Die Region - Dolce Vita im Glas

Dossier Garda DOC

Fotos: z.V.g.

Der Lago di Garda, der grösste See Italiens, ist mehr als 300 Meter tief und wurde durch die Gletscher der letzten Eiszeit geformt. In seinem Einzugsgebiet, das sich über die Provinzen Brescia, Mantova und Verona erstreckt, wachsen die Trauben für fruchtige Bianchi, gehaltvolle Rossi und neuerdings auch für elegante Schaumweine, die den Namen Garda DOC tragen.

Schon das Ursprungsgebiet des Garda DOC ist einzigartig: Eine grossteils hügelige Landschaft, zum Teil geschaffen von den Moränen der letzten Eiszeitgletscher, die sich über zwei italienische Regionen erstreckt: Veneto und Lombardei bzw. die Provinzen Brescia, Mantova und Verona. Das mediterrane Klima an den Ufern des Sees lässt nicht nur Weinreben reifen, sondern auch Oliven, Zitronen, Zedern, Mandeln, Agaven und Palmen. Das hat schon vor Jahrtausenden Jahren Geniesser und Dichter angezogen: Der römische Poet Catull zum Beispiel hat sich auf der Halbinsel von Sirmione niedergelassen. Später wählten Gabriele d’Annunzio oder Maria Callas den See zu ihrem Domizil.

Die uralte Rebkultur rund um den See ist der Ursprung einer Reihe von bekannten Weinbaugebieten und Weinen unterschiedlichster Art – von frischen Bianchi über gehaltvolle Rossi bis zum Garda DOC, jenem Schaumwein, der Dolce Vita und Leichtigkeit symbolisiert.

Hier sind Neues und Altes, Innovation und Tradition optimal miteinander verwoben. Das beweisen nicht nur Scaligerfestungen und uralte Gotteshäuser, sondern auch eine Önogastronomie, die sich – bei Olivenöl bis zum Fisch aus dem Gardasee – ihre Authentizität und Identität bis heute bewahrt hat. Ebenso authentisch sind die Weine des Gebietes, die heute als wichtiger Bestandteil der Wirtschaft und des Tourismus die Funktion von Botschaftern dieser einzigartigen Region einnehmen und die den Lago di Garda weit über die Grenzen Italiens hinaus bekannt gemacht haben.

Schaumwein ist dabei eine immer beliebter werdende Typologie und ein Ausdruck des Italian-Styles. Deshalb steht der Garda DOC auch im Fokus des Consorzio Garda DOC, das ihn in einer weissen und einer Rosé-Variante als Ausdruck des Gebietes und seiner Rebsorten Garganega und Corvina in primis propagiert. Zur Herstellung sind sowohl die traditionelle Flaschengärmethode wie auch die Metodo Charmat – die Vergärung im Drucktank – erlaubt.

Die DOC Garda wurde ursprünglich 1996 geschaffen, um die Weine der wichtigsten Ursprungsgebiete rund um den Lago di Garda zu promoten: Riviera-Valtènesi, San Martino della Battaglia, Lugana, Colli Mantovani, Custoza, Bardolino, Valpolicella, Valdadige, Lessini-Durello und Soave. Mit der Einführung der Garda DOC wurde die Chance ergriffen, diese zehn historischen Ursprungsbezeichnungen in einem Wein zu vereinen, der die Einzigartigkeit des Gardasees und seiner Landschaften verkörpert.

Die Vielfalt der in dieser grossen Weinbauregion zwischen Lombardei und Veneto kultivierten Trauben ist durch einen Mix zwischen lokalen und internationalen Rebsorten entstanden. In dem Gebiet mit seinen unterschiedlichen Bodenformationen findet man weisse und rote Rebsorten: die internationalen Cabernet, Merlot und Chardonnay ebenso wie die autochthonen Garganega, Pinot Grigio, Marzemino und Corvina.

Die Reben wachsen in Hügellagen, die perfekte Sonneneinstrahlung des 45. Breitengrades, und das mediterrane Klima zu Füssen der Alpen tragen das Ihre zum «Genius loci» bei, der sich über Jahrhunderte entwickelt hat.

Denn gerade der Facettenreichtum des Terroirs ist einzigartig: Die lehmigen Böden am Südufer des Lago di Garda verleihen den Weissweinen Tiefe, Struktur und Mineralität. Sie sorgen für die klare Persönlichkeit des Weines und garantieren ein solides Alterungspotenzial in der Flasche.

Wo steinige Böden sich mit Kies vermischen und aus den Moränen Hügel entstehen, werden rote Trauben kultiviert: Die Rotweine des Gardasees, seien sie nun delikat oder vollmundig, sind immer reich an anheimelndem Körper, der sie besonders macht. Die Reife der Trauben ist ausschlaggebend für eine seidige und doch süsse Tanninstruktur, stets in Balance mit Alkohol und Säure. Man findet ebenso Rotweine für jeden Tag wie Riservas mit Alterungspotenzial.

Die Harmonie dieser unterschiedlichen Terroirs sorgt schliesslich auch für eine komplexe und doch wiedererkennbare Aromatik der Grundweine, die für die Schaumweinherstellung des Garda DOC bestimmt sind. Ob in Drucktanks nach der Metodo Charmat oder in der Flasche nach der Metodo Classico – heraus kommen Spumanti mit einem klaren Goût de Terroir.

Das Consorzio Garda sei der Motor der Inspiration hinter der Ursprungsbezeichnung Garda DOC, bestätigt Carlo Alberto Panont, der Direktor des Konsortiums, und der Schaumwein das «Symbol», das weisse und rote Trauben und das Gewusst-wie der Produzenten an den Ufern des Sees vereint. Das Konsortium hat daher den Lago di Garda als Brand genommen, um den Weinen und ganz besonders dem Spumante einen zusätzlichen Erfolgs– und Wiedererkennungsfaktor zu verleihen.

Aktuell werden sieben Millionen Flaschen Garda DOC produziert, in Zukunft könnten es dreimal so viel werden: Die mit Reben kultivierte Fläche in den zehn Ursprungsbezeichnungen umfasst 31 100 Hektar, der grösste Teil davon – rund 28 000 Hektar – liegt in der Provinz Verona, die restlichen Rebberge teilen sich die Provinzen Mantova und Brescia. Direktor Panont: «Das Potenzial der DOC Garda ist noch lange nicht ausgeschöpft.»