Ein Schatz am Ende des Sees • Unique Wineries of the World – Schweiz

La Cave de Genève, Satigny

Fotos: z.V.g.

Unter dem sehr umfangreichen Sortiment von La Cave de Genève – mehr als 40 Weine aus rund 20 Rebsorten – sind Roséweine seit dem Beginn des Frühlings aktuell. Laut Jérôme Leupin, dem Direktor des grössten Genfer Weinproduzenten, «ist Rosé eine regelrechte Religion. Wir haben versucht, den Markt zu verstehen, um Produkte anzubieten, die dessen Erwartungen entsprechen, aber aus der Region stammen.» Das Ergebnis kann sich sehen lassen. Dank einer gewissenhaften Suche nach den Rebsorten und einer Lese in der Morgendämmerung sind die Rosés süffig und von leuchtender Farbe mit sehr subtilen Reflexen. Wie wir sie lieben.

«Diese Suche nach Neuigkeiten, die dem Gaumen schmeicheln, ist charakteristisch für die Kellerei in Satigny, der grössten Weinbaugemeinde der Schweiz.»

Jérôme Leupin

Diese Suche nach Neuheiten, die dem Gaumen schmeicheln, ist charakteristisch für die Kellerei in Satigny, der grössten Weinbaugemeinde der Schweiz. «Wir versuchen, innovativ zu sein, uns in Frage zu stellen, zu verstehen, was der Markt will und in welche Richtung der Weinbau gehen wird», erklärt Jérôme Leupin. Aus dieser Vision sind mehrere Produktreihen entstanden, darunter Baccarat, eine vor fast 50 Jahren kreierte Kollektion von vier Schaumweinen, die in der ganzen Schweiz vertrieben wird. La Cave de Genève wird fälschlicherweise oft als Genossenschaft wahrgenommen, ist aber eine Aktiengesellschaft, die Trauben von über 60 Winzerfamilien des Kantons vinifiziert und vermarktet. Doch sie ist noch viel mehr: «Die Winzerinnen und Winzer sind für die Trauben verantwortlich, aber wir begleiten sie, besuchen sie, unterstützen sie bei Problemen im Weinberg oder freuen uns einfach mit ihnen, wenn die Ernte gut ausfällt.»

Insgesamt werden hier 270 Hektar Weinberge bewirtschaftet. La Cave de Genève repräsentiert also einen grossen Namen des Schweizer Weinbaus in einer Region, die ihre Dynamik verdoppelt, um die Bekanntheit zu steigern. «In Genf haben wir nicht das gleiche historische Gewicht wie andere Kantone. Es ist noch nicht so lange, dass man unsere Weine auch ausserhalb unserer Grenzen findet», gesteht Jérôme Leupin.

Diese Dynamik und Innovation spiegeln sich auch in dem breiten Spektrum an Rebsorten wider. «Es gibt nicht wirklich traditionelle Sorten in der Region, ausser Chasselas und Gamay, jedoch eine grosse Vielfalt, was die Genfer Produktion sehr interessant macht.» Unter den Neuzüchtungen der Schweizer Forschung gehört der Divico zu den hervorgehobenen Spezialitäten. Im Jahr 2021 bedeckte diese resistente Rebsorte 75 Hektar in der Schweiz, davon 15 im Kanton Genf. Sie ist sehr gut an der beeindruckend intensiven Farbe zu erkennen, die eine unerwartete Aromatik von frischen Früchten verbirgt.

Dieser Kontrast ist umso stärker, wenn der Saft ohne Sulfite vinifiziert wird, wie es hier der Fall ist. Die Vision von Jérôme Leupin und seinem Team, die auf die Zukunft und die Markttrends ausgerichtet ist und gleichzeitig die Traditionen der Branche respektiert, hat ihnen im November den herrlichen Prix SVC Genève 2021 eingebracht. Diese Auszeichnung wird vom Swiss Venture Club, einem der grössten in der ganzen Schweiz tätigen Unternehmernetzwerke, verliehen und alle zwei Jahre an vorbildliche Unternehmen vergeben.

Unsere Selektion

L’Instant Rosé

Der Sommer ist da, und kein Weg führt an diesem Rosé vorbei, der zur Geselligkeit auf einer sonnigen Terrasse einlädt. Diese Assemblage aus Garanoir und Gamaret vereint dank der Intensität von roten Früchten und Zitrusfrüchten Frische und Geschmack.

Coeur de Clémence – Gamaret

Der Gamaret ist voll im Trend und hat es auch verdient. Diese in Eichenfässern ausgebaute Version zeigt Charakter, der durch seidige Tannine aufgelockert wird. Ein mächtiger Nektar, der kräftige Gerichte zu veredeln weiss, ohne sich die Schau stehlen zu lassen.

Trésor – Divico

Nach einer kurzen Belüftung offenbart dieser Divico ohne Zusatz von Sulfiten sein ausserordentliches Fruchtpotenzial. Die Frische im Auftakt und im Abgang umgibt geschmolzene Tannine, die einen Saft strukturieren, der an grosse, eben gepflückte Schwarzkirschen erinnert.