Wurzelechte Reben

Zurück in die Zukunft

Text: Birte Jantzen, Foto: z.V.g., Illustration: gettyimages/mikroman6, Vuillamo, Tigran Hayrapetyan

Seit Ende des 19. Jahrhunderts sind wurzelechte Weinreben auf dem europäischen Kontinent eine Seltenheit geworden. Nur eine begrenzte Anzahl hat es in die Gegenwart geschafft. Führten sie im 20. Jahrhundert ein eher diskretes Dasein, werden sie heute dank einer Winzerinitiative zurück ins Rampenlicht geholt und ihr Weinstil gehypt. Aber was ist wirklich dran?

Manche behaupten, es gäbe keinen Unterschied zwischen Trauben von wurzelechten und von gepfropften, also veredelten Weinreben. Das ist eher unwahrscheinlich, denn: Wenn der Filter der Unterlage wegfällt, sich die Weinrebe, die sogenannte Vitis vinifera, mit ihrem eigenen Wurzelwerk verankert, entsteht mit dem Ökosystem des Bodens eine perfekte Sym­biose, ganz ohne Filter, die der Weinrebe einen ihren Bedürfnissen angepassten Nährstoffaustausch erlaubt. Das macht sich nicht nur physiologisch im Weinberg bemerkbar, sondern auch bei der Verkostung: Es entsteht eine wundervolle Harmonie zwischen Textur, Struktur und Frische, und selbst bei den einfacheren Weinen sind die Finesse der Aromen und der Schmelz bemerkenswert. Die Weine haben die mühelose Eleganz einer Jane Birkin, und man könnte sich gerechtfertigterw­eise fragen: Warum dann nicht gleich alle Rebberge wurzelecht pflanzen? Wenn es nur so einfach wäre…

Bis Mitte des 19. Jahrhunderts war Wurzelecht bei Reben der Alten Welt tatsächlich gang und gäbe, egal ob wild rankend oder brav aufgereiht im Weinberg. Aber dann brachte ein winziges Insekt im Alleingang einen tiefgreifenden sozialen, kulturellen, weinbaulichen und wirtschaftlichen Umbruch ins Rollen und gab dem Weinbau sein heutiges Gesicht. Eine schmerzhafte Revolution, die mit einer transatlantischen Überfahrt und einem perfekten Schmetterlingseffekt begann.

Um 1860 aus Mississippi in Amerika kommend, reiste die Reblaus als blinder Passagier an den Wurzeln von Stecklingen resistenter amerikanischer Rebstöcke (auch als Vitis riparia bekannt) nach Frankreich und ging wohl als Erstes im Hafen von Marseille an Land. Botanik war damals in Europa ein cooles Hobby – der weltweite Handel mit exotischen Pflanzen boomte, und sie reisten ohne grosse Hindernisse um den Globus, sehr zum Entzücken von Hobbygärtnern, Wissenschaftlern, Pflanzen­geeks und wohl auch neugierigen Winzern. Restriktive Importregeln, geschweige denn Quarantäne für Pflanzen gab es nicht – ein Detail, welches beinahe das Ende des Weinbaus bedeutet hätte.

«Sie sind sehr selten, kostbar und gefährdet. Sie repräsentieren ein kulturelles Erbe von unschätzbarem Wert für den europäischen Weinbau, das man um jeden Preis schützen muss.»

José Vouillamoz

Denn mit ihrer unglaublich ausgetüftelten Lebens- und Fortpflanzungsstrategie traf die Reblaus auf die Vitis vinifera, die nicht auf sie vorbereitet war. Wie auch, gab es in Europa doch keinen vergleichbaren Schädling. Innerhalb von nur 30 Jahren zerstörte die Reblaus bis auf wenige Ausnahmen fast die gesamten Rebberge nicht nur Frankreichs, sondern europa- und weltweit. Manch Weinregion hat sich bis heute nicht von dieser Zäsur erholt.

