Wegen der Corona-Krise

Henkell Freixenet erleidet 2020 deutlichen Umsatzverlust

Text: Linus Bauer | Veröffentlicht: 29. April 2021


Henkell Freixenet hat die Corona-Pandemie im Geschäftsjahr 2020 klar zu spüren bekommen. Wie das Unternehmen für Sekt, Wein und Spirituosen mitteilt, sank der Umsatz um 7,4 Prozent auf 1,195 Milliarden Euro. Während das Geschäft im DACH-Raum (Deutschland, Österreich, Schweiz) stabil blieb, musste Henkel Freixenet vor allem in Süd- und Westeuropa sowie in Amerika deutliche Verluste hinnehmen. Einzelne Kernmarken wie die Cavas und Weine von «Freixenet» oder die britische Weinmarke «I heart Wines» konnten sich in der Krise jedoch behaupten.

«Während der ersten Pandemiewelle von März bis Juni kam der Konsum von Sekt und Champagner vielerorts zum Erliegen», bilanziert Dr. Andreas Brokemper, Sprecher der Geschäftsführung von Henkell Freixenet. Der Sommer war von einer schnellen Erholung geprägt, in der Weihnachtszeit und zu Silvester schlug jedoch die zweite Welle zu. «Darunter haben insbesondere die Sekt-, Cava- und Champagnerabsätze gelitten, während Prosecco leichte Zuwächse verzeichnen konnte.»

Geschlossene Gastronomie hinterlässt Spuren

In Deutschland, Österreich und der Schweiz erwirtschaftete Henkell Freixenet einen Umsatz von 304,2 Millionen Euro, 1,1 Prozent mehr als 2019. Dazu beigetragen habe ein Rekordabsatz von «Fürst von Metternich» mit 11,5 Millionen Flaschen. Auch «Freixenet Mederaño» sowie «Wodka Gorbatschow» konnten 2020 zulegen.

In der Region Westeuropa sank der Umsatz um über 10 Prozent auf 322,6 Millionen Euro. Lockdowns und Reisebeschränkungen habe das Unternehmen hier deutlich zu spüren bekommen. In Italien und Spanien, wo Henkell Freixenet jede zweite Flasche in der Gastronomie verkauft, sowie in Frankreich zeigte sich das besonders deutlich. Im Vereinigten Königreich, den nordischen sowie den Benelux-Staaten sei der Umsatz wiederum deutlich gewachsen.

Die stärksten Verluste erlitt Henkell Freixenet in Amerika, wo der Umsatz um über 20 Prozent auf 133,3 Millionen Euro einbrach. Rückgänge gab es auch im Raum Asien-Pazifik (42,2 Millionen Euro, -15,9 Prozent) sowie in Osteuropa (164,9 Millionen Euro, -5,4 Prozent).

Fokus auf die Kernmarken

Trotz Krise konnte die Marke Freixenet einen Absatzrekord erzielen. Der Wert stieg um 5 Prozent auf 99,3 Millionen Flaschen an. Auch «I heart Wines» konnte im zehnjährigen Jubiläumsjahr um satte 43 Prozent auf 31 Millionen verkaufte Flaschen zulegen. Schlechter sehen die Absätze bei «Mionetto» (26,6 Millionen Flaschen, -2,5 Prozent) und «Henkell Trocken» (11,3 Millionen Flaschen, -12,5 Prozent) aus.

2020 beschäftigte das Unternehmen 3'494 Mitarbeiter, 62 weniger als noch im Vorjahr. Das sei unter anderem auf strategiekonforme Desinvestitionen zurückzuführen. So veräusserte Henkell Freixenet im Sommer die Marke «Deinhard» und trennte sich von den australischen Weingütern Deakin und Katnook.

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