Streit in Rioja Alavesa

Gericht verbietet Bezeichnung «Viñedos de Álava»

Text: Alice Gundlach | Veröffentlicht: 19. April 2023

Rückschlag für die Winzer der Rioja-Unterregion Alavesa: Um sich von der grossen Region Rioja abzugrenzen, hatte der Verband der Weinkellereien der Unterregion (ABRA) im vergangenen Jahr den Titel «Viñedos de Álava» für Weine aus dem baskischen Teil des Anbaugebietes vorgeschlagen. Die baskische Regionalregierung hatte dies zugelassen. Jetzt hat der Oberste Gerichtshof des Baskenlandes (TSJPV) die Verwendung dieser Bezeichnung vorläufig untersagt.

Verbraucher werden «verwirrt»

Eine entgültige Entscheidung der EU darüber steht nun noch aus, wie die spanische Agrar-Nachrichtenagentur Efe-Agro berichtet. Das Gericht begründete seine Entscheidung mit der «großen Gefahr der Verwirrung, die für den Verbraucher entstehen würde, wenn er die Vermarktung von Weinen mit der neuen Bezeichnung zuliesse, da er zwei Weine mit zwei verschiedenen geschützten Ursprungsbezeichnungen vorgesetzt bekäme, obwohl beide demselben geografischen Gebiet angehören.»

«Rufschädigend» für Rioja DOCa

Ausserdem würde die Umbenennung der Denomination Rioja DOCa «einen irreversiblen oder zumindest sehr schwer wiedergutzumachenden Ruf- und Wirtschaftsschaden zufügen», ergänzte das Gericht. Die baskische Regierung habe entsprechende Argumente und Berichte der Rioja DOCa «nicht hinreichend widerlegt»

Schwelender Konflikt zwischen Spanien und Baskenland

Die Winzer in Álava drängen seit langem auf die Anerkennung ihrer Subregion auf ihren Etiketten. Der Titel «Viñedos de Álava» wurde im Oktober letzten Jahres von der baskischen Regierung bestätigt. Zahlreiche Kommentatoren hatten schon da angemerkt, dass die Angelegenheit zu einem Spielball innerhalb der politischen Auseinandersetzungen zwischen Basken und Spaniern geworden sei. Die baskischen Winzer haben angekündigt, dass sie gegen das Urteil Berufung einlegen werden.

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