Als in Frankreich zu Beginn der 1860er Jahre die ersten Rebberge anfingen abzusterben, waren die Winzer ratlos. Man glaubte, es sei ein begrenztes Phänomen. Die Reblaus fand damit ideale Bedingungen, breitete sich rasant aus und wurde erst 1868 als Schuldige des Rebsterbens identifiziert. Es begann ein beispielloser Wettlauf mit der Zeit. Wenig hilfreich war, dass trotz umfangreicher Verbote infiziertes Rebmaterial weiterhin von einer Weinregion zur anderen reiste, wurden die Rebberge doch damals mittels Stecklingen erneuert. War ein Weinberg aber erst einmal infiziert, überlebte er keine drei Jahre.

Angesichts der sich anbahnenden sozioökonomischen Katastrophe reagierte jedes Land auf seine Weise. In Frankreich schrieb der Staat 1874 eine gesetzlich festgelegte Belohnung von 300 000 Francs aus (heute etwa 1,4 Millionen Euro) für denjenigen, der eine chemische Lösung zur Auslöschung der Reblaus fände. Der Preis wurde nie eingelöst, zu komplex und vielfältig ist die Anpassungsstrategie des Insekts. Zwischen 1872 und 1876 gab es nicht weniger als 1044 Vorschläge. Manche waren so radikal, dass eher der Weinberg draufging als die Reblaus. Andere empfahlen die Bewässerung der Parzellen mit Weisswein, das Umwickeln der Reben mit Eisblöcken oder das Begraben einer lebenden Kröte unter dem Rebstock. Allesamt ineffiziente Massnahmen, aber behördlich dokumentiert. Wirksamer hingegen waren das Überfluten von ausreichend flachen Parzellen im Winter sowie das Pflanzen auf sehr sandigem Boden. Die effizienteste Lösung wurde 1874 vom Franzosen Jules-Émile Planchon empfohlen: das Pfropfen, auch Veredeln genannt, der Vitis vinifera auf reblausresistente amerikanische Unterlagen – bis heute die einzige universell einsetzbare Methode, denn noch immer gibt es gegen die extrem wandlungsfähige Reblaus kein wirksames Mittel.

Es versteht sich von selbst, dass das Veredeln bei den Winzern unterschiedliche Reaktionen hervorrief: Begeisterung ebenso wie tiefes Misstrauen. Den Kritikern missfiel, dass sich die gepfropften Reben im Weinberg nicht nur anders verhielten, sondern auch, dass der Wein seinen Charakter änderte. Es gibt in der alten Fachliteratur immer wieder entsprechende Anmerkungen. Die Überzeugten hingegen pflanzten im Rekordtempo ihre Weinberge neu und ersetzten dabei auch gleich viele der einheimischen Rebsorten durch produktivere und leichter zu kultivierende. Dies führte zum Teil zu einem erheblichen Verlust an Rebsortenvielfalt und genetischer Diversität, welcher bis heute kontinuierlich durch eine massive und sehr limitierte klonale Selektion verstärkt wird. Von den mehr als 10 000 existierenden Rebsorten stehen heute lediglich 13 auf mehr als ein Drittel der weltweiten Anbaufläche – eigentlich ein Armutszeugnis für den Weinbau des 21. Jahrhunderts.

Umso willkommener ist, dass dank der neu aufflammenden Aufmerksamkeit für wurzelechte auch viele alte und selten gewordene Rebsorten wieder mehr ins Rampenlicht rücken. Zusammenfassend kann man sagen, dass sich der Weinbau aufgrund der Reblaus komplett neu erfand, der Wein jedoch ein ganzes Stück an Diversität und Ursprünglichkeit verlor – selbst wenn es heute zweifelsohne in sämtlichen Weinbauregionen exzellente Weine gibt. Wurzelecht wurde in den meisten Weinbaugebieten selten, zum Teil sogar verboten und geriet mehr oder weniger in Vergessenheit.

