Österreich beklagt Einbruch der Weinernte trotz bester Reifen

24.09.2012 - arthur.wirtzfeld

ÖSTERREICH (Wien) - Während Österreichs Winzer mit einem Jahrgang von hervorragender Reife rechnen beklagen die Erzeuger gleichzeitig einen Ernteeinbruch von bis zu 25 Prozent als Ergebnis katastrophaler Wetterbedingungen zu Beginn des Jahres. Schwere Fröste und Hagel im Mai sowie Hagel im Juli verursachten laut der österreichischen Versicherungsgesellschaft rund 22 Millionen Euro Schäden in den Weinbergen.

 

Die Regionen, die am meisten litten waren vor allem das Kamptal und das Weinviertel, wo insbesondere die Schäden durch Frost verursacht wurden. Die von Hagel betroffenen Regionen waren zumeist die Steiermark, das Burgenland und die Thermenregion. Glücklicherweise herrschte danach ein langer, heißer und zumeist sonniger Sommer - ähnlich wie im übrigen Europa, der Temperaturen von 30 ˚ bis 35 ˚C brachte und dadurch einen Erntestart von bis zu zwei Wochen früher als üblich erlaubte.

Josef Pleil, Präsident des Österreichischen Weinbauverbande gab bekannt, dass annähernd 10.000 Hektar Rebflächen in den Weingärten durch die schlechten Wetterbedingungen beschädigt wurden - bei rund 4.000 Hektar beklage man Totalschäden. „Aufgrund dieser Schäden erwarten wir in 2012 ein Gesamtvolumen von rund 2,2 Millionen Hektoliter gegenüber 2,9 Millionen Hektoliter vom Vorjahr“, berichtet Pleil und führt an: „Doch durch das lang anhaltende schöne Wetter bis in den Spätsommer hinein zeigen die Trauben jetzt eine schöne Reife und Zucker.“

„Wenn das Wetter in den kommenden Wochen weiter so anhält, dann erwarte ich einen sehr reifen Jahrgang, vielleicht ähnlich wie in 2003“, sagt Michael Moosbrugger, verantwortlich für Weinkeller und Weingärten bei Schloss Gobelsburg im Kamptal. Und Winzer Michael Malat, ebenfalls aus dem Kamptal, meint: „Dieser Jahrgang liegt irgendwo zwischen dem aus 2010, wo wir höhere Säure bei niedrigem Alkohol hatten und 2011, wo die Säure bei höherem Alkohol niedriger ausfiel.“

Die Wachau, Österreichs renommierteste Grüner Veltliner und Riesling Region, erwartet eine Ernteeinbuße von rund 12 Prozent, während das Weinviertel, das für rund 40 Prozent der landesweiten Ernte an Grüner Veltliner steht, wird wohl eine Einbuße von aktuell geschätzten 43 Prozent hinnehmen müssen.