Brunello-Konsortium wird aktiv

20.05.2008 - arthur.wirtzfeld

ITALIEN - Wie jetzt bekannt wurde hat die Hauptversammlung der 256 Weinerzeuger des Consorzio del Vino Brunello di Montalcino bereits am 30. April Maßnahmen beschlossen und nun am 14. Mai mit der Einberufung des externen Lebensmittelkontrolleurs Paolo Capretti auf die aktuelle Affäre geantwortet.

 

Im Hinblick auf die jüngsten Ereignisse wird der Vorsitzende des Consorzio Francesco Marone Cinzano zitiert: "Der Verband muss die nationalen, europäischen und internationalen Regeln beachten und als Institution Verantwortung übernehmen, aber ebenso den Mitgliedern deren eigene Verantwortung für ihre Produktikonen deutlich machen." Und weiter verlangte er die Initiative zu ergreifen: "Es gelte die Marke Brunello di Montalcino zu schützen, dabei könne man sich nicht nur auf die Kontrolle der Behörden verlassen, sondern das Konsortium müsse mit allen Mitteln, beruflicher und technischer Art, seine Produktionen zertifizieren und Garantien schaffen."

Weil die USA gedroht hatten, notfalls den Import von Brunello zu verbieten waren die Erzeuger und das Brunello-Consortium in Zugzwang geraten. Mit der kontrollierenden Mitarbeit von Paolo Capretti wollen die Italiener wieder Vertrauen bei ihrem wichtigsten Exportmarkt in den USA aufbauen. Capretti ist Weinrechtsexperte der Universität Pisa und Leiter der Qualitätskontrolle für den Lebensmittel- und Getränkemarkt, Florenz.

Capretti soll mit seinen Untersuchungen den Spekulationen der vergangenen Wochen über nicht erlaubte Zusätze anderer Rebsorten zum Brunello di Montalcino entgegenwirken. Weiterhin soll er die Sangiovese-Reinheit der Brunello-Weine bestätigen. Dies soll Capretti anhand von Farbpigmenten der Weine nachweisen, was labortechnisch kein Problem darstellt und für eine Echtheits-Kontrolle anerkannt ist.

Das Brunello-Konsortium meldet schließlich, trotz der laufenden Verfahren gegen einige der Mitglieder, weiterhin steigende Nachfrage und Absätze von Brunellos, sowohl auf dem italienischen wie auch auf internationalen Märkten.