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Rivera

Text: Christian Eder, Fotos: z.V.g., Free Vector Maps.com

Im Reich des Puer Apuliae 

Der zentral-nördliche Teil Apuliens, die Alta Murgia, besticht mit kargen Felsen und ist durch eines der Wahrzeichen der Region bekannt: Castel del Monte, das 800 Jahre alte, oktogonale Jagdschloss von Friedrich II., dem Stauferkönig. Castel del Monte gibt auch einer Weinbauzone den Namen, die seit 2011 ein DOCG-Gebiet ist. Es ist eine vielfältige Landschaft, die sich von der Alta Murgia hin zum Adriatischen Meer absenkt und von Rebbergen und Olivenbäumen dominiert wird. Hier, nahe der Stadt Andria, gründete der junge Winzer Sebastiano de Corato in den späten 1940er Jahren das Weingut Rivera. Sein Sohn Carlo folgte ihm in den 1980er Jahren an die Spitze des Betriebes, der längst zu den Aushängeschildern des Weinbaus in Apulien zählte. Heute führen Carlos Söhne, Sebastiano und Marco, das Gut und setzen dabei vor allem auf autochthone Rebsorten und die Besonderheit des Terroirs im Norden Apuliens. Die 75 Hektar Rebberge werden nachhaltig bewirtschaftet und erstrecken sich über zwei Güter: Torre di Bocca und Coppa in 200 bis 230 Metern Meereshöhe auf Tuffstein-Kalk-Böden, ideal für elegante, gut strukturierte Rotweine aus autochthonen Rebsorten, und den pittoresken Lama-dei-Corvi-Rebberg auf den felsigen Böden der Alta Murgia in 350 Metern Meereshöhe mit seinen Chardonnay- und Sauvignon-Reben. 

«Wir sind erst am Beginn, auszuloten, was mit Nero di Troia alles möglich ist.»

Sebastiano de Corato

Zweifellos ist aber die Rebsorte Nero di Troia der Herrscher der Weinberge von Rivera: Lange galt die rote Sorte als schwierig, mit ihren unwirschen Gerbstoffen höchstens zum Verschnitt geeignet. Doch die Familie de Corato war stets überzeugt, dass Nero di Troia auch in purezza hervorragende Weine ergibt. Von alten Reben – noch auf der klassischen Pergola der Murgia gezogen – wurden deshalb Klone für Neupflanzungen auf dem Drahtrahmen selektioniert. Damit war Anfang des neuen Jahrtausends der Puer Apuliae geboren, ein reinsortiger Nero di Troia, im kleinen Holzfass gereift. Seine Reben wachsen in einer besonderen Position: einer Einzellage in einer Höhe von 230 Metern über dem Meer, dort, wo das Hochland der Murgia übergeht in die Ebene von Andria.«Nero di Troia ist eine herausragende Rebsorte», sagt Sebastiano de Corato, «aber wir sind erst am Beginn, auszuloten, was damit alles möglich ist.» Gerade werden neue Rebberge mit Nero di Troia aus eigenen Klonen bepflanzt. In Kombination mit dem einzigartigen Terroir der Alta Murgia sollte das harmonische Weine von grosser Eleganz ergeben, ist Sebastiano de Corato überzeugt. Im Keller setzt Rivera dabei auf einen Mix aus moderner Technik und Holz und seit 2014 auf die Beratung des renommierten Winemakers Marco Bernabei. Mit seiner Hilfe werden aktuell der Einfluss des Terroirs und die Eleganz und Finesse der Weine noch mehr herausgearbeitet. Eigenschaften, die bereits jetzt alle Weine Riveras auszeichnen – vor allem die Riserve Il Falcone (ein seit 1950 produzierter Blend aus Nero di Troia und Montepulciano), Cappellaccio (Aglianico in purezza) und Puer Apuliae (Nero di Troia in purezza). 

Unsere Spitzenweine


Castel del Monte Aglianico Riserva DOC Cappellaccio 2012
Die Aglianico-Trauben für diesen Wein wachsen auf den kalkhaltigen Böden des Gebietes von Castel del Monte. Seinen Namen hat dieser Wein von der 30 Zentimeter dicken Kalkkruste, die man durchbrechen muss, um Reben in den Boden pflanzen zu können. Der Wein reift zwölf Monate in Holz, duftet nach Kirschen, Blüten und Gewürzen; der Auftakt kraftvoll, von der rassigen Säure getragen, der Ausklang auf Steinobstaromen, Rauch und Kräutern. 


 


Castel del Monte Rosso Riserva DOCG Il Falcone 2012 
1950 erstmals abgefüllt und einer der grossen Namen des apulischen Weinbaus ist der Falcone (benannt nach dem Stauferherrscher Friedrich II. und seiner Vorliebe für die Falkenjagd) eine harmonische Cuvée aus Nero di Troia und Montepulciano, die 14 Monate in Holz reift. Duftet nach Steinobst und Gewürzen, komplex am Gaumen und mit grosser Länge vereint er Eleganz mit Rasse.


 


Castel del Monte Nero di Troia DOCG Puer Apuliae 2012 
Puer Apuliae – Sohn Apuliens – wurde Friedrich II. ebenfalls genannt, und ein Sohn Apuliens ist auch der alte Klon der Nero-di-Troia-Traube, aus der dieser Wein gekeltert wird. Charakteristische Noten von Veilchen und Schwarzen Johannisbeeren; elegant und doch kraftvoll am Gaumen, vereint der Wein den eigenständigen Charakter der Rebsorte mit viel Finesse. Reift 14 Monate in neuem Holz. Passt zu Wildgerichten.