Überproduktion in Frankreich

2,5 Millionen Hektoliter Wein werden zu Alkohol destilliert - VINUM

Text: Alice Gundlach | Veröffentlicht: 09. Februar 2023


Angesichts von Absatzproblemen werden in Frankreich in diesem Sommer 2,5 Millionen Hektoliter an überschüssigen Wein vom Markt genommen und zu Industriealkohol destilliert. Dafür sollen rund 160 Millionen Euro an Zuschüssen vom Staat und der Europäischen Union bereitgestellt werden, teilte das Agrarministerium am Dienstag in Paris mit.

Vor allem Bordeaux betroffen

Der aus dem Wein destillierte Alkohol kann zum Beispiel für die Produktion von Desinfektionsmitteln, Parfüm oder Bioethanol verwendet werden. Insbesondere geht es um Rotweine aus der Region Bordeaux. Dort forderten Winzer bereits Ende des vergangenen Jahres Stilllegungsprämien, um der strukturellen Überproduktion entgegenzuwirken. Das Agrarministerium hat hier bereits Hilfen angekündigt.

Nachfrage verändert sich

Betroffen sind aber auch das Languedoc und das Rhônetal. Langfristig müsse Frankreichs Weinsektor sich auf Anpassungen an den Klimawandel und an die sich wandelnde Nachfrage im Inland und im Export einstellen, hieß es vom Agrarministerium. Die Regierung werde die betroffenen Winzer hier beim Erstellen einer Strategie unterstützen.

Franzosen trinken weniger Rotwein

Als Hauptgrund für die Absatzprobleme führten die Winzer an, dass in Frankreich weniger Rotwein konsumiert werde. Weitere Gründe seien die Inflation, Rückgänge bei Supermarktverkauf durch stark gestiegene Preise und ein starker Rückgang im Export nach China. Für 2023 wird ein Umsatzvolumen für französische Weine in Höhe von knapp 26 Milliarden Euro erwartet.

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