Trotz Covid-19

Der US-Weinmarkt wuchs 2020 überraschend

Text: Eva Pensel | Veröffentlicht: 14. Januar 2021


Der sogenannte off-premises US-Weinmarkt zeigt im Jahr 2020 schätzungsweise ein Wachstum von 2 Prozent auf. Im Vorjahr legte das Volumen laut Shanken News Daily nur 0,1 Prozent zu. Off-premises bezeichnet ein Nutzungsmodell für cloudbasierte Software, die von einem Drittanbieter gehostet wird.
Die volle Auswirkung der Covid-19-Pandemie auf den off-premises US-Weinsektor hat die Marktforschungsfirma IRI (Information Resources, Inc.) zusammengefasst. Dank des starken off-premises Anstiegs konnte ein Wachstum verzeichnet werden.

Schaumwein war der Verkaufsschlager

Schaumweine waren im letzten Jahr der am schnellsten wachsende Weinsektor. Das Volumen ausserhalb von Lokalen wuchs um 20,3 Prozent. Importierte Champagner übertrafen heimische Schaumweinmarken und legten um 17,8 Prozent zu. Das grösste off-premises-Wachstum mit 25,5 Prozent gab es bei der Schaumweinsorte Prosecco. Laut Impact Databank, ein US-Datenanalyse-Unternehmen, führten die Schaumweine von La Marca Prosecco den Import an. La Marca hat letztes Jahr etwa 2 Millionen Weinkisten in den USA absetzten können. Veuve Cliquot bleibt die führende Champagnermarke im Dollar-Bereich.

Positive Entwicklung trotz Zöllen

Auch Stillwein erlebte ein erfolgreiches Jahr, teilt IRI mit. Das Volumen stieg um 11,3 Prozent. Trotz der erhobenen Zölle von 25 Prozent auf Weine aus Deutschland, Frankreich und Spanien übertrafen die Importe die einheimischen Weinmarken. Französischer Tafelwein nahm im off-premises-Bereich um 13,4 Prozent zu, übertroffen von Neuseeland (+20,6 Prozent) und Italien (+17,7 Prozent). Weine aus Oregon führten das inländische Wachstum mit 16,8 Prozent an. Auch Weine aus Kalifornien (+8,1 Prozent) und Washington (+3,8 Prozent) verzeichneten Zuwächse.

Das grösste Wachstum bei Weinen ab 10 US-Dollar

Weine mit einem Preis von über 20 US-Dollar pro 750-ml-Flasche zeigten das grösste Wachstum. Die Volumina stiegen um 26,2 Prozent während Weine mit einem Preis und 8 US-Dollar pro Flasche nur um 3,2 Prozent im Volumen stiegen. Weine zwischen 15 und 20 US-Dollar legten um 20 Prozent zu, wohingegen diejenigen zwischen 8 und 15 Dollar nur um 12,5 Prozent wuchsen.

Somit machten Weine mit einem Preis von über 10 US-Dollar pro Flasche im Jahr 2020 mehr als die Hälfte des US-Marktes aus, verglichen mit dem Anteil von unter 40 Prozent vor nur 10 Jahren, so der Bericht von Impact Databank.

 

Zurück zur Übersicht