Es ist wunderbaren Zufällen, mutigen Winzern, idealen Bodenbeschaffenheiten und glücklichen geografischen Gegebenheiten zu verdanken, dass es wurzelechte Reben heute noch gibt. Da sie äusserst langlebig sind, stammen einige von ihnen noch aus der Zeit vor der Reblaus, sind also weit über hundert Jahre alt. Umso erstaunlicher ist, dass sie trotz ihres hohen Alters noch immer verlässlich und wirtschaftlich lohnenswert produzieren. Dank eines tiefen, ausgedehnten Wurzelwerks und angepasstem Metabolismus sind sie erstaunlich resistent und trotzen Hitze ebenso wie Wasserstress.

«Alte Parzellen mit wurzelechten Reben ausfindig zu machen, das ist schon fast wie Archäologie.»

Mirco Mariotti, Winzer in Emilia Romagna

José Vouillamoz, Biologe, Rebexperte und Weinliebhaber, schrieb 2022 über diese uralten Reben: «Sie sind sehr selten, kostbar und gefährdet. Sie repräsentieren ein kulturelles Erbe von unschätzbarem Wert für den europäischen Weinbau, das man um jeden Preis schützen muss.»

Da kommt die Hartnäckigkeit des französischen Winzers Loïc Pasquet ganz gelegen. Dank ihm wird Wurzelecht wieder zum weitreichend diskutierten Thema. Auf seinem gut fünf Hektar grossem Weingut Liber Pater (Graves, Bordeaux) setzt er seine Vision des wahren «Fine Wine» aus Bordeaux um: wurzelecht, extrem hohe Pflanzdichte, alle 14 ursprünglichen Bordeaux-Rebsorten, Pfahlrebe, Handwerk im Weinberg und im Keller. Sein Wein ist eine Rarität und einer der teuersten der Welt.

Mit seiner unverblümten und kritischen Art hat Pasquet sich nicht nur Freunde geschaffen, dafür aber den Grundstein gelegt für die vielleicht spannendste Winzerinitiative Europas – den Verein Les Francs de Pied: un Héritage. Das Ziel: die wurzelechten Reben ins Weltkulturerbe der Unesco aufnehmen zu lassen. Ein kühnes Projekt, denn in vielen Ländern ist Wurzelecht aus nicht wirklich nachvollziehbaren Gründen schlichtweg verboten, wie zum Beispiel in Deutschland und der Schweiz. Um Prinzipienreitereien und länderspezifische Bürokratie zu umgehen, hat der Verein seinen Sitz im neutralen Monaco – eigentlich schade, denn jedes Land sollte stolz auf das historische und kulturelle Erbe seiner wurzelechten Reben sein. Nicht nur Vouillamoz und eine ganze Reihe kleinerer Winzer sind beim Projekt mit dabei, sondern auch Prestige-Weingüter wie Joh. Jos. Prüm, Thibault Liger-Belair oder Filipa Pato.

Wer also neugierig ins Thema «wurzelecht» eintaucht, dem begegnen einzigartige Weine, unwiderstehliche Geschichten und immer auch ein Hauch von Abenteuer. Ein wunderbares Beispiel ist die genossenschaftliche St. Jodern Kellerei im schweizerischen Wallis. Deren 45 Hektar Rebberge werden von mehr als 500 Hobbywinzern gepflegt, manche liefern ein oder zwei Kisten Trauben pro Jahr, mehr nicht. Die steilen, terrassierten Rebberge sind eine Herausforderung, und ohne die engagierte Arbeit der Genossenschaftler würde der Weinbau in dieser Gegend nicht mehr existieren. Verschmitzt erzählt Michael Hock, Geschäftsführer: «Die meisten unserer Reben sind tatsächlich veredelt. Aber dank einer Kombination aus bergigem Starrsinn, sandigen Böden und einigen abgelegenen Parzellen blieb ein Teil unseres Heida wurzelecht. Die Reben stammen noch aus der Zeit vor Phylloxera und sind Zeitzeugen einer alten Verjüngungstechnik, die wir noch immer pflegen: dem Vergruben.» Dank des Einflusses von Vouillamoz werden seit 2010 die Trauben dieser Rebstöcke separat vinifiziert und abgefüllt, unter dem Namen Heida Veritas.

