Ewig lebe die Bronzerebe!

La Gaffelière

mit Alexandre de Malet Roquefort

Mit dem umwerfenden Jahrgang 2017 ist das Premier Cru La Gaffelière endgültig zurück an der Spitze der Saint-Émilion-Hierarchie. Eine Installation des Künstlers Philippe Pasqua am Fuss der besten Lage soll noch lange an dieses gelungene Comeback erinnern.

Meine Schwester Bérangère und ich sind mit Kunst gross geworden. Mein Vater ist ein Liebhaber von Renaissance-Kunst. In seiner Sammlung finden sich auch Tierskulpturen aus Bronze, die mich schon früh beeindruckt haben. Bronzen faszinieren mich bis heute. Vor einigen Jahren lernte ich den Maler und Bildhauer Philippe Pasqua kennen. Sein Werk begeisterte mich auf Anhieb. Er zeigte grosses Interesse am Wein und erwähnte beiläufig, dass er schon lange damit liebäugele, mit einem Winzer zusammenzuarbeiten. Da habe ich nicht lange gezögert. Zwischen Kunst und grossem Wein herrscht schon lange eine besondere Beziehung. Ich denke, in Verbindung mit einem Kunstwerk wird Wein fassbarer und verliert so etwas von seiner hermetischen, elitären Art.

Philippe Pasqua hat lange über die Beziehung von Leben und Tod nachgedacht, über die Fragilität des Lebendigen. Weinbau ist auf Dauer ausgerichtet. Wir sind eine der ältesten Weinbaufamilien in Saint-Émilion. Ich vertrete die neunte Generation. Die Installation am Fuss unserer ältesten und besten Weinbaulage symbolisiert daher nicht nur Dauerhaftigkeit. Sie ist auch als Botschaft an künftige Generationen aufzufassen. Sie illustriert unsere Verankerung in der Vergangenheit, aber – darum haben wir Gegenwartskunst gewählt – auch unser Gehen mit der Zeit sowie die Sorge, die wir an unsere Erben weitergeben wollen, damit auch unsere Nachkommen weiterführen können, was vor Jahrhunderten begonnen hat. Unsere gewaltigen Investitionen in Keller und Rebberg kommen endlich voll zum Tragen. In den letzten 15 Jahren haben wir zwei Drittel unserer Lagen neu bepflanzt und so den Anteil an Cabernet Franc verdoppelt. Im Jahrgang 2017 macht er 45 Prozent des Rebsatzes aus. Wir haben diese Investition nicht nur für uns getätigt, sondern vor allem für unsere Kinder. Deren Nachkommen werden das Gleiche für ihre Kinder tun.