Verbraucherzentrale informiert über «ernstes Risiko»

Erneute Warnung vor Ecstasy in Champagner-Flaschen

Text: Alice Gundlach | Veröffentlicht: 14. Juni 2022


Nach einem tödlichen Vorfall in einem Restaurant in der Oberpfalz im Februar wird nun erneut vor Champagnerflaschen gewarnt, die mit Drogen versetzt sind. Die Verbraucherzentrale Schleswig-Holstein informiert auf ihrer Facebook-Seite, dass Doppelmagnums der Marke Moët & Chandon Ice Impérial zurückgerufen werden. Sie bezieht sich dabei auf eine Warnung der Europäischen Kommission.

Diese Flaschen können mit der Droge MDMA versetzt sein. Von aussen seien sie nicht von gewöhnlichen Flaschen zu unterscheiden. Allerdings sei beim Inhalt direkt erkennbar, dass es sich nicht um Champagner handle: dieser zeige eine rötlich-braune Farbe, die sich mit der Zeit verdunkle. Ausserdem sprudle die Flüssigkeit nicht und rieche nach Anis, berichtet Saskia Vetter, Referentin für Lebensmittel der Verbraucherzentrale in Kiel.

Das Risiko wird vom Schnellwarnsystem der Europäischen Kommission als «ernst» eingestuft. «Das Lebensmittel darf auf keinen Fall konsumiert werden. Entsprechende Flaschen müssen der Polizei gemeldet werden», warnt Saskia Vetter. Konkret geht es um Flaschen mit der Chargennummer LAJ7QAB6780004 und neuerdings – nach einer Warnung aus Luxemburg – auch die Charge LAK5SAA6490005.                                     

Todesfall im Frühjahr durch vergifteten Champagner

Im Februar hatten sich im oberpfälzischen Weiden acht Menschen vergiftet, nachdem sie in einem Restaurant von einer Flasche des vergifteten Champagners probiert hatten. Alle betroffenen Gäste mussten ins Krankenhaus eingeliefert werden, ein 52-jähriger Mann starb an den Folgen der Vergiftung. Danach waren auch an anderen Stellen in Rheinland-Pfalz und in den Niederlanden kontaminierte Champagnerflaschen aufgetaucht. In den Niederlanden vergifteten sich ebenfalls vier Personen.

Die Staatsanwaltschaft ermittelt in dem Fall. Es wird davon ausgegangen, dass die Flaschen dazu benutzt wurden, um die Droge zu schmuggeln.

Alle Details zu der Warnung der Europäischen Kommission finden sich hier

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