
Drei Weintypen haben den Ruf der Abruzzen als Qualitätsweinbaugebiet begründet: Montepulciano d’Abruzzo DOC, Cerasuolo d’Abruzzo DOC und Trebbiano d’Abruzzo DOC. Sie demonstrieren seit Jahrzehnten, welches Potenzial autochthone Rebsorten in der Region zwischen Meer und Bergen haben. Für diese Degustation haben wir in Zusammenarbeit mit dem Consorzio di Tutela Vini d’Abruzzo 40 Weine selektioniert, die unterschiedlichste Facetten des Weinbaus der Abruzzen aufzeigen.
Montepulciano d’Abruzzo DOP
Montepulciano d’Abruzzo ist zweifellos der bekannteste Wein der Abruzzen. Historische Dokumente belegen, dass die für diesen Wein verwendete Sorte seit Mitte des 18. Jahrhunderts in der Region vorkommt. Heute macht Montepulciano über 80 Prozent der in den Abruzzen produzierten DOC-Weine aus.
Die spät reifende rote Rebsorte hat eine mittelkompakte Traube und eine kegel- beziehungsweise pyramidenförmige, oft geflügelte Gestalt mit einer länglichen Traube und einer dicken, bereiften Schale. Montepulciano d’Abruzzo DOC stammt nur von Weinbergen im Hügelland oder in Hochebenen, deren Höhe 500 Meter über Normalnull nicht überschreiten darf – 600 Meter für nach Süden ausgerichtete Rebberge. 17 000 Hektar sind mit dieser Sorte bestockt. Der Wein wird fast ausschliesslich aus der gleichnamigen Traube hergestellt. Mit mehr als 800 000 Hektoliter abgefüllter Flaschen (Daten: 2022) ist er einer der wichtigsten DOC-Weine Italiens.
Mit dem Jahrgang 2006 wurden für die Provinz Pescara zwei Unterbezeichnungen anerkannt: Terre dei Vestini und Casauria oder Terre di Casauria. Ab dem Jahrgang 2010 wurden die Unterbezeichnungen Tate für die Provinz Chieti sowie Terre dei Peligni und Alto Tirino für die Provinz L’Aquila hinzugefügt. Seit der Ernte 2023 wurde zudem die Unterzone San Martino sulla Marruccina eingeführt.
Cerasuolo d’Abruzzo DOC
Cerasuolo d’Abruzzo DOC wird ebenfalls aus Montepulciano gewonnen. Dabei kommt eine spezielle Weinbereitungstechnik zum Einsatz, die die Gärzeit auf der Maische auf wenige Stunden verkürzt. Das Herkunftsgebiet des Cerasuolo d’Abruzzo umfasst die gesamte Küsten- und Vorgebirgsregion. Die Weinberge erstrecken sich über die Gemeinden aller vier Provinzen: Chieti, L’Aquila, Pescara und Teramo.
Trebbiano d’Abruzzo DOC
In den Abruzzen sind über 10 000 Hektar mit der Rebsorte Trebbiano bepflanzt. Das Produktionsgebiet erstreckt sich über die gesamte Region – 150 Gemeinden in den vier Provinzen Chieti, L’Aquila, Pescara und Teramo. Mit seinem trockenen, samtigen und harmonischen Geschmack und dem angenehm mandelartigen Abgang eignet sich Trebbiano d’Abruzzo hervorragend als Begleiter zu verschiedenen Gerichten: von Vorspeisen über Fischgerichte wie Risotto mit Meeresfrüchten und Spaghetti mit Venusmuscheln bis zu typischen Rezepten der Region wie Fettuccine all’Abruzzese oder Brodetto, der Fischsuppe aus Vasto.
Montepulciano d’Abruzzo Colline Teramane DOCG
Der Montepulciano d’Abruzzo Colline Teramane ist eine von zwei DOCG-Bezeichnungen in der Region Abruzzen. Er muss zu mindestens 90 Prozent aus der Rebsorte Montepulciano bestehen. Höchstens 10 Prozent Sangiovese dürfen zugesetzt werden. Der DOCG-Wein muss mindestens ein Jahr reifen, als Riserva drei Jahre, davon mindestens ein Jahr im Holzfass und zwei Monate in der Flasche.
Controguerra DOC
Controguerra DOC gibt es als Rot-, Rosé-, Weiss- und Schaumwein. Produziert wird er seit 1996 in fünf Gemeinden (darunter Controguerra) in der Provinz Teramo. Als Rotwein (auch in der Version Riserva) muss er zu mindestens 70 Prozent aus der Rebsorte Monte-pulciano gekeltert werden, bei Weissweinen dominiert Trebbiano.