Respekt vor dem Boden

Interview mit Paola De Blasi

Foto: z.V.g.

Paola, du lebst in Florenz, deine Kellerei ist in Anghiari. Wo bist du lieber?

Florenz ist meine Geburtsstadt, ich liebe sie wegen ihrer Schönheit und weil sie mich immer wieder überrascht. Aber aus Anghiari stammt meine Familie, es ist ein von der Zeit vergessenes «Borgo», wo Landwirtschaft noch aus Respekt vor der Geschichte betrieben wird. Anghiari ziehe ich vor, weil ich die Jahreszeiten mit ihren Farben wie aus alten Gemälden und ihren immer wieder neuen Emotionen liebe.

Was bedeutet es für dich, Wein zu machen?

Den mir anvertrauten Boden zu respektieren; einem Ort, der noch darauf wartet, entdeckt zu werden, Identität zu verleihen; jedes Jahr aufs Neue erstaunt und bewegt zu sein.

Was war deine prägendste Begegnung in der Weinszene?

Die Begegnung mit Südtirol, insbesondere mit Andrea Moser, Franz Haas, Giulio De Vescovi und Giuseppe Fugatti. Durch sie eröffnete sich mir eine neue Vision von Wein.

Dein Lieblingswein, der nicht von Le Terre di Beba stammt?

Champagne Savart oder Egly-Ouriet.

Was war deine erste prägende Erfahrung mit Wein?

Die Leitung eines Weinguts und die Arbeit im Weinberg. Die Reben zu lesen, ihren Rhythmus zu respektieren und auf sie zu hören. Und dann diese Welt mit anderen zu teilen.

Was ist deine grösste Leidenschaft?

Champagner... önologisch gesehen. Sonst: Im Leben jeden Moment in vollen Zügen und mit Freude geniessen.

Welchen Wein hast du immer im Kühlschrank?

Flow, Fly und Run: die Weine von AMProject.

Was trinkst du, wenn du keinen Wein trinkst?

Craftbeer.

In welchem Restaurant hast du die beste Kombination aus Atmosphäre, Essen und Wein erlebt?

Im «Restaurant Miil» in Tscherms, Südtirol.

Welchen Wein würdest du für die Hochzeitsnacht empfehlen?

Vega Sicilia Unico 1970.