Unique Wineries of the World - Bordeaux 2021

Château Giscours

Text und Fotos: Barbara Schroeder und Rolf Bichsel

Château Giscours ist etwas ganz besonderes. Mit seinen zahlreichen Gebäuden und seinen 300 Hektar Reben, Wiesen und Wäldern gleicht das historische Gut tatsächlich einem kleinen Dorf. Giscours ist ein echtes Biotop geblieben, in dem Mensch und Natur harmonisch zusammenleben. Dieses Biotop wollen die holländischen Besitzer Valérie, Dennis und Derk Albada Jegersma, und der kompetente Generaldirektor Alexander van Beek, der 1995 „für ein paar Wochen Volontariat“ auf Giscours angekommen ist und seither vor Ort zum Rechten schaut, schützen und erhalten. Auf einem Rundgang trifft man nicht nur auf Rebarbeiter, sondern auch auf pensionierte Mitarbeiter, die sich auf Giscours immer noch zuhause fühlen, auf Schafherden und Gänse und Pferde und auch mal ein Eichhörnchen, das ein paar Nüsse stibitzt.

Virtueller Rundgang durch das Château Giscours

«Giscours ist wie ein kleines Dorf, umgeben von Weinbergen und Wäldern. Hier leben die Menschen im Einklang mit der Natur. Diese biologische Vielfalt liegt uns am Herzen.»

Familie Albada Jelgersma

Die natürliche Harmonie, die der Ort ausstrahlt, der ein Gefühl von Zeitlosigkeit vermittelt, kommt auch im Wein zur Geltung. Giscours ist einer der klassischsten Margaux überhaupt, mit seinen verträumten Himbeernoten, den präzise gezeichneten Gerbstoffen, der wohligen Fülle.
Machen die eleganten, ausgewogenen, fein ziselierten Weine aus Jahren wie 2012, 2014 und sogar 2017 schon 2021 Spass, lässt man kräftigere Giscours-Jahre wie 2010 oder 2016 und erst recht 2018 besser mindestens acht bis zwölf Jahre reifen. Lagern kann Giscours unbedenklich zwanzig bis vierzig Jahre. Gewiss, Giscours ist nicht billig, doch angesichts seiner Qualität und des klassischen Stils bleibt Giscours ein Must für Freunde echter, terroirtreuer Margaux.