Streit mit Versicherung

Kronenschlösschen kämpft nach Weindiebstahl gegen Betrugsvorwürfe

Text: Linus Bauer | Veröffentlicht: 22. Mai 2021


In der Nacht vom 13. auf den 14. Januar 2021 hat im Hotel und Restaurant Kronenschlösschen ein Einbruch stattgefunden. Dabei verschwanden 216 Flaschen aus dem Weinkeller des Betriebs in Eltville-Hattenheim. Es handelte sich um Weine der höchsten Preis- und Qualitätskategorie wie Romanée-Conti, Pétrus oder Lafite. Ihr Wert beläuft sich laut einer Pressemitteilung des Kronenschlösschens auf rund 240‘000 Euro.

Der Weinbestand ist gemäss dem Betrieb seit vielen Jahren bei der Gothaer Versicherung Köln versichert. Diese habe sich nach dem Einbruch jedoch geweigert, eine Schadensregulierung vorzunehmen. Das Kronenschlösschen antwortete darauf mit einer Zivilklage gegen die Gothaer Versicherung Köln beim Landgericht Köln über 240‘000 Euro.

Verdacht auf Versicherungsbetrug

Die Versicherung reagierte wiederum mit einer Strafanzeige gegen das Kronenschlösschen wegen Betrugsverdacht. Der Vorwurf: der Inhaber sowie die Geschäftsführerin hätten mit der Hilfe eines Mitarbeiters den Diebstahl selbst begangen, um die Weine nachher zu verkaufen und zusätzlich den Versicherungswert einzustreichen. Am 12. Mai 2021 fand deshalb eine Hausdurchsuchung von Polizei und Steuerfahndung statt.

Das Kronenschlösschen bezeichnet den Vorwurf als «völlig absurd». Der Inhaber und die Geschäftsführerin hätten der Polizei ihre Hilfe bei den Ermittlungen angeboten. Zudem verweisen sie auf eine Reihe von Diebstählen mit identischem Ablauf bei berühmten Restaurants und Weinkellern, was auf eine international agierende «Wein Mafia» hinweise. Das Kronenschlösschen werde sich den Vorwürfen weiter zur Wehr setzen.

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