Soziologische Wende

Franzosen geben erstmals mehr für Bier als für Wein aus

Text: Alice Gundlach | Veröffentlicht: 28. März 2023


Es sei «eine echte soziologische Wende in den Gewohnheiten des Alkoholkonsums in Frankreich»: Der Umsatz von Bier in französischen Supermärkten wird in diesem Jahr den Umsatz von Wein übersteigen. Das berichtet die Fachzeitschrift «La Revue du Vin de France» mit Verweis auf aktuelle Zahlen des Marktforschungsinstituts IRI Worldwide. Was die Menge betrifft, hat Bier demnach den Stillwein bereits überholt.

Laut IRI wird in Frankreich bereits seit Jahren immer weniger Wein verkauft. Im Jahr 2022 ging allein der Verkauf von Stillweinen in Supermärkten mengenmäßig um 6 Prozent und wertmäßig um 4,91 Prozent zurück, während sich Bier wiederum genau gegenläufig entwickelte.

Bierkonsum zeigt steil nach oben

Dies sei der vorläufige Höhepunkt eines Trends, der seit gut 15 Jahren zu beobachten sei. Im Jahr 2007 hatten Stillweine einen Marktanteil von 42,2 Prozent am gesamten Alkoholverkauf in französischen Supermärkten. Bis 2022 ist dieser Anteil auf 31,1 Prozent gesunken. Gleichzeitig stieg der Bierabsatz von 36,1Prozent Marktanteil im Jahr 2007 auf 51,4 Prozent in der ersten Hälfte des Jahres 2022.

2023 auch erstmals mehr Umsatz mit Bier

Nun folgt auch der Wert der verkauften Getränke diesem Trend. Im Jahr 2007 machte Bier nur 14,1 Prozent des Gesamtumsatzes mit alkoholischen Getränken im Einzelhandel aus. Im ersten Halbjahr 2022 war der Umsatzanteil auf ganze 27 Prozent gewachsen – während der Umsatz mit Stillwein im gleichen Zeitraum von 34,1 auf 28,9 Prozent zurückging. «Unter diesen Umständen wird der Umsatz von Bier im Einzelhandel ab 2023 voraussichtlich zum ersten Mal den von Stillwein übersteigen», so Eric Marzec, Account Director bei IRI Worldwide.

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