Hock unterstreicht die Besonderheit dieser uralten wurzelechten Rebstöcke: Meist von geringerer Wuchskraft, regulieren sie sich selbst, brauchen in der Regel weder eingekürzt noch entblättert zu werden und produzieren, wenn sie richtig gepflegt werden, ausgewogene, kleinbeerige Trauben. Das bestätigt auch Thierry Germain vom Weingut Domaine des Roches Neuves in Saumur-Champigny, Frankreich. Der biodynamische Vollblutwinzer baut auf seinen 28 Hektar Rebbergen auch 1,2 Hekt­ar wurzelechten Cabernet Franc an. Die Rebstöcke stehen so dicht, dass die Parzelle nur mit dem Pferd und per Hand bearbeitet werden kann. «Der Unterschied zwischen Veredelt und Wurzelecht ist mit blossem Auge erkennbar: Die Trauben sind kleiner, werden schneller und gleichmässiger reif. Im Keller gären die Weine zwar langsamer, sind dafür aber sehr ausgeglichen und weisen stets feine Tannine, weniger Alkohol, mehr Frucht und Tiefgang auf. Sie haben eine ursprüngliche Energie und am Gaumen eine wunderbare Ausstrahlung», schwärmt Germain.

Das findet auch Louis Poitou, Winzer in Chablis, Frankreich. Sein Wein L’Inextinct Monopole Franc de Pied stammt von einer mehr als 150 Jahre alten, wurzelechten Chardonnay-Parzelle, vom Terroir des Petit Chablis, der Einstiegsqualität der Region. Dass Poitou die Parzelle 2011 übernehmen konnte, war ein glücklicher Zufall. Niemand wollte sie dem Vorbesitzer abkaufen. Die Reben sahen nicht nur unordentlich aus, auch hiess es hinter vorgehaltener Hand, sie würden alle paar Jahre mit der Kettensäge eingekürzt werden – was der Winzer tatsächlich auch tat. Dennoch beschloss Poitou, die Parzelle zu kaufen. Als er begann, die Parzelle rauszureissen, wurde ihm sofort klar, dass es sich um uralten, wurzelechten Chardonnay handelt, und er beschloss, sie so zu lassen, wie sie war. Erstaunlich ist, dass der Boden keinen Sand aufweist, sondern eine zwei Meter dicke Lehmschicht, die so dicht und klebrig ist, dass hier im Winter das Wasser steht. Die Reblaus kann in diesem feuchten Boden nicht überleben. So steht die Parzelle noch immer und sieht weiterhin verwuschelt aus. Der Wein ist ein Schmuckstück an Tiefgang und Nuancenreichtum und steckt selbst die Grands Crus von Chablis mit links in die Tasche.

«Vielleicht wachsen hier irgendwann mal mehr Rebstöcke als Bananenstauden.»

Maria Claudia

Wie wichtig bei Wurzelecht die richtige Bodenstruktur ist, egal ob bei jungen oder alten Parzellen, musste Philippe Charlopin im Burgund schmerzhaft erfahren: Die Reblaus machte ihm bei seiner Neuanpflanzung einen Strich durch die Rechnung. Mindestens ebenso fatal kann sich die Verwaltung erweisen. Man hört immer wieder Geschichten von behördlichen Anordnungen wurzelechte Parzellen herauszureissen, meist unter fadenscheinigen Begründungen, denn: Wer wurzelechte Reben pflanzt, trägt hundert Prozent des Risikos. Die Ausbreitung von Phylloxera wird dadurch nicht gefördert, die Reblaus ist so oder so fast überall unterwegs. Warum also nicht den Winzer selbst entscheiden lassen, ob er das Risiko eingehen möchte oder nicht?

Ausserhalb Europas ist die Situation anders, wie zum Beispiel in Chile. Geografisch isoliert, wurde die Reblaus hier nie importiert, und die Reben wachsen seit Jahrhunderten wurzelecht. Es ist eine wahre Schatzgrube an genetischer Vielfalt und Diversität, selbst innerhalb ein und derselben Rebsorte. Erst in jüngerer Zeit, auf Anraten von ausländischen Önologen, wurden veredelte Stecklinge importiert – trotz des Risikos, dass auch die Reblaus mitgebracht wird. Objektiv gesehen ist das ein absolut unnützes Risiko, eigentlich ein Skandal und qualitativ sowieso kein Fortschritt. Die Einzigen, denen es etwas bringen würde, wären die Rebschulen und die Önologen sicher auch. Aber um welchen Preis?

