Naturkeller aus roher Erde
Lafleur St.-Jean

Auf einer seiner Reisen wurde François Janoueix mit der uralten afrikanischen Technik des Pisé bekannt, nach deren Vorbild er die Kellermauern seines Mikro-Crus in Pomerol fertigen liess.
Der Name Janoueix allein macht klar: Wie die Mitglieder anderer Weindynastien des rechten Ufers ist François Janoueix ein «Corrézien», das heisst, aus der Corrèze im Zentralmassiv gebürtig. François Janoueix: «Jaja, ich bin ein Corrézien, die Herkunft klebt an mir wie eine Klette. Gewiss, meine Vorfahren stammen aus der Corrèze. Doch ich selber habe mit der Ecke längst nichts mehr gemein.»
François Janoueix kam in Libourne auf die Welt, als Spross einer erfolgreichen Winzer- und Weinhändler- Familie. Er ist in Libourne geblieben und hier ebenfalls als Weinhändler tätig. Eine der Perlen seines umfangreichen Sortiments ist Lafleur Saint-Jean. Sein gepflegter Miniatur-Weingarten (Garten, im wahrsten Sinn des Wortes) von nur 1,2 Hektar, liegt, verteilt auf drei Parzellen, im Herzen des Plateaus, umgeben von illustren Nachbarn. Im Rebgarten wie im Keller wird Lafleur Saint-Jean nach allen Regeln moderner Weinmacherkunst erzeugt und reift ausschliesslich in neuer Eiche. Etwas ganz besonderes liess der gewitzte Besitzer sich beim Kellerneubau einfallen: Er besteht aus «Pisé», das heisst, aus roher Erde, vermischt mit etwas Lehm und Löschkalk. Die rund einen Meter dicken Mauern garantieren laut François Janoueix nicht nur eine besonders natürliche Umgebung für den Wein, sie isolieren ihn auch ideal vor Umwelteinflüssen. «Natürlich dachten alle, ich sei verrückt. Doch mein Wein hat dadurch erheblich an Präzision und Ausdruck gewonnen!»