Winzerlegende: Pablo Álvarez, Ribera del Duero, Spanien

Im Dienst der Diva

Text: Thomas Vaterlaus

Enrique Macías Gómez, der Rebbergmeister des Weingutes, betreut jede Parzelle so, als ob sie ein eigenes kleines Weingut wäre.
Baut nicht einen, sondern bis zu 50 verschiedene Weine jährlich an, die das Prädikat Vega Sicilia verdienen.
Pablo Álvarez hat in den letzten 20 Jahren weder Kosten noch Mühen gescheut, damit der Wein in der Flasche der Strahlkraft des Namens Vega Sicilia entspricht.
Als sein Meisterstück gilt unter anderem der neue Gärkeller.

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Ausgabe 11 | 2014

Vega Sicilia

Der baskische Grossgrundbesitzer Toribio Lecanda kauft im Jahr 1848 dem Marqués de Valbuena rund 2000 Hektar Land ab, um es landwirtschaftlich zu nutzen. Sein Sohn Eloy Lecanda gründet 1864 die Bodega Sicilia. Er kauft 18000 Rebstöcke in Bordeaux und beginnt mit der Produktion von Brandy. Nach einem ersten Besitzerwechsel wird 1904 der legendäre Txomin Garramiola zum Gutsdirektor ernannt. Dieser setzt auf Bordelaiser Vinifikationstechnik und penible Sauberkeit im Keller. 1915 lanciert er die beiden Marken Vega Sicilia und Valbuena. Schon die Jahrgänge 1917 und 1918 erlangen Weltruhm. Als exklusiv gelten die Weine zu jener Zeit aber auch deshalb, weil sie nicht verkauft, sondern an Aristokraten und Grossbürger verschenkt werden.

Der zweite grosse Protagonist von Vega Sicilia ist Jesús Anadón. Er wird 1956 sowohl Geschäftsführer als auch Kellermeistervon Vega Sicilia. In den fast 30 Jahren, in denen er das Gut leitet, festigt er dessen Ruf als spanischer Grand Cru «par excellence». 1982 kauft der Unternehmer David Álvarez das Weingut. Als drei Jahre später Jesús Anadón in Pension geht, übernimmt Pablo Álvarez, der Sohn von David, die Leitung von Vega Sicilia, der charismatische Mariano García wird Kellermeister, verlässt das Gut aber 1998 im Streit und gründet danach eigene Bodegas wie Aalto und Mauro. In der schon 30 Jahre dauernden Wirkungszeit von Pablo Álvarez legt Vega Sicilia stetig an Qualität zu.

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