Knapp und teuer

Burgund bald nicht mehr bezahlbar?

Text: Alice Gundlach | Veröffentlicht: 01. Februar 2023


Der knappe Jahrgang 2021 hat die Preise für Weine aus dem Burgund in die Höhe schiessen lassen. Die Weinhandelsplattform Liv-ex sieht deshalb die Gefahr, dass sich die Region vom Markt lösen und vielen Weintrinkern einfach zu teuer werden könnte.

Frost und Unwetter reduzierten Ernte 2021 drastisch

Die Ernte 2021 war sehr gering ausgefallen, nachdem Spätfröste im April grosse Teile der Ernte vernichtet hatten, gefolgt von weiteren ungünstigen Wetterbedingungen wie Regen, Hagel und Schimmel. Der Verband der Winzer des Burgund CIVB hatte von etwa 50 Prozent weniger Menge in dem Jahr berichtet. Noch grössere Ausfälle gab es in den Chardonnay-Anbaugebieten Côte de Beaune – insbesondere Dörfer wie Meursault, Saint Aubin und Puligny Montrachet – und die Côte de Nuits.

«Schrumpfende Zahl von Käufern»

Infolgedessen waren die Preise um durchschnittlich 25 Prozent gestiegen, was die Kampagne Bourgogne En Primeur 2021 «schlimmer machte als die meisten befürchtet hatten», heisst es in dem Liv-ex-Bericht. «Diese exorbitanten Preise haben Burgund auf eine schrumpfende Zahl von Käufern beschränkt», stellte der Bericht fest. Dies sei vor allem auf das Verhältnis von Angebot und Nachfrage zurückzuführen, obwohl sich der Markt mit der Einführung neuer Marken erweitert habe.

Hoffen auf grössere Erträge

Was das Burgund nun brauche, seien eine Reihe ertragreicher Jahrgänge. «Bis dahin werden hohe Verkaufspreise und hohe Zweitmarktpreise die Käufer weiter abschrecken», konstatiert der Bericht. Dieser kommt zu dem Schluss, dass der Zweitmarkt zwar breiter werde, der Käuferkreis der edelsten Weine sich aber verkleinert: «Die Frage ist vielleicht: Wenn Sammler neues Geld für den Markt für edle Weine investieren, wird es dann Burgund oder andere Regionen sein, von denen dieses Geld angezogen wird?»

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