63. Deutsche Weinkönigin: Annika Strebel aus Rheinhessen

01.10.2011 - arthur.wirtzfeld

DEUTSCHLAND (Neustadt / Weinstraße) - Die Winzertochter aus dem rheinhessischen Wintersheim studiert derzeit Weinbau in Geisenheim, und das schlug sich auch bei der Fachbefragung nieder: ob Blanc de Noir oder Klimawandel, Annika glänzte mit fundiertem Wissen aus der Weinwelt und dazu mit fließendem Englisch. Sie wird in der Saison 2011/2012 von den beiden Deutschen Weinprinzessinnen Ramona Sturm von der Mosel und Elisabeth Born von Saale-Unstrut unterstützt.

 

"Ich habe ein wenig Ähnlichkeit mit der Loreley", sagte Annika Strebel schließlich in ihrer fiktiven Bewerbungsrede vor Delegierten vom Mittelrhein. Sie werde aber "keine Märchen erzählen und keine Schiffe versenken, sondern mit Charme und Leidenschaft den deutschen Wein voran bringen." Und als sie zum Schluss sagte: "Wählen Sie heute mich zu Ihrer Deutschen Weinkönigin", konnte die Jury nur zustimmen.

Zur Person der 63. Deutschen Weinkönigin: Annika Strebel hat ein teures Hobby: Sie liebt es, überall, wo es sie in den Weinregionen der Welt hin verschlägt Wein zu kaufen. Wein sei für sie, wie für andere Frauen Schuhe, so die 23jährige, nicht ohne zu ergänzen, dass sie natürlich auch gerne Schuhe einkauft. Aber sie sammelt den Wein nicht nur, sie genießt ihn auch gerne. Dann am liebsten zu einem selbstgekochten Essen, denn das ist ihre zweite große Leidenschaft. Sie hat einen eigenen Acker auf dem sie Gemüse und Obst anbaut. Dort wachsen dann neben Honigmelonen und Kürbissen auch ausgefallene Kartoffelsorten. Gemüse baut sie selbst an, Kräuter holt sie sich, wo die Natur sie wachsen lässt. In der Heimat Wintersheim und am Studienort Geisenheim kennt sie jeden Winkel, wo Rosmarin & Co. wachsen.

Annika Strebels Wurzeln liegen im Familienweingut in Wintersheim. Dort will die gelernte Winzerin auch nach dem Weinbaustudium in Geisenheim mit einsteigen, nicht ohne vorher aber noch berufliche Erfahrungen in anderen Weinbaubetrieben zu sammeln. Als nächstes Ziel hat sich schon die französische Region Burgund ausgesucht, dort wird sie ihr studienbegleitendes Praktikum absolvieren.

„Die deutschen Weine werden immer beliebter“, sagte die scheidende 62. Deutsche Weinkönigin, Mandy Großgarten nach Übergabe der Krone an Annika Strebel und resümierte: „Mein Ziel war, dieses Gefühl zu fördern, dass wir eine Weinnation sind und in der Weltspitze mitspielen und rückblickend auf mein Amtsjahr habe ich den Eindruck, dass dies angekommen ist. Man merkt überall in Deutschland, dass Wein 'in' ist, das Interesse ist sehr groß“, sagte sie. Mandy Großgarten hatte in über 200 Terminen im In- und Ausland den deutschen Wein aufs Beste vertreten. „Ich habe jede Sekunde genossen“, sagt Mandy Großgarten. Jetzt steht für die Chemikerin mit Bachelor-Abschluss noch in Masterstudiengang in Wirtschaftschemie an.

Mit der Wahl der Deutschen Weinkönigin ist das Deutsche Weinlesefest, das bis zum 10. Oktober dauert, gestartet. Dabei kann in Neustadt an der Weinstraße ausgiebig neuer und älterer Wein probiert werden. Höhepunkt ist der Winzerfestumzug am 9. Oktober mit seinen mehr als 100 Musikgruppen, Fest- und Prunkwagen. Dann präsentieren sich auch die neu gewählten Weinhoheiten, die Deutsche und die Pfälzer Weinkönigin. Nach Angaben der Veranstalter ist der Umzug der größte seiner Art in Deutschland, allein dazu erwartet die Stadt 150.000 Zuschauer.