Franzosen beklagen starken Rückgang im Weinexport

26.05.2009 - arthur.wirtzfeld

FRANKREICH (Paris) - Im Zuge der internationalen Wirtschaftskrise, die auch die europäische Weinindustrie nicht verschont, beklagen die Franzosen für das erste Quartal 2009 einen Exporteinbruch von 30 Prozent im Wert und 15 Prozent in der Menge wie die nationale Einrichtung FranceAgriMer* heute berichtet.

 

"Vor allem trifft es die teuren Weine, Champagner und AOC-Weine", so der Direktor für Studien bei FranceAgriMer André Barlier. "In Europa hat gerade der Export unserer Weine nach Großbritannien enorm nachgelassen", klagt Barlier.

Laut der Studie von Barlier hat zwischen August 2008 und März 2009 der Gesamtumsatz um 14,6 Prozent nachgelassen, im Vergleich zum Produktionszeitraum 2007 / 2008 waren es noch ein Rückgang von 12,4 Prozent. Die Exportmenge betrug im aktuellen Produktionszeitraum 8,4 Mio. Hektoliter entsprechend einem Wert von ca. 4 Mrd. Euro.

"Dieser anhaltende Einbruch basiert auf dem Rückgang des Verbrauchs in den Exportländern", resümiert Barlier. "Auch Sammler und Investoren halten sich angesichts der aktuellen Wirtschaftslage zurück". Und Caroline Blot von FranceAgriMer, die kulturelle Auswirkungen untersucht, sagt: "In dem Zyklus 2006 / 2007 hatten wir noch sehr gute Zahlen, aber seitdem verursachen die Exportzahlen unserer Weinindustrie Kopfschmerzen. Wir befürchten sogar Entlassungen und Schließungen, wenn sich nicht schnell was ändert".

Die Kommission von FranceAgriMer hat auch die Verkaufszahlen von Wein in den großen inländischen Einzelhandelsunternehmen untersucht. Demnach sank das Verkaufsvolumen erstmals um 1,1 Prozent in 2007 dann in 2008 um weitere 2,5 Prozent. Nur Roséweine konnten um 4,2 Prozent zulegen, Weißweine stagnierten in diesem Zeitraum um ca. -0,1 Prozent und Rotweine verzeichnen ein sattes Minus von 3,3 Prozent.

*FranceAgriMer ist eine Einrichtung der öffentlichen Verwaltung in Frankreich. Die Einrichtung wurde jüngst am 1. April 2009 gegründet und ist zuständig für Studien nationaler Erzeugnisse der Landwirtschaft und des Meeres.