Kleine Ernte, hohe Nebenkosten, steigende Nachfrage

Wein aus Italien wird teurer

Text: Alice Gundlach | Veröffentlicht: 20. April 2022


Der Jahrgang 2021 fiel aufgrund des kalten Wetters klein aus. Die Nebenkosten für beispielsweise Energie, Glas und Pappe steigen, gleichzeitig wird wieder mehr Wein nachgefragt. Das alles führt dazu, dass die Preise für Wein in Italien derzeit steigen, berichteten die italienischen Handelsverbände Unioncamere und BMTI auf der Messe Vinitaly in Verona.

Fast in ganz Italien wurden geringere Mengen vom Jahrgang 2021 gelesen. Grund dafür waren Frühlingsfröste. Gleichzeitig wurde nach dem Ende der Lockdowns wieder mehr Wein – und vor allem mehr Schaumwein – konsumiert. Auch die Exportmenge wuchs wieder um insgesamt sieben Prozent im Vergleich zu 2020. All das führte zu Preissteigerungen im Gross- und Einzelhandel.

Weisswein um ein Drittel teurer

In den letzten zwölf Monaten verteuerten sich Rotweine und Rosés durchschnittlich um 20 Prozent, Weissweine sogar um mehr als 34 Prozent, wie eine Analyse von Unioncamere und BMTI ergab.

Auch die Kosten für Glas und Verpackungen nahmen zu. Im März dieses Jahres stieg der Preis für Glasflaschen im Vergleich zum Vorjahr um durchschnittlich 16 Prozent, Papierpreise um 25 Prozent. Die für Verpackungen verwendeten Kartons sind ebenfalls 60 Prozent teurer als im März 2021.

Nord- und Mittelitalien besonders betroffen

Um durchschnittlich 4,2 Prozent mehr als im Vorjahr wird derzeit Fasswein in Italien gehandelt. Die Steigerung zieht sich durch alle Regionen. Besonders stark sind die Produktionskosten aber in Nord- und Mittelitalien gestiegen, also auch für Amarone, Barolo, Brunello di Montalcino, Lugana, Prosecco oder Franciacorta. Nebbiolo-Trauben im Piemont, aus denen unter anderem Barolo produziert wird, verteuerten sich zuletzt um 60 Prozent, toskanische Sangiovese-Qualitäten für Chianti DOC um 61 Prozent und für Chianti Classico DOCG immerhin noch um 12 Prozent.

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