Rathbone Wine Group steht zum Verkauf
10.03.2012 - arthur.wirtzfeld
AUSTRALIEN (Melbourne) - Doug Rathbone, CEO bei Nufarm, eines der weltweit führenden Unternehmen zur Herstellung von Agrarchemikalien mit Sitz in Australien (Melbourne), hat den Verkauf seiner Weingüter in Down Under angekündigt. Betroffen davon sind einige der kultigsten Güter Australiens, darunter das Victoria Yering Station Winery mit edlem Restaurant oder die Mount Langi Ghiran Winery, beide im südöstlichen Victoria. Dazu gehören auch die Coonawarra Estate und die Xanadu Winery, beide in der Region Margaret River.
Neben den zum Verkauf stehenden Gütern gesellen sich auch noch eine in Melbourne großzügig angelegte Abfüllanlage, genannt „14 Grad“ und eine Gesellschaft namens „Four Seasons Fine Wines“, die den Vertrieb der Weine bisher organisiert.
Doug Rahtbone stieg erstmals mit dem Erwerb der Yering Station 1996 ins Weingeschäft ein. Es folgten die Übernahmen der anderen Güter in 2002 und 2005. Trotz stetig wachsender Umsätze in den vergangenen letzten 16 Jahren - Ende der letzten Dekade erwirtschaftete man 110 Millionen AUD (rund 87 Millionen Euro) - vermeldete die Gruppe in 2011 einen Verlust von 2 Millionen AUD (etwa 1,6 Millionen Euro) bei einem Umsatz von 39 Millionen AUD (rund 31,5 Millionen Euro). Ganz im Gegensatz und im Vergleich dazu die Zahlen von 2010, wo man noch 50,7 Millionen AUD (etwa 41 Millionen Euro) Gewinn verbuchte.
Letztlich ließ eine Summe von Faktoren in Doug Rathbone die Entscheidung reifen, sich von einem Großteil seiner Investments und Unternehmen zu trennen. Neben den Weingütern, deren Verluste er dem Überangebot an Traubenmost und dem erstarkten Australischen Doller zuschreibt, leidet auch sein Insektizid-Geschäft an sinkenden Einnahmen.
Unklar ist, ob Rathbones Sohn Darren, Geschäftsführer aller vier zum Verkauf stehenden Güter auch nach der Veräußerung seinen Wirkungskreis behalten kann. Ebenfalls unklar ist, ob der UK-Importeur Enotria den Handel weiter betreibt oder betreiben darf. Ein Sprecher von Rathbone sagte dazu: „Die Geschäfte mit Enotria laufen vorerst normal weiter. Es gibt zudem keinen Grund dies zu ändern, auch dann nicht, wenn es einen neuen Eigentümer geben wird. Mit Enotria arbeiten wir erfolgreich seit 7 Jahren zusammen und haben das kontinuierliche Wachstum unseres Portfolios genossen. Eine Reputation, die wir gerne weiter empfehlen.“
