Strafzölle wegen «Weindumping»

Australischer Weinexport ächzt unter Handelsstreit mit China

Text: Linus Bauer | Veröffentlicht: 3. Mai 2021


Der Export australischer Weine hat im Jahr 2020 sowohl wert- als auch mengenmässig Federn lassen müssen. Grund dafür sei in erster Linie der Handelsstreit mit China, berichtet «Wine Australia». China wirft Australien Fälle von «Dumping und Marktschäden» vor und verhängte deshalb massive Zölle auf Weine.

Im Zeitraum von März 2020 bis März 2021 exportierte Australien Wein im Wert von 2,77 Milliarden Dollar, was einem Rückgang von vier Prozent gegenüber dem Vorjahr entspreche. Das Volumen sank um ein Prozent auf 724 Millionen Liter. Wäre China aus der Jahresbilanz ausgeschlossen, lägen beide Werte im positiven Bereich, sagt Andreas Clark, CEO von «Wine Australia».

Von 325 auf 12 Millionen Dollar gefallen

Ab Dezember 2020 trafen die chinesischen Massnahmen Australien mit voller Härte. In den vier Monaten bis März 2021 exportierte das Land gerade einmal Wein im Wert von 12 Millionen Dollar nach China. Im Vorjahreszeitraum importierte die Volksrepublik noch für 325 Millionen Dollar. Über zwölf Monate hinweg betrachtet sanken die Exporte nach China um 40 Prozent auf 78 Millionen Liter, was einem Wert von 869 Millionen Dollar entspreche (-24 Prozent).

Einen grossen Teil der Einbussen konnte Australien jedoch auf anderen Märkten kompensieren. Im speziellen das Geschäft mit Europa legte zu, der Exportwert stieg um 23 Prozent auf 710 Millionen Dollar. Insbesondere das Vereinigte Königreich importierte massiv mehr australische Weine. Auch der Handel mit Nordamerika (268 Millionen Dollar, +5 Prozent) und Ozeanien (112 Millionen Dollar, +7 Prozent) florierte.

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