Rückkehr nach zweijähriger Pause

Vinitaly: Einmal Klasse – immer Klasse!

Text: Harald Scholl, Fotos: z.V.g.

Die zweijährige Zwangspause war ihr kaum anzumerken – es fühlte sich an wie ein großes Klassentreffen mit lang vermissten Freunden. Die Vinitaly in Verona war ein Fest – sowohl auf dem Messegelände, wie auch in der Stadt selber. Viele Besucher nutzten die Möglichkeit zum Austausch und Netzwerken bis in die Morgenstunden.

Einer der am meisten erwarteten Termine für Business und Promotion im Weinsektor meldete sich nach zweijähriger Pause zurück: Die Vinitaly zeigte vom 10. bis 13. April auf dem Gelände der Veronafiere einmal mehr, wie wichtig sie nicht nur für den italienischen Wein ist. Die 54. Auflage der Fachmesse für Weine und Spirituosen präsentierte ein ausverkauftes Messegelände mit rund 4.400 Unternehmen aus über 19 Nationen, mehr als 30 Konferenzen und 76 Super-Tastings standen auf dem Programm. Mehr als 700 ausländische Top-Einkäufer italienischer Weine aus 50 Ländern hatten sich für die Vinitaly akkreditiert. Dass die Messe für den italienischen Weinhandel von zentraler Bedeutung ist, hat sie eindrucksvoll bewiesen. Vor allem was die Auslandspräsenzen betraf, gab es keine Einbußen für Wein made in Italy: In der ersten Reihe die Vereinigten Staaten und Deutschland, gefolgt von Großbritannien und Kanada (das China auf Platz vier abgelöst hat) und Frankreich. Es folgen die Schweiz, Belgien, Holland, Tschechien und Dänemark. Der Geschäftsführer von Veronafiere, Giovanni Mantovani zeigte sich sehr zufrieden mit dem Ergebnis: «Nach zwei Jahren Pause gab es viel Unsicherheit über die Rückkehr der Teilnehmer, aber all unsere Befürchtungen wurden durch eine unerwartete Anzahl von Anmeldungen hinweggefegt. Ein Zuspruch, der schwer einzuschätzen war, da sich viele Einkäufer im Vergleich zur Vor-Covid-Phase nicht mehr drei Monate im Voraus für die Veranstaltung akkreditierten, sondern erst im letzten Moment anreisten.»

Auch VINUM war auf der Messe vertreten, Chefredakteur Harald Scholl hielt eine vielbeachtete Masterclass zum Thema «Autochthonous Italy –  white wines with character and history», eine Ressource, der gar nicht genug Aufmerksamkeit geschenkt werden kann. Denn hier ist die jahrhunderte-, wenn nicht jahrtausendealte Geschichte des italienischen Weins immer noch deutlich schmeckbar. Turbiana, Friulano, Greco Bianco oder auch Carricante kamen in die Gläser, die Entdeckungsreise ging durch zehn italienische Provinzen und Anbaugebiete. Fazit der Veranstaltung: Italiens Weißweine stecken voller Überraschungen, sie sind ein wahrer Schatz. Man muss sie nur entdecken!

Vorgestellte Weine und Weingüter

Monchiero Carbone (Piemont)
Arneis Riserva Renesio Incisa 2017

Tenute Pepe (Kampanien)
Fiano Brancato Riserva 2019

Umani Ronchi (Marken)
Verdicchio Vecchie Vigne 2019

Mesa (Sardinien)
Vermentino Opale 2020

Casale del Giglio (Latium)
Bellone Anthium 2021

Planeta (Sizilien)
Carricante ERUZIONE 1614 CARRICANTE 2018

Librandi (Kalabrien)
Greco Bianco Segno Librandi 2020

Pieropan (Venezien)
Garganega Calvarino 2020

Zorzettig (Friaul)
Friulano MYÒ 2020

Perla del Garda (Lombardei)
Turbiana Perla 2021