dourotal in Portugal, die Quinta da Carvalhosa, dazu.

Töchter haben übernommen

In den 2010er Jahren übergab er das Ahr-Weingut schrittweise an seine beiden Töchter Dörte und Meike, die heute den mittlerweile 21 Hektar grossen Betrieb leiten. Durch Werner Näkel und seine Nachfolgerinnen steht die Ahr heute qualitativ da, wo sie ist.


Werner Näkel wurde bereits 2016 im VINUM-Magazin als Winzerlegende präsentiert. Um ihn und sein aussergewöhnliches Lebenswerk zu würdigen, haben wir die Paywall von der Reportage entfernt.Hier können Sie sie lesen.

 

  


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