Vino Nobile di Montepulciano DOCG

Der Vino Nobile

Foto: z.V.g., Valdambrini Elisa

Der Vino Nobile di Montepulciano ist wirtschaftlich rund eine Milliarde Euro wert. Der durchschnittliche jährliche Wert der Weinproduktion beträgt etwa 65 Millionen Euro, ganz zu schweigen davon, dass etwa 70 Prozent der lokalen Wirtschaft direkt mit Wein verbunden sind.

Das ist eine wichtige Zahl für ein Gebiet, in dem von 16 500 Hektar Gemeindefläche etwa 2000 Hektar mit Weinreben bepflanzt beziehungsweise etwa 16 Prozent des Gebietes der Gemeinde von Weinreben geprägt sind. Davon sind 1208 Hektar für die Produktion von Vino Nobile di Montepulciano DOCG registriert, während 324 Hektar als Rosso di Montepulciano DOC vermerkt sind. Über 250 Winzer bewirtschaften diese Weinberge (insgesamt gibt es rund 90 Abfüller, von denen 80 Mitglieder des Produzentenkonsortiums sind). Etwa tausend festangestellte Mitarbeiter sind im Weinsektor in Montepulciano beschäftigt, dazu kommt noch die gleiche Anzahl saisonaler Mitarbeiter. Im Jahr 2022 wurden 7,1 Millionen Flaschen Vino Nobile (ein Plus von sechs Prozent gegenüber 2021) und 2,8 Millionen Rosso di Montepulciano (ein Plus von 7,7 Prozent gegenüber 2021) auf den Markt gebracht.

68 Prozent Export

Der Export ist der Hauptabsatzkanal und macht heute 68 Prozent des Umsatzes aus, es waren aber bereits 78 Prozent. Das hat auch mit dem Wachstum des Direktvertriebs in den Kellereien zu tun, der inzwischen bei über 30 Prozent liegt. Was den nationalen Markt betrifft, so liegt der Hauptabsatz mit 43 Prozent in der Toskana, 31,6 Prozent werden im Norden und 5,4 Prozent im Süden verkauft. Im Export gehen 35 Prozent nach Amerika und 30 Prozent nach Europa, wobei Deutschland mit 37 Prozent weiterhin der wichtigste Absatzmarkt ist. Auf die USA entfallen 27 Prozent der Exporte des Vino Nobile di Montepulciano. Für Vino Nobile di Montepulciano mit Bio-Zertifizierung liegt der Anteil am italienischen Markt bei 42 Prozent, 70 Prozent am ausländischen Markt.

Diese Offenheit nach aussen hat auch Auswirkungen auf das Gebiet und seinen Tourismus. Zunehmend interessant wird Montepulciano für junge Menschen im Alter zwischen 20 und 25 Jahren – die sogenannte Generation Z. Laut einer vom Konsortium und der Gemeinde durchgeführten Umfrage haben 93 Prozent der Weingüter von Montepulciano bereits damit begonnen, Z-Kunden zu empfangen, die zu über 70 Prozent über das Internet (private Websites oder Buchungsportale) und zu 12,5 Prozent über Mundpropaganda anreisen. Die bevorzugte Art des Besuchs ist für 81,3 Prozent eine Einführung in die Firmengeschichte mit Verkostung, für 15,6 Prozent nur eine Verkostung. Zu den wichtigsten von den Verbrauchern der Generation Z gefragten Faktoren zählen Kellerarbeit, die Nachhaltigkeit und welche Massnahmen Unternehmen zur Unterstützung der Umwelt ergreifen.

Die durchschnittlichen Ausgaben junger Verbraucher liegen bei rund der Hälfte nicht über 30 Euro, bei 40,6 Prozent jedoch bei über 60 Euro, bei einem kleineren Anteil (9,4 Prozent) zwischen 61 und 100 Euro. Übrigens werden in Montepulciano mehr als 37 Prozent der Kellereien von jungen Winzern geführt (das Durchschnittsalter der Firmeninhaber liegt bei 48 Jahren).