Vertikale Prats & Symington, Chryseia

Icon Wines oder solche, von denen behauptet wird, dass es Ikonen sind, zeichnen sich durch hochwertiges Rebgut und besondere Vinifikation aus. Und dank dessen auch durch eine extreme Lagerfähigkeit und einen oft schwindelerregenden Preis. Von dieser Art von Weinen gibt es in Portugal genau einen: Barca Velha aus dem Douro-Gebiet. Wollten Weinmacher Bruno Prats und die Familie Symington mit ihrem Gemeinschaftsprojekt Chryseia auch eine Ikone schaffen? Nach dieser Verkostung kann man zumindest die Lagerfähigkeit dieses Weins bestätigen. Zumal Chryseia mit der Edition 2018 seine Volljährigkeit erreicht hat – pünktlich zur Jahrhundertwende, im Jahr 2000, wurde der Wein zum ersten Mal auf die Flasche gezogen.

Die Idee hinter dieser Kreation: portugiesische Rebsorten mit Bordelaiser Methoden vermählen. Denn in der Regel sind die Trauben im Douro-Tal vorwiegend für den Portwein vorgesehen; dass in der Region stiller, roter Tafelwein mit Douro-DOP-Siegel gekeltert wird, ist erst seit 1979 erlaubt. Und seit knapp 25 Jahren nehmen sich die Weingüter diese Disziplin sehr zu Herzen. Das dürfte ein Grund dafür sein, dass Bordelaiser Weinmacher auf die Region aufmerksam geworden sind – neben Prats und Symington machen auch Jean-Michel Cazes (Château Lynch-Bages) und Jorge Roquette (Quinta do Crasto) gemeinsame Sache. Bei Chryseia steuert Symington die Trauben bei. Bruno Prats, einst Eigner in St.- Estèphe von Château Cos d’Estournel, ist für die Methoden verantwortlich: Der Most durchläuft eine lange Mazerationszeit, so geben Traubenschalen dem Wein Farbe und Tannin mit. Letzteres ist ausschlaggebend für das Alterungspotenzial. Ein Versprechen, das Chryseia einlöst: Es ist ein Wein von atemberaubender, aristokratischer Eleganz.