Investitionen aus Burgund adeln Oregons Weinregionen

11.01.2014 - arthur.wirtzfeld

USA (Oregon) - Die in Burgund (Beaune) ansässige Maison Joseph Drouhin hat kurz vor Jahresschluss ein 113 Hektar großes Anwesen mit 49 Hektar kultivierten Rebflächen in Oregons AVA Eola-Amity Hills erworben. Damit gehört Drouhin zu einer ganzen Reihe von Investoren, die sich im letzen Jahr Filetstücke an Weinbergen in Oregon gesichert haben.

 

Das von der Maison Drouhin übernommene Roserock-Anwesen verfügt über keine Kellerei. Hier werden ausschließlich hochwertige Trauben geerntet, die dann von anderen Weingütern gekauft und verarbeitet werden. "Einige unserer Freunde kaufen schon seit Jahren bestes Traubenmaterial aus Oregon", sagt Veronique Drouhin, die auch die Weinproduktion der Domain Drouhin verantwortet. "Als wir dann im September erfuhren, dass Roserock zum Verkauf ansteht, haben wir zum Jahresende zugeschlagen."

Veronique Drouhin gefällt der Unterschied des Weinstils der Trauben von Oregons AVA Dundee Hills, wo Drouhin bereits Rebanlagen bewirtschaftet und denen aus der AVA Eola-Amity Hills gegenüber denen aus Chambolle-Musigny und Gevrey-Chambertin in Burgund, Department Côte-d´Or. "Die Trauben aus Eola-Amity Hills, wo Roserock überwiegend Pinot Noir im Anbau hat, geben den Weinen etwas mehr Struktur und Intensität", sagt Veronique Drouhin.

Roserock gehörte bisher zu Premier Pacific Vineyards, die einige der besten Weinlagen für High-End-Weine in Amerika verwalten. Abnehmer der Trauben von Premier Pacific Vineyards sind renommierte Güter in Kalifornien, Oregon und Washington. Neben Drouhin kaufte Maison Louis Jadot bereits im August 2013 die 32-Hektar große Resonance Vineyard, gelegen im Willamette Valley und zur AVA Yamhill-Carlton gehörend. Auch die Jackson Family Wines investierte im Sommer letzten Jahres in Oregon und übernahm die 35-Hektar große Solena Estate, ebenfalls im Yamhill-Carlton Bezirk gelegen, mit Weinbergen, Kellerei und Vinothek.

"2013 war ein großes Jahr für Oregon", sagt Veronique Drouhin. "Wenn der Bedarf weiterhin anhält, ja sogar steigt, dann werden die Preise für Oregons Weinberge wie auch für die Trauben aus Oregon unweigerlich ansteigen. Die, die jetzt noch zögern hier zu investieren werden es später schwieriger haben, gute Lagen zu finden und diese werden natürlich teurer werden. Wir sind glücklich, uns die Anlagen von Roserock gesichert zu haben, haben aber aktuell keine Pläne, in Roserock eine Kellerei zu errichten - für die Zukunft ist dies allerdings nicht ausgeschlossen."

Nach einem im November letzten Jahres erschienenen Bericht der South Oregon University über den Weinsektor des Bundesstaates wurden die gesamten Rebflächen zuletzt in 2011 um 25 Prozent erweitert. Im gleichen Jahr stieg auch die Traubenproduktion um ein Drittel auf 41.500 Tonnen - ein bisheriger Rekord für Oregon.

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