Nach jüdischen Vorschriften

Weingut Hans Wirsching baut erneut koscheren Silvaner aus

Text: Linus Bauer | Veröffentlicht: 12. Juli 2022


Im Jahr 2016 hat das Weingut Hans Wirsching erstmals koscheren Wein hergestellt. Nun baute der Betrieb aus Iphofen erneut Silvaner gemäss den jüdischen Vorgaben aus. Durch die Einhaltung der Reinheitsgebote darf der Wein am höchsten jüdischen Feiertag Pessach ausgeschenkt werden.

Die Herstellung für den koscheren Wein ist aufwändig. Der Traubensaft und der Wein, produziert aus Trauben vom Schwanenberg, dürfen nämlich nur mit orthodoxen Juden in Kontakt kommen. Dr. Klaus-Peter Heigel, der Önologe des Weingutes Hans Wirsching, darf also nicht aktiv in die Herstellung eingreifen. Er gibt jedoch Hilfestellung mit fachlichen Instruktionen. Der gesamte Keller inklusive Pressen, Schläuchen, Edelstahltanks und allen Arbeitsgeräten, muss zudem nach strengen jüdischen Vorschriften mehrmals gereinigt werden.

Zwei Rabbiner im Weinkeller

Für die koschere Durchführung zuständig ist der Landesrabbiner Shlomo Bistrizky aus Hamburg. Die handwerkliche Ausführung obliegt dem Rabbiner Mendel Edelmann aus Luxemburg. Der Weinausbau für den koscheren Silvaner geschieht hinter verschlossenen Türen. Wenn die Rabbiner nicht in Iphofen sind, werden die Tanks versiegelt, teilt das Weingut mit.

Den Anstoss für das koschere Wein-Projekt gaben Reisen nach Israel von Andrea Wirsching. Der Austausch zwischen Deutschland und Israel liege ihr am Herzen. «Wein ist der beste Botschafter, weil er Menschen zusammenbringt», sagt die Fränkin dazu.

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