Dass so etwas überhaupt erlaubt wird, liegt sicher auch daran, dass den chilenischen Winzern wohl nicht klar ist, auf was für einem Schatz sie da eigentlich sitzen. Doch es gibt Hoffnung. Der Spanier Luca Hodgkinson gründete im Andenland mit seinem Partner José Miguel Sotomayor das Projekt Wildmakers: natürliche Weine aus alten Carignan- und Grenache-Buschreben. Auch Hodgkinson ist Mitglied des Vereins Les Francs de Pied: un Héritage und setzt sich für die Wertschätzung von wurzelechten Reben ein. Er zitiert lachend François Lurton aus Bordeaux: «Wenn ich eine Rebe wäre, würde ich am liebsten in Chile wachsen!» Für Hodgkinson ist Chile ein Garten Eden des Weinbaus. «Hier gibt es weder Mehltau noch Phylloxera, noch Flavescence Dorée. Auch mit wenigen Mitteln kann man hier grosse Weine produzieren.» Kürzlich wurden im Süden des Lands unbekannte Rebsorten entdeckt. Chile ist weit spannender und diverser, als der erste Blick aufs Weinregal vermuten lässt.

Das Wurzelecht auch exotisch sein kann, wird spätestens klar, wenn man in Richtung Karibik schaut und das einzige Weingut der Dominikanischen Republik entdeckt. OcoaBay ist das verrückte Projekt von Maria Claudia und Guillermo Mallarino. 2005 kauften sie ein Stück unberührtes Land: keine Strassen, kein Wasser, kein Strom. In der Umgebung entdeckten sie wilde Rebstöcke, direkte Nachkommen der 1506 vom Konquistador Fernando Cortés mitgebrachten Reben zur Herstellung von Messwein. So wurde aus ihrem Slow-Tourism- auch ein Weinprojekt. Erst wurden sie belächelt. Heute ist das Anwesen 70 Hektar gross, mit sechs Hektar Rebbergen bestückt, und geerntet wird dank des milden Klimas zwei Mal pro Jahr. Auf den sandigen Böden vulkanischen Ursprungs wachsen die Reben wurzelecht, und der Colombard ist unter den Weinen ein Renner. «Wir haben die Möglichkeit von Fehlschlägen in Kauf genommen und viel gelernt», erzählt Maria Claudia verschmitzt. «Vielleicht wachsen hier irgendwann mal mehr Rebstöcke als Bananenstauden.»

Selbst vor dem Orient macht Wurzelecht nicht halt, trotz religiöser Hürden. In der Türkei zeigt Kavaklidere Wines, dass das Land nicht nur wundervolle Rebsorten hat, sondern auch ein überraschend modernes Gesicht. Von Frauen geleitet, ist das Familienunternehmen eines der erfolgreichsten Weingüter des Landes. Wie auch in Europa ist nur noch ein kleinerer Teil der Weinberge der Türkei wurzelecht. Kavaklidere produziert auf einem von ihnen mit der autochthonen Rebsorte Öküzgözü einen der spannendsten Rotweine des Landes. Im benachbarten Armenien, Teil der Wiege des Weinbaus, schreibt das Weingut Zorah Geschichte und haucht im zerklüfteten, wilden Vayotz Dzor mit seinen schmeichelnden Weinen aus autochthonen Rebsorten dem armenischen Weinbau neues Leben ein.

Fazit: Wurzelecht ist mehr als nur eine Marotte ausgefallener Winzer. Die Reben und Weine sind Zeitzeugen und Zukunft zugleich, eine Entdeckungsreise quer durch Europa bis ans andere Ende der Welt, hin zu den Ursprüngen unserer Weinkultur und Zivilisation. Und dank seiner ungewöhnlichen Weine eine Liebeserklärung an unsere Sinne.

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