Die Sieger des Mondial du Chasselas 2019

Die Spitze des Chasselas

Text: Sigi Hiss, Fotos: gettyimages.ch / CasarsaGuru, VINUM

Er ist viel besser als sein in der Deutschschweiz immer noch ambivalenter Ruf. Und wer schon mal 20- oder 30-jährige Crus getrunken hat, wird es bestätigen – Chasselas ist kein Schreihals, verfügt dafür über leichtfüssige Eleganz und grosse Finesse. Das verlangt vom Geniesser, sich auf den Wein einzulassen, auf das Feine und manchmal fast Zarte zu achten. Wir dürfen dankbar sein für Weine mit dem Charakter eines Chasselas. Die VINUM-Leser an diesem Leserpanel waren es.

Trockene Weissweine bis 4 g / l Restzucker

Grundsätzlich ist Chasselas mit dezenter Säure und angenehm niedrigen Alkoholwerten ausgestattet. Weshalb man durchaus sagen darf: Je trockener sie ausgebaut wird, umso direkter zeigt die Sorte ihr Terroir, auf dem sie gewachsen ist. Dann reicht der Bogen vom schmeichelnden Charme bis hin zu mineralisch-würzigen Weinen.

Weine über 4 g / l Restzucker / Süsse

Süssweine sind nahezu die schwierigste Kategorie, in der sich der Winzer dem Chasselas widmen kann. Doch wenn der Jahrgang stimmig ist, zum Lesezeitpunkt die Säure durch kühle Nächte erhalten blieb, dann ist die Sorte auch auf diesem Feld eine echte Entdeckung wert.

Spezialitäten & gereifte Jahrgänge

Dass die Chasselas-Macher mit ihrer Sorte nicht nur altbewährten Wegen folgen, zeigen manche neu eingeschlagenen Wege des Vinifizierens. Sei es mit dem Ausbau in Amphoren oder Betoneiern oder einem gekonnten und dosierten Ausbau in Holz. Das kann das grosse traditionelle Holzfass wie auch eine neue oder gebrauchte Barrique sein. Die besten Crus der neuen Machart, hervorragend gereift, bringen selbst Experten ins Staunen.